Nikita Volodin und Minerva Hase gewinnen WM-Silber (imago images/AFLOSPORT)

Weltmeisterschaft in Boston Berliner Eiskunstlauf-Duo Hase/Volodin krönt starke Saison mit WM-Silber

Stand: 28.03.2025 09:01 Uhr

Das deutsche Topduo Minerva Hase/Nikita Volodin hat bei der Eiskunstlauf-WM mit der besten Kür aller Paare geglänzt. Die Berliner kamen nach Platz drei im Kurzprogramm sogar der Goldmedaille noch einmal ganz nah. Am Ende fehlte weniger als ein Punkt.

Das deutsche Topduo Minerva Hase und Nikita Volodin aus Berlin hat bei der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft in den USA Silber geholt und Gold nur hauchdünn verpasst. Die beiden 25-jährigen Paarlauf-Europameister und Grand-Prix-Sieger kamen in Boston nach einer herausragenden Kür auf die persönliche Saisonbestleistung von 219,08 Punkten.
 
Den Titel im TD Garden gewannen die Japaner Riku Miura/Ryuichi Kihara (219,79 Punkte), die sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kür kaum eine Schwäche zeigten. Sie feierten damit bereits ihren zweiten WM-Titel nach 2023. Den dritten Platz belegten Sara Conti/Niccolò Macii (210,47 Punkte) aus Italien.

26.03.2025, USA, Boston: Eiskunstlauf: Weltmeisterschaft, Paar, Kurzprogramm. Minerva Fabienne Hase und Nikita Volodin aus Deutschland treten während ihres Paarlauf-Kurzprogramms auf (Quelle: AP/Charles Krupa).
Berliner Eiskunstläufer Hase/Volodin auf Medaillenkurs - Hocke/Kunkel enttäuschen
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Hase: "Es war auf den Punkt gut"

Beinahe hätten Hase/Volodin für das erste deutsche WM-Gold seit sieben Jahren gesorgt. Damals triumphierten die Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot in Mailand. Hase/Volodin lieferten zu Vivaldis "Vier Jahreszeiten" eine anspruchsvolle, technisch saubere und nahezu fehlerfreie Leistung. Die beste Kür der Abends (145,49 Punkte) schob die Berliner ganz dicht an Gold. Den Rückstand aus dem Kurzprogramm, das die beiden auf Rang drei abgeschlossen hatten, holten Hase/Volodin aber nicht mehr ganz auf.
 
"Wir können uns nicht beschweren. Das war unsere beste Kür der Saison - von den Emotionen, den Elementen. Es war auf den Punkt gut", sagte Minerva Hase - und haderte dann doch ein wenig. Es sei, so sagte sie, "schade, dass es so knapp war. Aber wir können uns nichts vorwerfen, wir haben einhundert Prozent gegeben."

Erst Deutschtest, dann olympischer Medaillen-Traum

Die WM-Dritten des vergangenen Jahres bestätigten mit dem Auftritt ihren festen Platz in der Weltspitze und unterstrichen einmal mehr die Ambitionen auf eine deutsche Eiskunstlauf-Medaille bei den Olympischen Spielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo. Allerdings benötigt der in Russland geborene Volodin noch den deutschen Pass, um an dem Großereignis teilnehmen zu dürfen.
 
Die größte Hürde ist der obligatorische Deutschtest. Noch vor Beginn der Olympia-Saison will das Spitzenpaar dieses Thema abhaken und sich dann ganz auf den Sport konzentrieren.

Minerva Hase und Nikita Wolodin bei der WM | Bild: IMAGO/AFLOSPORT
"In der Kür kannst du die Sau rauslassen und richtig powern"
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Zwei Olympia-Quotenplätze für die DEU

Zufriedenheit herrschte auch bei der Deutschen Eislauf-Union (DEU). "Wir sind sehr, sehr glücklich und stolz. Sie haben auf den Punkt abgeliefert. Letztes Jahr Bronze, dieses Silber - das lässt sehr positiv in die Zukunft blicken", sagte Sportdirektorin Claudia Pfeifer.
 
Die DEU hat nach den WM-Ergebnissen zwei Quotenplätze sicher. Außer mit dem Erfolgspaar wird der Verband wohl auch mit Annika Hocke und Robert Kunkel planen, die in Boston auf einem enttäuschenden 18. Platz landeten. Nach dem verpatzten Kurzprogramm blieben die Berliner auch in der Kür nicht fehlerfrei und kamen so am Ende nur auf 167,72 Punkte.
 
"Ich habe mich schrecklich gefühlt nach dem Kurzprogramm. Ich musste mich wirklich zusammenreißen für die Kür", sagte Hocke: "Es war ein guter Kampf."

Eine ausführliche Zusammenfassung der Kür der Paare gibt es bei sportschau.de, in der ARD-Mediathek und bei One am Freitag ab 15 Uhr.

Sendung: rbb24, 28.03.2025, 13 Uhr