Niederländische Fußball-Fans jubeln am 06.07.2024 beim EM-Viertelfinale auf der Berliner Fanmeile. (Quelle: Fabian Sommer/dpa)

EM-Viertelfinale Türkische und niederländische Fans jubeln und streiten auf Berliner Fanmeile

Stand: 07.07.2024 08:23 Uhr

Zum Ende des EM-Viertelfinales kommt es auf der Berliner Fanmeile zu Auseinandersetzungen zwischen türkischen und niederländischen Fans. Die Nacht nach dem Spiel im Berliner Olympiastadion ist jedoch friedlich verlaufen.

Während des brisanten EM-Viertelfinals zwischen der Türkei und der Niederlande ist es auf der Fanmeile in Berlin zu Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Teams gekommen. Auf einem Video, das die "Berliner Zeitung" bei X postete, war zu sehen, wie Anhänger der Mannschaften aufeinander zurennen und schließlich von Ordnern und anderen Menschen getrennt werden, die schlichten wollen.
 
Der Vorfall soll sich nach dem 2:1-Siegtreffer der Holländer ereignet haben. Polizisten seien erst nach dem Abpfiff dazugekommen, hieß es in einem weiteren Post.

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Die Polizei konnte zunächst keine Angaben machen. Der Vorfall sei bekannt, sie könne aber noch nicht sagen, ob Beamte eingreifen mussten, sagte eine Sprecherin. Zuvor hatte sie mitgeteilt, dass der Einsatz insgesamt bis kurz nach dem Abpfiff des EM-Viertelfinals im Berliner Olympiastadion aber weitgehend ohne besondere Vorkommnisse verlaufen sei.
 
Es habe vereinzelte Festnahmen gegeben. Weil viele türkische Fußball-Anhänger fortlaufend den umstrittenen Wolfsgruß gezeigt haben, hatte die Polizei den Fanmarsch vor dem Spiel beendet. Grund seien "fortgesetzte politische Botschaften". Die türkischen Fans würden per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, sich individuell zum Stadion zu bewegen, sofern sie ein Ticket für das Spiel hätten, hatte es weiter geheißen.
 
Insgesamt sprach Polizeisprecherin Beate Ostertag auf rbb-Anfrage von einem größtenteils friedlichen Fußball-Tag in Berlin. Verinzelt habe es "Unmutsbekundungen" und vorübergehende Freiheitsentzüge beim Fanmarsch gegeben.

Polizei spricht von ruhiger Nacht

Die Nacht nach dem Fußball-EM-Viertelfinale im Berliner Olympiastadion ist friedlich verlaufen. Es habe nach dem Spiel zwischen der Niederlande und der Türkei keine besonderen Vorkommnisse gegeben, wie der Lagedienst dem rbb am Sonntagmorgen mitgeteilt hat.

Rund 500 türkische Fans haben sich laut rbb-Informationen am Kurfürstendamm in Charlottenburg versammelt, um ihre Mannschaft trotz der 2:1-Niederlage zu feiern.

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Fanmeile kurzzeitig geschlossen

Die Fanmeile war gut besucht. Kurz vor dem Anpfiff um 21 war wurden die Eingänge am Brandenburger Tor geschlossen. Fans konnten nun nur noch über die Siegessäule auf das Areal, wie die Polizei auf X mitteilte.
 
Die Fanzonen waren erst am frühen Abend wieder geöffnet worden, wegen angesagter Sturmböen hatten die Veranstalter das Gelände am Nachmittag zunächst geräumt. Etwa zwei Stunden vor Spielbeginn teilten die Veranstalter dann mit: "Die starken Sturmböen und potenziellen Gewitter sind über Berlin hinweggezogen und die Wetterlage hat sich deutlich entspannt", hieß es. Betroffen waren die Bereiche am Brandenburger Tor und am Reichstag.
 
Die Türkei und die Niederlande spielen seit 21 Uhr im Berliner Olympiastadion ihr Viertelfinale. Am Nachmittag trafen sich an unterschiedlichen Punkten in der Stadt bereits Zehntausende Fans beider Mannschaften zu Fanmärschen.
 
Das erste Viertelfinale des Tages hatte England gegen die Schweiz im Elfmeterschießen 5:3 gewonnen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.07.2024, 18:00 Uhr