Wiese gegen Werder Ex-Keeper der Bremer bestreitet Rassismus-Vorwürfe
Der Ex-Bremer ficht das Stadionverbot seines ehemaligen Vereins vor Gericht an. Laut des Anwalts von Tim Wiese basiert das Verbot von Werder auf Willkür.
Vor dem Bremer Landgericht hat am Montag die Verhandlung zwischen Werder Bremen und Ex-Torhüter Tim Wiese begonnen. Der ehemalige Werder-Publikumsliebling will vor Gericht das gegen ihn verhängte Verbot für das Weser-Stadion abwenden. "Wir hatten versucht, das Ganze außergerichtlich zu lösen, weil wir das Verbot für rechtswidrig halten", begründete Wieses Rechtsanwalt Heiko Klatt den Schritt seines Mandanten.
Sie haben uns die Hintergründe nicht konkret erklärt. Da bleibt dann nur der Weg zum Gericht.
(Heiko Klatt, Tim Wieses Rechtsanwalt)
Vorfall bei Werder-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen
Hintergrund für das Verbot soll ein Vorfall beim Werder-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen im März gewesen sein. Rechtsanwalt Klatt hatte die vor einiger Zeit eingereichte Klage mit der aus Sicht von Wiese mangelnden Aufklärung durch die Bremer erklärt. Wiese hat vor Gericht bestritten, eine Servicekraft rassistisch beleidigt zu haben. "Diese Vorwürfe sind ungeheuerlich", sagte sein Verteidiger am Montag vor dem Landgericht.
Am ersten Prozesstag wurden vor Gericht Zeugen angehört. Eine Servicekraft schilderte vor Gericht, dass Wiese sie rassistisch beleidigt habe. "Ich habe ihn gleich erkannt, weil ich auch ein Fan von ihm bin", sagte die 20-Jährige. Dabei habe sie gehört, dass Wiese sie wegen ihrer Hautfarbe beleidigt habe. "Das hat mich tatsächlich sehr getroffen." Sie habe nach Schichtende ihrem Vorgesetzten davon berichtet und sich erst im Gespräch mit ihrer Mutter wieder beruhigen können.
Fällt das Urteil erst im neuen Jahr?
Eine andere Servicekraft berichtete von rassistischen Witzen in der Loge, in der sich auch der ehemalige Torwart aufgehalten habe. Drei Zeugen, die Wiese an dem Tag begleiteten, haben nach eigener Aussage nichts von den Vorfällen mitbekommen. Ein Urteil gab es noch nicht. Dieses könnte womöglich am nächsten Prozesstag (13. Dezember, 9:15 Uhr) fallen. Eventuell ist dies aber auch erst im kommenden Jahr der Fall.
Das für Wiese ausgesprochene Stadionverbot läuft am Ende des Jahres aus. Somit könnte es in dem Fall, dass das Urteil erst im Januar verkündet wird, letztlich nur darum gehen, ob Werders Vorgehen rechtmäßig war und wer die Kosten des Verfahrens tragen muss.
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Sportblitz, 20. November 2023, 18:06 Uhr