Ole Werner hebt den Daumen.

buten un binnen Werders Bessermacher Werner blickt zurück: "Waren 3 positive Jahre"

Stand: 01.12.2024 20:15 Uhr

"Es ist ganz einfach so, dass Ole uns besser macht", lobt Sportchef Clemens Fritz den Bremer Coach. Und in Zukunft will Ole Werner den Klub noch weiter nach oben führen.

Von Karsten Lübben

Als Ole Werner am 28. November 2021 den Trainerjob bei Werder übernommen hat, stand es trist um den Klub. Kurz zuvor hatte der Skandal um den gefälschten Impfausweis von Markus Anfang Werder nicht nur bundesweit in die Schlagzeilen gebracht. Sportlich lagen die Bremer nach dem Abstieg aus der Bundesliga in der 2. Liga lediglich auf dem 10. Platz – und der Abstand zu einem direkten Aufstiegsplatz betrug bereits neun Punkte.

Nun, drei Jahre später, steht es deutlich besser um die Bremer. Werner brachte die Mannschaft in der 2. Liga nicht nur rasch in die Spur und schaffte doch noch den direkten Wiederaufstieg, sondern hat Werder in der Bundesliga auch direkt wieder etabliert.

"Man kann sich noch gut an die Anfänge erinnern", sagt der 36-Jährige im Gespräch mit buten un binnen. "Insgesamt waren es drei Jahre, die für den Verein überwiegend positiv waren." Am Anteil des Trainers an ebenjener positiven Entwicklung lässt Sportchef Clemens Fritz keinen Zweifel.

Es ist ganz einfach so, dass Ole uns besser macht. Uns als Verein, die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler auch.
(Clemens Fritz im Gespräch mit buten un binnen)

Mehr Siege als Niederlagen in 104 Pflichtspielen

Der Aufschwung, stellt Werner klar, liege aber nicht nur an seiner Person, "sondern an vielen Leuten, die in der Zeit einen guten Job gemacht haben". Dass er seinen Teil dazu beitragen konnte, mache ihn auch ein Stück weit stolz.

Ole Werner schreit auf das Spielfeld.

Gegen den VfB Stuttgart kassierte das Team von Ole Werner kurz vor Schluss noch das 2:2.

In 104 Pflichtspielen stand Werner mittlerweile für Werder an der Seitenlinie. Dabei holte er 41 Siege und 23 Unentschieden. 40-mal ging sein Team als Verlierer vom Platz. Am Samstag wäre beinahe der 42. Sieg gelungen, doch beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart gelang Ermedin Demirovic in der 85. Minute noch der Ausgleich.

Das 2:2 gegen Stuttgart reicht der Mannschaft nicht

Ole Werner jubelt am Spielfeldrand.

Glücksmoment: Gegen Bayer 04 Leverkusen durfte Ole Werner den späten Treffer zum 2:2 seines Teams bejubeln.

Dass ein Unentschieden gegen den amtierenden Vizemeister die Bremer nicht zufrieden stellt, belegt auch die Entwicklung der Mannschaft. "Wir brauchen zu viele Chancen und kriegen wegen jeder Scheiße ein Tor", machte Kapitän Marco Friedl aus seinem Frust keinen Hehl.

"Mir gefällt das, wenn man nicht zufrieden ist mit einem Punkt", betonte Werder. "Wenn du hinten raus führst und nur einen Punkt mitnimmst, dann ärgert dich das schon." Zugleich verwies er jedoch auf die Partie gegen Bayer Leverkusen vor einigen Wochen, die ebenfalls 2:2 endete – nach der die Stimmung aber deutlich besser war, weil eben Werder kurz vor Schluss der Ausgleich gelang.

Am Dienstag trifft Werder auf Ex-Coach Kohfeldt

Das Unentschieden gegen die Stuttgarter war dennoch eine gute Generalprobe für das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen Darmstadt 98. Es ist ein besonderes Spiel, denn erstmals wird Florian Kohfeldt in einem Pflichtspiel wieder als Coach im Weser-Stadion an der Seitenlinie stehen. Werner hat seinen Vor-Vorgänger bereits zuvor kennengelernt.

Wir waren einmal gemeinsam Gast auf einer Abendveranstaltung. Das war gut und witzig, aber hatte wenig mit Fußball zu tun.
(Ole Werner )

Werner will mit Werder erstmals ins Viertelfinale

Seit dem September trainiert Kohfeldt die Darmstädter. Mit den Hessen hat er in elf Pflichtspielen bisher nur einmal verloren. "Darmstadt ist eine sehr, sehr gute Zweitliga-Mannschaft", lobt Werner. Kohfeldt sei es gelungen, das Team zu stabilisieren.

Florian Kohfeldt bejubelt ein Tor seines Teams.

Florian Kohfeldt hat bei Darmstadt 98 einen erfolgreichen Start hingelegt.

Wenngleich Werners Jahre in Bremen bisher erfolgreich waren, gibt es im Pokal noch Luft nach oben. Einmal flog das Team in der zweiten Runde gegen den SC Paderborn (6:7 nach Elfmeterschießen) raus, einmal war sogar in der ersten Runde gegen Viktoria Köln (2:3) Schluss. Nun soll gegen Darmstadt und Kohfeldt der Einzug in das Viertelfinale gelingen. Dies ist jedoch nur das kurzfristige Ziel. Langfristig will Werner Werder noch weiter nach oben bringen.

Eine Entwicklung muss immer weitergehen.
(Ole Werner )

Werder soll mehr Punkte holen als in der vergangenen Saison

Ein wichtiger Faktor ist dabei im Fußball natürlich das Geld. Davon hat Werder, im Vergleich mit vielen Konkurrenten, nicht allzu viel. Dies kann, glaubt Werner, der Klub zumindest zum Teil dadurch kompensieren, "einen Tick fleißiger zu sein, einen Tick besser vorbereitet zu sein, vielleicht auch in dem ein oder anderen Moment ein bisschen schneller zu sein in den Entscheidungen".

Da habe Werder, ist er sich sicher, "in den vergangenen Jahren schon viel richtig gemacht". Die ganz großen Ziele ruft Werner – wie gewohnt – öffentlich nicht aus. Gerne möchte er allerdings die Punktausbeute der vergangenen Saison übertreffen. Dies würde auch die Chance erhöhen, nicht nur der Trainer zu sein, der den Klub zurück in die Bundesliga gebracht hat, sondern auch derjenige zu werden, der Werder nach 14 Jahren zurück in den Europapokal geführt hat.

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Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit sportblitz, 1. Dezember 2024, 19:30 Uhr