Laszlo Benes am 01.02.25 im Spiel gegen RB Leipzig (Quelle: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)

Union Berlin zu Gast in Hoffenheim Union Berlin zu Gast in Hoffenheim: Auf Augenhöhe unzufrieden

Stand: 06.02.2025 15:56 Uhr

Nur vier Punkte aus fünf Spielen seit der Winterpause: Die Bilanz von Union Berlin - und auch die der TSG Hoffenheim. Vor dem Duell am Samstag ist die Stimmung bei den Tabellennachbarn angespannt, denn die Realität heißt Abstiegskampf.

Fakten zum Spiel

  • Das Hinspiel konnte Union Berlin mit 2:1 für sich entscheiden - Tom Rothe und Woo-yeong Jeong trafen für die Berliner, Marius Bülter für Hoffenheim
  • In der Tabelle trennen Union Berlin (Platz 14) und Hoffenheim (Platz 15) drei Punkte
  • Hoffenheim holte nur elf Punkte aus zehn Heimspielen, Union nur fünf Punkte aus zehn Auswärtsspielen
  • Union-Kapitän Christopher Trimmel steht vor seinem 350. Pflichtspiel für Union
  • Die TSG blieb in ihren letzten 30 Bundesliga-Heimspielen nie ohne Gegentor

Die sportliche Situation in Hoffenheim

Hinter der TSG liegt eine 1:3-Niederlage gegen den amtierenden Meister aus Leverkusen und auch der Blick auf die Wochen zuvor lässt in Hoffenheim nicht gerade Nostalgie aufkommen. Von neun Liga-Partien konnte Hoffenheim nur eine einzige gewinnen - und das gegen Aufsteiger Kiel. "Das Spiel war entscheidend", betont auch David Rieß, der sich in seinem Podcast "Hoffefunk" intensiv mit der TSG Hoffenheim beschäftigt: "Ohne diese drei Punkte wäre die Stimmung komplett gekippt", vermutet der 31-Jährige.
 
Trainer Christian Ilzer übernahm im November von Pellegrino Matarazzo. In einer Phase voller Englischer Wochen und wenig Trainingseinheiten. "Das kann man im Rückblick vielleicht als Fehler bezeichnen", findet Rieß, denn die Punkteusbeute brach ein.
 
Mit Blick auf die aktuelle Situation erkennt Rieß zwar eine leichte Trendwende - vor allem die Partien gegen Kiel, Frankfurt und Tottenham hätten Hoffnung gemacht - aber es bleibe durchaus heikel. Denn nur vier Punkte trennen Hoffenheim vom Relegationsplatz.

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Auf diese Spieler sollte Union achten

Er gilt als Jahren als großes Talent und kam in seinen zwei Jahren bei Leverkusen kaum zum Zug: Adam Hlozek. David Rieß ist sich sicher: "Jetzt ist er da." Der 22-Jährige ist kein klassischer Mittelstürmer, eher der spielerische und agile Typ, "der mit einer Ballrolle auf dem Flügel das Tempo verzerrt und dann den Ball nach innen gibt", schwärmt der Experte.
 
Hlozek, der drei seiner sechs Saisontore im Januar gegen Kiel und Frankfurt erzielte, sei aktuell auf einem Niveau, das nicht zum Tabellenplatz von Hoffenheim passe. Union täte daher gut daran, den Stürmer genau im Blick zu behalten.

Das bewegt die Fans

Das eine Wort, mit dem Rieß die Transferperiode der TSG zusammenfasst: "Gruselig." Gründe habe das viele. Die Transfers, die bereits im vergangenen Sommer von Interims-Sportchef Frank Kramer getätigt wurden, waren "bestenfalls umstritten", drückt sich der Hoffenheim-Spezialist diplomatisch aus.
 
Seit November leitet nun Andreas Schicker die Geschäfte des Klubs. "Er hat einen guten Ruf bei uns im Kraichgau, aber er musste jetzt auch eher rumbasteln und Nottransfers tätigen", resümiert Rieß. Verpflichtet wurde unter anderem das ivorische Talent Bazoumana Touré, aber der 18-Jährige wird wohl eher keine kurzfristige Verstärkung sein. Hoffnung mache zwar die Leihe von Innenverteidger Leo Ostigard, der von Stade Rennes kommt, aber grundsätzlich sei "diese Transferperiode schon in gewisser Weise in den Sand gesetzt worden."

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So könnte Union spielen

Beim Start in die Trainingswoche fehlte ausgerechnet Neuzugang Marin Ljubicic. Der Winter-Neuzugang musste - ebenso wie Torhüter Frederik Rönnow - aus privaten Gründen passen. Ein Platz in der Startelf gegen Hoffenheim ist für Ljubicic deshalb noch nicht drin. "Wir geben ihm noch ein bisschen Zeit sich einzuleben. Er macht einen guten Eindruck", erklärte Baumgart auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Rönnow sollte aber wieder zur Verfügung stehen.
 
Verkraften muss die Mannschaft außerdem die Abgänge von Yorbe Vertessen und Jordan Sirbatcheu. Auch Kevin Vogt und Aljoscha Kemlein sind verletzungsbedingt weiterhin keine Optionen. Tom Rothe - nach Erkrankung - und Leopold Querfeld - nach Gelbsperre - kehren aber zurück in den Kader. Ivan Prtajin, der beim 0:0 gegen RB Leipzig zu seinem ersten Einsatz im Union-Trikot von Beginn an kam, dürfte erneut starten.

 
Mögliche Startelf: Rönnow - Juranovic, Doekhi, Diogo Leite, Skov - Haberer, R. Khedira - Benes - Skarke, Hollerbach - Prtajin

Das sagen die Trainer

Steffen Baumgart (1. FC Union Berlin): "Was das reine Fußballspielen angeht, gehört Hoffenheim mit zu den besseren Mannschaften in der Liga. Sie finden viele Lösungen im letzten Drittel. Wir wissen, was am Samstag auf uns zukommen wird."

 
Christian Ilzer (TSG Hoffenheim): "Berlin ist in unserer direkten Reichweite. Jetzt kommen die wichtigen Spiele. Es gilt, diese Spiele zu gewinnen."

Die Prognose

Der Gegnerexperte: "Der minimalistische Ansatz und die wenigen Tore von Union Berlin machen mir ein bisschen Mut. Da unsere Offensive aufgewacht ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses Spiel verloren geht. Aber von einem souveränen Sieg kann bei uns momentan keiner ausgehen."

 
Der Redaktionstipp: Ein Tor für die Gastgeber, ein Tor für die Gäste. Wir tippen auf ein 1:1-Unentschieden.

Sendung: DER TAG, 06.02.25, 18 Uhr