Die Cottbuser Bahnrad-Fahrerin Emma Hinze bei den Olympischen Spielen in Paris. / imago images/frontalvision.com

Cottbuser Bahnrad-Star Emma Hinze Cottbuser Bahnrad-Star Emma Hinze: "Ich will einfach wieder Spaß haben an dem, was wir machen"

Stand: 29.01.2025 06:24 Uhr

Gut fünf Monate nach den Olympischen Spielen bestreitet die mehrfache Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze wieder ein Rennen. Ihr Comeback ab Freitag bei den Sixdays in Berlin ist aber genau genommen gar keins. Warum, weiß Andreas Friebel.

Es war der 17. August 2024. Im Berliner Velodrom blieben bei 27,063 Sekunden die Uhren für Emma Hinze stehen. Wenige Tage nach ihrer Rückkehr aus Paris stellt die Cottbuserin im Rahmen der Deutschen Bahnradmeisterschaften einen Weltrekord über 500 Meter fliegend auf. Und das war es dann. Danach verabschiedete sie sich in eine lange Wettkampf-Pause.

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Emma Hinze fühlte sich müde und ausgelaugt. Die harte Vorbereitung auf die Olympischen Spiele hatte viel Kraft gekostet. Deshalb zog sich die 27-Jährige zurück. Die Lausitzerin entspannte in den vergangenen Monaten auf den Malediven und genoss den Jahreswechsel in New York. Hinze trainierte aber trotzdem weiter. "Viele haben gedacht, ich mache nichts. Das war aber mit Auszeit nicht gemeint. Sondern ich bin seitdem nur keine Wettkämpfe mehr gefahren."

Studium statt Training

Nach wie vor, bereitet der Bronze-Medaillengewinnerin von Paris ihr Sport große Freude. Aufs Rad steigt Hinze derzeit aber meist nur ein Mal am Tag. "Ich trainiere am Morgen und mache dann am Nachmittag etwas für die Uni." Denn die Cottbuserin bereitet sich auf die Zeit nach ihrer aktiven Karriere vor und studiert in Berlin Sportwissenschaften.
 
Das soll aber nicht bedeuten, dass sie schon ihren Abschied vom Leistungssport plant. Hinze will ihrem Körper noch etwas Zeit geben, bis sie wieder in das intensive Training einsteigt. "Ich will einfach wieder Spaß haben an dem, was wir machen. Das man nicht immer so den Leistungsgedanken hat", sagt die achtfache Weltmeisterin. Das müsse aber auch in der Gruppe funktionieren. Sie wolle sich "da ein paar Sachen anschauen, die gerade im Umbruch sind". Auch im Bezug auf die tägliche Trainingsarbeit am Olympiastützpunkt Cottbus/Frankfurt (Oder).

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Comeback erst im Oktober - oder noch später?

Dass Hinze jetzt für die Sixdays in Berlin eine kleine Auszeit von ihrer Auszeit nimmt, möchte sie nicht überbewerten.
 
Emma Hinze will "einfach Spaß haben, Rennen zu fahren." Denn Leistungsdruck hat sie in Berlin nicht. Und das ist vielleicht auch ganz gut so, um in Ruhe testen zu können, was Kopf und Körper sagen, wenn sie wieder in den Wettkampfmodus wechseln.
 
Frühestens im Oktober zur Weltmeisterschaft will die Cottbuserin wieder richtig im Sattel sitzen. Es könnte aber auch sein, dass sie ihre Auszeit noch verlängert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.01.2025, 13:15 Uhr