DFB-Pokal der Frauen Turbine Potsdam schlägt Viktoria Berlin in engem Spiel
Turbine Potsdam hat die 3. Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Frauen-Bundesligist setzte sich in der 2. Runde bei Regionalligist Viktoria Berlin mit 2:0 durch.
Die Fußballerinnen von Zweitligist Union Berlin haben die dritte Runde im DFB-Pokal erreicht. Im Heimspiel gegen Erstligist Rasenball Leipzig gelang den Berlinerinnen vor rund 5.000 Zuschauern ein überraschender 1:0-Erfolg.
Die Mannschaft von Trainerin Ailien Poese, seit 19 Monaten in Pflichtspielen ungeschlagen, ging selbstbewusst in die Partie, attackierte früh und begegnete dem Erstligisten sofort auf Augenhöhe. Zwar hatte Rasenball in der sechsten Minute die erste Chance der Partie, nachdem Lydia Andrade ihrer Gegenspielerin Fatma Sakar am Strafraumrand den Ball abgenommen hatte. Ihr Torschuss aus rund 15 Metern war dann jedoch viel zu unplatziert und kein Problem für Union-Torhüterin Melanie Wagner.
Im Anschluss waren Chancen zunächst Mangelware. Beide Mannschaften pressten hoch, so dass das Spiel vor allem aus vielen Zweikämpfen im Mittelfeld bestand. In der 16. Minute schließlich war es Unions Lisa Heiseler, die die Führung auf dem Fuß hatte. Doch statt nach hohem Ballgewinn selbst den freien Abschluss aus rund elf Metern zu wagen, entschied sich die Flügelstürmerin für eine Hereingabe ins Nichts. Drei Minuten später versuchte sich Berlins Dina Orschmann an einer Art eingesprungenen Direktabnahme nach Freistoßflanke von Athanasia Moraitou. Ein Versuch, der spekatulär anmutete, letztlich aber doch weit am Tor vorbei rauschte.
In der 40. Minute aber machte es Orschmann besser. Nach erneuter Freistoßflanke durch Moraitou war es zunächst Eleni Markou, die den Ball an den linken Torpfosten köpfte. Den daraus resultierenden Abpraller brachte Orschmann dann aus vielleicht einem Meter problemlos über die Linie. Die überraschende, aber keineswegs unverdiente Halbzeit-Führung der Außenseiterinnen war perfekt.
Turbine Potsdam schlägt Viktoria
Mit Beginn des zweiten Durchgangs versuchten die Leipzigerinnen das Spielgeschehen mit längeren Ballbesitz-Phasen an sich zu reißen. Doch Unions Spielerinnen stressten die Gäste weiterhin mit viel Hingabe, erstickten sämtliche Gefahren im Keim und kamen durch Antonio-Johanna Halverkamps selbst zur nächsten guten Chance (53.). Doch der kraftvolle Abschluss aus spitzem Winkel war letztlich zu unplatziert und somit kein Problem für Leipzig Torhüterin Elvira Herzog.
Auch in der Folge brachte Leipzig, aktuell Tabellen-Fünfter der Bundesliga, nichts Gefährliches zu Stande. Unions Spielerinnen liefen weiterhin alle Räume zu, verteidigten aufmerksam und kamen selbst immer wieder zu guten Konteransätzen, ohne jedoch die ganz klaren Torchancen kreieren zu können. Egal, dürften sich die Köpenickerinnen denken. Denn es blieb beim 1:0-Erfolg und damit einer faustdicken, jedoch mehr als verdienten Überraschung.
Auch der 1. FFC Turbine Potsdam hat das Ticket für die nächste Runde im DFB-Pokal gelöst. Die Brandenburgerinnen konnten am Sonntagnachmittag im Stadion Lichterfelde eine enge Partie gegen Regionalligist Viktoria Berlin mit 2:0 für sich entscheiden. Spielerisch waren die beiden Teams lange Zeit auf Augenhöhe, Turbine war mit den Treffern in der 3. (Irena Kuznezov) und 62. Minute (Mia Schmid) aber das effizientere Team.
Kein großer Qualitätsunterschied zwischen Turbine und Viktoria erkennbar
Turbine Potsdam wurde seinem Favoritenstatus nach nur drei Minuten gerecht. Ein Freistoß führte zur Potsdamer 1:0-Führung, weil Viktoria Berlin den Ball nicht aus den Strafraum klären konnte. Nach einigem Stochern konnte Irena Kuznezov die Kugel ins Berliner Gehäuse befördern. Im Anschluss entwickelte sich ein offenes, temporeiches Spiel, das in der 13. Minute beinahe zum Viktoria-Ausgleich geführt hätte – doch Henrike Sahlmann stand bei ihrem Treffer knapp im Abseits, weshalb das Tor zurückgenommen wurde.
Ein großer Qualitätsunterschied war nicht zu erkennen. Beide Teams versuchten, das Spiel vertikal zu überbrücken und auf dem Flügel durchzubrechen. Turbine wirkte etwas zwingender in den Aktionen, vor allem das frühe Pressing war oft von Erfolg gekrönt – Viktoria hatte Probleme, sich spielerisch zu lösen. Die Berlinerinnen hatten zwar viel Ballbesitz, aber nahezu keinen in gefährlichen Räumen. Anders Potsdam, das auf Konter lauerte und in der 30. Minute beinahe durch Valentina Limani das 2:0 erzielt hätte – ihr Versuch aus wenigen Metern ging knapp am Pfosten vorbei.
Anschließend übernahm Turbine etwas mehr Spielkontrolle und verwaltete die Führung bis in die Halbzeitpause.
Ein erneut eher zufälliger Treffer sorgt für die Entscheidung
Viktoria kam mit viel Wut im Bauch aus der Kabine, spielte sofort dynamisch nach vorne und kam zu gleich mehreren guten Torchancen. Potsdam wirkte etwas überrumpelt, überstand den forschen Wiederbeginn der Berlinerinnen aber unbeschadet. Die Brandenburgerinnen konnten das Spiel im Anschluss wieder offener gestalten.
Sie verstanden es gut, den Ball nun auch immer mal wieder routiniert laufen zu lassen, um Viktoria Zeit zu stehlen. In der 62. Minute fiel das 2:0 für Turbine – wieder durch einen Standard, wieder eher zufällig. Verteidigerin Mia Schmid hatte Glück, dass Viktorias Torhüterin am Eckball vorbeisprang und der Ball ihren Hinterkopf traf, von dort aus er ins Tor fiel.
Viktoria wirkte auch nach dem 0:2 gewillt, noch einmal alles nach vorne zu schmeißen, doch die Hitze von über 30 Grad hatte die Kräfte aufgebraucht und so setzte sich die Klasse wie Erfahrung der Potsdamerinnen durch. Der Erstligist brachte die Pokalpartie souverän mit 2:0 über die Zeit.
Sendung: rbb 88,8, 08.09.2024, 18 Uhr