Es geht nur noch ums Geld Werders Tauziehen um Füllkrug
Die Vertragsverhandlungen zwischen Werder und Stürmer Niclas Füllkrug stecken laut Geschäftsführer Frank Baumann fest. Der Grund ist dabei wenig überraschend.
Vertragsverhandlungen gleichen auch im Fußball nicht selten einer Partie Schach. Eine Seite legt mit einer Eröffnung vor und wartet dann, wie die Gegenseite wohl darauf antwortet. Es wird hin und her taktiert, die ein oder andere Figur beziehungsweise Forderung im Spielverlauf schon mal geopfert für das große Ganze.
Manchmal erreicht das Spiel aber auch eine Pattsituation, alles ist festgefahren. Und schließlich wird es zur Hängepartie und in dieser Phase stecken jetzt auch Werder Bremen und Niclas Füllkrug.
Vertragsverhandlugen stecken fest
Das Trainingslager im Zillertal haben die Grün-Weißen gerade beendet, doch ein Ende der Verhandlungen mit dem Toptorjäger der Bundesliga ist nach wie vor nicht in Sicht.
Beide Parteien müssen noch mindestens einen Schritt aufeinander zugehen.
(Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann im "Kicker")
Baumann: "Noch klafft da eine Lücke"
Aufeinander zugehen, das heißt also: sich bewegen, damit das Patt aufgehoben wird. Vor allem eine von beiden Seiten muss nachgeben – nach Aussage von Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann ist dann das wohl die Füllkrug-Seite.
Die grundsätzlichen Voraussetzungen sind nach wie vor total gegeben, jetzt müssen wir nur finanziell zusammenkommen – noch klafft da eine Lücke.
(Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann im "Kicker")
Es hakt, kaum überraschend, also am Geld. Füllkrug hatte im Verlauf der Verhandlungen bereits einmal durchblicken lassen, dass er sich von Werder nicht genügend gewertschätzt fühlt. Per se geht es dem 30-Jährigen gar nicht ums Geld, es ist für ihn vor allem ein Symbol für Wertschätzung.
Werder hat "wirtschaftliche Grenzen" beim Füllkrug-Deal
Baumann hatte während des Trainingslagers betont, wie sehr man seinen "absoluten Leistungsträger bei uns" zu schätzen wisse und: "Wir wollen Niclas gerne behalten." Allerdings kam dieses Wollen mit einer Einschränkung. "Wir müssen uns schon sehr strecken, um Niclas vom Bleiben zu überzeugen", so Baumann: "Wir haben natürlich auch wirtschaftliche Grenzen."
Und an diesen Grenzen steckt man nun offenbar fest. Füllkrug und seinen Beratern dürfte das Angebot zu gering, Werder die Forderungen des Stürmers zu hoch sein. Nun muss man sehen, ob man gemäß der Schach-Regeln ein anständiges Remis hinbekommt. Der "konstruktive Austausch" laufe laut Baumann noch. Die Partie ist für beide Seiten also noch nicht verloren.
Baumann schließt Füllkrug-Transfer nicht aus
Füllkrugs Position als jener Spieler, der Werder maßgeblich zum Aufstieg geschossen und mit 16 Toren und fünf Assists den Klassenerhalt in der vergangenen Saison gesichert hatte, ist nachvollziehbar. Bereits bei seinem letzten Vertrag in Bremen hatte Füllkrug auf Gehalt verzichtet. Dass er sich nicht ewig als derzeit wichtigster Spieler für den Verein unter Wert verkaufen möchte, ist daher ebenso verständlich.
So ist auch gut drei Wochen vor dem Saisonstart weiterhin offen, ob Füllkrug bei Werder bleibt oder ob Werder seinen wertvollsten Mann doch noch zu Geld macht. Ausschließen will Baumann einen Transfer auch weiterhin nicht, sollte die angebotene Summe von erhofften 20 Millionen Euro stimmen "und wir eine passende Alternative" für Füllkrug gefunden haben. Dessen Vertrag bei Werder läuft noch bis 2025. Aber halten will man ihn nicht um jeden Preis. Das hat auch Niclas Füllkrug inzwischen gemerkt. Fraglich ist, wie er damit umgeht. Und ob er dieses Verhandlungsspielchen mit Werder doch noch hinwirft.