Werder-Stürmer Marvin Ducksch schaut nach einer verpassten Torchance frustriert und mit erhobenen Armen nach oben.

buten un binnen Werder hadert nach 0:0 gegen BVB: "Es wäre viel mehr drin gewesen"

Stand: 31.08.2024 20:36 Uhr

Mit einem Punkt gegen Borussia Dortmund wären die Bremer normalerweise mehr als zufrieden. Doch Werder hatte an diesem Tag tatsächlich die Chance auf den Sieg gehabt.

Von Petra Philippsen

Es war einer dieser Nachmittage im Bremer Weser-Stadion, an denen Willi Lemke seine Freude gehabt hätte. Werders umtriebiger, ehemaliger Erfolgsmanager, der vor drei Wochen überraschend verstorben war und den die Fans vor dem Spiel mit einer emotionalen Choreografie würdigten, liebte es, größere Klubs mit vergleichsweise kleineren Mitteln zu beeindrucken.

Und dieses Lemkesche Motto lebte Werders Elf gegen Borussia Dortmund dann auch aus. Die Bremer agierten mutig und wussten den BVB besonders in der ersten Halbzeit mit viel Tempo auf dem Rasen sichtlich zu überraschen. Besonders Justin Njinmah, den Trainer Ole Werner von Beginn an brachte, wirbelte die Dortmunder immer wieder ordentlich durcheinander und stellte sie vor Probleme. Schon in der 11. Minute hätte der flinke Stürmer Werder in Führung bringen können.

"Haben vor dem Tor zu viel liegengelassen"

Die Dortmunder hatten zuletzt im Champions-League-Finale gestanden, doch die Bremer demonstrierten an diesem Nachmittag, dass sie durchaus mithalten konnten und sogar die besseren Torchancen hatten. Mit diesem 0:0 hätte Werder also zufrieden sein können, doch Stürmer Marvin Ducksch sagte in der ARD: "Wenn man den ganzen Spielverlauf sieht, bin ich nicht ganz zufrieden. Es wäre viel mehr drin gewesen."

Auch Kapitän Marco Friedl pflichtete ihm bei, fand, dass "wir über die 90 Minuten die bessere Mannschaft waren". Allesamt hätten gegen Dortmund gut verteidigt, wenig bis gar nichts zugelassen, lobte Friedl, "aber wir haben vor dem Tor zu viel liegengelassen. Deshalb bin ich nicht ganz zufrieden."

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Werder fehlte der Mut in Überzahl

Und so so war es an diesem Nachmittag vielleicht das größte Kompliment für Werder, dass sie sich mit Recht über einen verpassten Sieg gegen eine Topmannschaft ärgern durften. Doch zwei Dinge musste sich die Werner-Elf ankreiden lassen: nicht konsequent und zwingend genug vor dem Tor gewesen zu sein – und nicht mutig genug in Überzahl.

Denn ab der 73. Minute waren die Dortmunder nach einer Gelb-Roten Karte für Nico Schlotterbeck dezimiert. Einen größeren Vorteil hätten sie Werder gar nicht überlassen können, doch die Bremer wussten nichts damit anzufangen. "Die schlechtesten Minuten hatten wir nach dem Platzverweis", monierte Friedl in der ARD: "Wir haben wohl im Kopf gedacht: 'Wir müssen jetzt, wir müssen jetzt', aber genau das haben wir vermissen lassen. Wir waren zu langsam und hatten keine wirklichen Ideen, wie man nach vorne kommt."

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Ducksch vermisste den Mut und die Risikobereitschaft bei seinen Teamkollegen im Überzahlspiel: "Gerade die letzten 20 Minuten, wo wir ein Mann mehr waren, haben wir es nicht gut gemacht. Am Ende hätten wir uns mit etwas mehr Glück den Sieg herausspielen können."

Nun steht Werder nach zwei Spieltagen mit zwei Unentschieden da. Je nach Lesart sind die Bremer also bisher ungeschlagen oder noch sieglos. So oder so haben sie nach zwei Niederlagen in der vergangenen Saison den Dortmundern immerhin schon einen Punkt mehr abgetrotzt. Auch Trainer Werner trauerte ein wenig der verpassten Chance hinterher: "Es bleibt hängen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben, das aber nicht genutzt haben. Es war eine gute Leistung, bei der zwei Punkte mehr möglich gewesen wären."

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 31. August 2024, 18 Uhr