
Playoff-Viertelfinale Eisbären Berlin gewinnen auch zweites Spiel gegen Straubing
Die Eisbären Berlin werden ihrer Favoritenrolle im Playoff-Viertelfinale weiter gerecht. Nach dem Auftaktsieg am Sonntag gewann der amtierende Meister das Spiel zwei bei den Straubing Tigers mit 4:2 (0:0, 3:2, 1:0).
Die Eisbären Berlin haben an den Erfolg vom vergangenen Sonntag anknüpfen und auch das zweite Spiel im Playoff-Viertelfinale gegen die Straubing Tigers gewinnen können. Die Berliner setzten sich im Eisstadion am Pulverturm mit 4:2 (0:0; 3:2; 1:0) durch und haben damit zwei von vier nötigen Siegen für das Weiterkommen ins Halbfinale auf dem Konto.
Liam Kirk (24. Minute), Zach Boychuk (26.) und Marcel Noebels (30.) sowie Gabriel Fontaine (60.) erzielten die Berliner Tore.
Torloses erstes Drittel trotz einiger Chancen
Die Eisbären konnten in den ersten Minuten des zweiten Aufeinandertreffens mit Straubing an den 5:1-Sieg vom vergangenen Sonntag anknüpfen. Die Hauptstädter agierten von Beginn an defensiv gut strukturiert, souverän und druckvoll, sodass die unter Zugzwang stehenden Straubinger kein Heim-Momentum aufbauen konnten. So verbuchten die Eisbären zunächst die klar besseren Chancen, hinten ließen sie kaum etwas zu.
![Video: DER TAG in Berlin & Brandenburg | 14.03.2025 | Simon Wenzel | IMAGO / Eibner Das Team der Eisbären Berlin um Manuel Wiederer (mi.) [Quelle: IMAGO / Eibner]](https://images.sportschau.de/image/20a48ffa-3a85-4ca4-858d-ecbc3b1d0050/AAABlbA2niw/AAABkZLngyM/1x1-256/rbb-video-der-tag-in-berlin-brandenburg-14-03-2025-simon-wenzel-100.jpg)
Nach der Anfangsphase entwickelte sich ein offeneres Spiel, in dem die Tigers durch ein Powerplay erste brauchbare Offensivmomente produzierten, diese aber überhastet nicht zu nutzen wussten. Die Eisbären überstanden die Unterzahl unbeschadet und hatten anschließend Glück, als in der 10. Minute die Führung für die Tigers aufgrund einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung noch zurückgepfiffen wurde.
Die wütenden Straubinger hielten den Druck zunächst aufrecht, danach war es wieder ein gleichmäßiger Schlagabtausch. Ein durchaus leistungsgerechtes 0:0 nach dem ersten Drittel, wenn auch mit leichten Vorteilen für die Tigers. Berlins Torwart Jonas Stettmer, ein gebürtiger Straubinger, zeigte bislang ein gutes Spiel.
Offene Visiere am Pulverturm
Die Hausherren konnten im Mitteldrittel an ihre starke Phase anknüpfen – und sich dieses Mal auch im Powerplay belohnen. Die Eisbären konnten einen Angriff in der 23. Minute nicht richtig klären, schlussendlich bekam Josh Samanski seinen Schläger in eine Hereingabe von außen und lenkte den Puck zum 1:0 ins Tor. Doch die Heimführung hatte nur denkbar kurz Bestand, die Berliner glichen in der 24. Minute sogleich wieder aus. Liam Kirk schlich sich vor das Straubinger Tor, erhielt dort ein Zuspiel von Leonhard Pföderl und schob zum 1:1 ein. Eine eiskalte Antwort der Gäste, der das kurz aufgekochte Eisstadion am Pulverturm sofort wieder verstummen ließ.
In der 26. Minute holten die Eisbären sogar zum Doppelschlag aus, sie ließen das 2:1 direkt folgen. Nach einem gewonnenen Bully kam die Scheibe im rechten Kreis zu Marcel Noebels. Der Angreifer hatte den Kopf oben und passte scharf in die Mitte, wo Zach Boychuk aus kurzer Distanz ins linke Eck einschob.

Die Eisbären hatten nach dem Rückstand keine Unruhe aufkommen lassen und drehten das Momentum schlagartig um 180 Grad. Straubing wirkte nach dem plötzlichen Rückstand verunsichert, die Berliner waren nun am Drücker. So war das 3:1 in der 30. Minute durch Noebels nicht mehr überraschend. Er vollendete einen überfallartigen Konter nach Vorlage von Jonas Müller aus wenigen Zentimetern Torabstand.
Doch Straubing steckte nicht auf und fand nur wenige Sekunden später eine Antwort. Nach einer erneuten Parade von Stettmer kam Travis St. Denis frei am Slot zum Abschluss und verwandelte zum 2:3-Anschlusstreffer. Ein Drittel mit dem Herzschlag eines Kolibris, Torchancen im Sekundentakt. Auch im Anschluss war viel auf dem Eis los, doch Tore wollten nicht mehr fallen.
Angespannte Minuten, dann die Erlösung
Würde Straubing noch der Ausgleich und womöglich noch mehr gelingen oder aber würden die Eisbären den Deckel auf das zweite Playoff-Aufeinandertreffen machen? Der entscheidende Charakter war dem letzten Drittel definitiv anzumerken, die Teams fokussierten sich nach dem wilden Mitteldrittel auf die kleinen, einfachen Aktionen, um Sicherheit zu gewinnen und es dem Gegner möglichst schwer zu machen – keiner wollte den vorentscheidenden Fehler machen. So tasteten sich die Teams noch einmal aufmerksam ab.

Nach knapp zehn Minuten schaffte es Straubing, in einem höchst umkämpften Drittel etwas die Oberhand zu gewinnen, doch die Eisbären verteidigten souverän und ließen nur wenige Abschlüsse zu. Nachdem die intensivste Angriffswelle der Hausherren abgeklungen war, hatten die Berliner mehrere Chancen auf das 4:2, doch auch sie ließen die entscheidende Prise Präzision vermissen. Zumindest konnten sie immer wieder für die nötige Entlastung sorgen, um Straubing keinen Rhythmus aufbauen zu lassen. Der Hauptstadtklub schaffte es zum Ende, kaum Tempo aufkommen zu lassen und die Straubinger konsequent zu stellen, sodass kaum Gefahr fürs eigene Tor aufkam.
Erst kurz vor Schluss lösten die Tigers defensiv alles auf und stürzten sich mit aller Macht in die Offensive. Zwar konnten sie noch mehrere Abschlüsse sammeln, doch die Eisbären brachten die 3:2-Führung nicht über die Zeit, sondern setzten wenige Sekunden vor Schluss den 4:2-Schlusspunkt. Gabriel Fontaine hatte keine Mühe, den Puck im leeren Straubinger Tor unterzubringen.
Sendung: rbb24, 19.03.2025, 21.45 Uhr