buten un binnen Werder, wie es siegt und lacht – ganz ohne Füllkrug
Gegen erschreckend schwache Mainzer gelang den Bremern der erste Sieg. Dass Werders bester Torjäger nun weg ist, kompensierte das Team von Ole Werner gemeinsam.
In Mainz weiß man, wie man singt und lacht. Schließlich sind die 05er nicht ohne Grund der selbsternannte Karnevalsverein der Bundesliga. Aber am späten Samstagnachmittag im Bremer Weser-Stadion, da waren es nur die Werder-Spieler, die hüpfend, singend und lachend ihren ersten Sieg der Saison gemeinsam mit 40.000 Bremer Fans ausgelassen feierten.
Der Mainzer Coach Bo Svensson fasste den blutleeren Auftritt seiner Mannschaft, der mit 0:4 bestraft wurde, mit einem Wort zusammen: "Erschreckend." Für die Bremer waren diese desolaten Mainzer nach turbulenten Wochen jedoch genau jener dankbare Gegner, die sie gebraucht hatten.
Wir wollten ein Zeichen setzen, das ist uns gelungen.
(Werder-Stürmer Marvin Ducksch)
Trainer Werner lobt "super Teamerfolg"
Ein Zeichen eben dafür, dass es auch ohne Niclas Füllkrug weitergeht und dass ihr Kader gut genug ist, um in der Bundesliga zu bestehen. Und das zeigten die Bremer eindrucksvoll im eigenen Stadion, und dabei spielte es gar keine so große Rolle, dass die Mainzer völlig von der Rolle waren.
Denn die Werder-Profis demonstrierten ihren Zusammenhalt, ihre Willen und blieben erstmals seit 14 Pflichtspielen konzentriert bis zur Nachspielzeit und kassierten erstmals seit Februar kein Gegentor. Für diesen "super Teamerfolg" gab es ein dickes Lob von Werder-Trainer Ole Werner.
Die Jungs, die angefangen haben, haben den Weg geebnet. Die Jungs, die reinkamen, haben das Spiel entschieden. Eine richtige Teamleistung. Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie eine gute Leistung und das Ergebnis gebracht hat.
(Werder-Trainer Ole Werner)
Ducksch: "Wir sind umso enger zusammengerückt"
Und so schien es an diesem Nachmittag fast, als hätte es Füllkrug nie gegeben. Werders Unterschiedsspieler. Werner bemühte sich, zu betonen, dass "wir nicht von einem einzigen Spieler abhängig sind".
Alles sei eben eine Frage, wie sie als Mannschaft gemeinsam Dinge lösen würden. Das muss der Trainer sagen. Wie oft aber Füllkrug Werders Lebensversicherung gewesen ist, ist bekannt. Und natürlich war der Abgang des Toptorjägers ein Thema in der Bremer Kabine.
Die letzten Wochen waren nicht einfach für uns. Es war ein emotionaler Moment für uns alle. Vor dem Spiel haben wir uns gesagt, dass wir umso enger zusammenrücken müssen. Wenn man das Spiel komplett gesehen hat, kann man sagen, dass wir das getan haben.
(Werder-Stürmer Marvin Ducksch)
Werders Offensive wollte sich zeigen – und tat es
Und gerade Ducksch, der nun ohne seinen kongenialen Sturmpartner auskommen muss, ging in diesem wichtigen Spiel voran, zog seine Teamkollegen mit, als er nach drei Minuten selbstbewusst den Foulelfmeter zur 1:0-Führung versenkte. Dass Ducksch schon nach 22 Minuten mit muskulären Problemen im linken Oberschenkel wieder raus musste, steckte Werder weg.
Die anderen Offensivkräfte Dawid Kownacki, Nick Woltemade und später auch Justin Njinmah – der bei seinem Bundesliga-Debüt direkt traf – hingen sich rein, spielten engagiert. Jeder wollte sich zeigen. Dieser erste Sieg war enorm wichtig für die Werder-Seele und noch wichtiger, dass er ohne Füllkrug gelang. Werner hofft, dass nun andere im Team ihre Chance nutzen werden. Das muss er auch hoffen, denn die Saison dauert noch 31 lange Spieltage an. Und nicht jeder Gegner wird so dankbar wie Mainz daherkommen. Und es wird wohl noch einige Momente in dieser Saison geben, an denen Werder Niclas Füllkrug vermissen wird.
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Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit Sportblitz, 3. September 2023, 19:30 Uhr