Unions Diogo Leite beim Spiel in Augsburg (imago images/Matthias Koch)

0:2-Niederlage 0:2-Niederlage: Union Berlin enttäuscht beim FC Augsburg auf ganzer Linie

Stand: 12.04.2024 22:23 Uhr

Einen einzigen Sieg hat Union Berlin bisher in Pflichtspielen gegen den FC Augsburg erringen können. Dass im 14. Duell nicht mal ein Remis heraussprang, lag an einer harmlosen Offensive - und an einem furchtbaren Schnitzer im Spielaufbau.

Zum Auftakt des 29. Spieltags in der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin mit 0:2 (0:0) beim FC Augsburg verloren. Die Treffer erzielten Phillip Titz (48.) nach schlimmen Fehlpass von Unions Diogo Leite sowie Ex-Unioner Sven Michel (82.). Durch die Niederlage verbleiben die Berliner bei zwei Auswärtssiegen nach 14 Partien und insgesamt bei 29 Punkten. Damit rangiert die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica vor den Samstagsspielen weiterhin auf Rang 13, bei sechs Punkten Vorsprung auf Relegationsplatz 16.

Janik Haberer
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Unions "Beinahe"-Chancen

Wer auf ein typisches Augsburg-Union-Spiel gehofft hatte, kam schnell auf seine Kosten. Viel Tempo, wenig Präzision, lange Bälle und Zweikämpfe, Zweikämpfe sowie Zweikämpfe prägten von Beginn an das Spielgeschehen. Wirkliche Torchancen hingegen gab es zunächst keine zu sehen. So ging der FC Augsburg dann auch mit einem sensationellen Expected-Goals-Wert von 0,02 in die Halbzeit. Was, nur um jeden Zweifel darüber auszuschließen, bedeutet, dass die Angriffsbemühungen der Gastgeber in den ersten 45 Minuten der Partie zusammen genommen eine zweiprozentige Aussicht auf einen Treffer generierten.
 
Die Gäste aus Berlin übertrafen diese Wert mindestens um die Distanz, die zwischen den Stadien der beiden Klubs liegt (590 Kilometer). Genauer gesagt lag der Expected-Goals-Wert der Elf von Trainer Nenad Bjelica bei 0,78. Das entspricht in etwa der Torwahrscheinlichkeit bei einem Elfmeter, verteilte sich bei Unions erster Halbzeit in Augsburg allerdings auf mehrere Angriffe der Kategorie "Beinahe". So wäre Berlins Benedict Hollerbach in der zwölften Minute beinahe vor FCA-Keeper Finn Dahmen an den Ball gekommen. Wäre Alex Kral in der 27. Minute beinahe punktgenau in eine Hereingabe hineingerutscht. Hätte Brenden Aaronson in der 33. Minute beinahe aus spitzem Winkel getroffen.

Ausgerechnet Michel

Stattdessen erklang nach der Halbzeit und in der 48. Minute das Lummerland-Lied ("Hallo, hier ist falsch verbunden" — "Wollen sie sich jetzt beschweren?"), die Torhymne des FC Augsburg. Nachdem Unions Innenverteidiger Diogo Leite im Aufbauspiel und völlig unbedrängt einen Querpass in die Beine von Augsburgs Stürmer Phillip Tietz spielte, hatte der Stürmer aus rund zwölf Metern und frei vor Union-Torhüter Frederik Rönnow wenig Mühe, zur 1:0-Führung zu verwandeln.
 
Wer dachte, der Treffer würde die Fesseln dieses typischen Augsburg-Union-Spiels lösen, sah sich getäuscht. Augsburg fand offensiv weiterhin überhaupt nicht statt. Union versuchte viel, allein es gelang wenig. In der 68. Minute schließlich war es dem wegen der Ausfälle von Jérôme Roussillon (verletzt) und Robin Gosens (gesperrt) als Linksverteidiger aufgestellten Andras Schäfer vorbehalten, so etwas ähnliches wie eine Torchance in den Abend zu stellen. Der halblinks im Strafraum abgegebene Schuss des Ungarn aus rund elf Metern flog allerdings über das Tor.
 
Zehn Minuten später war es erneut ein schlimmer Fehlpass, der die nächste Chance der Augsburger einleitete. Dieses Mal war es der eingewechselte Janik Haberer, in dessen Folge der Ex-Unioner Sven Michel allerdings zunächst vertändelte, ehe der Ex-Herthaner Arne Maier über das Tor schoss. Weitere fünf Minuten später machte es Michel nach einem Ballverlust von Alex Kral besser und verwandelte mit seinem starken linken Fuß unhaltbar vom Strafraumrand aus. Union versuchte es zwar unvermindert weiter. Jedoch ebenso unvermindert erfolglos.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.04.2024, 20:30 Uhr