Werder-Spieler und Ole Werner stehen frustriert auf dem Rasen.

Fünf Gegentore im Heimspiel "War eine Nummer zu groß": Wie steckt Werder die Bayern-Klatsche weg?

Stand: 21.09.2024 20:40 Uhr

Nach der 0:5-Klatsche sprachen die Bremer vor allem über die enorme Qualität der Bayern. Die heftige Niederlage, so wird bei Werder gehofft, soll schnell kein Thema mehr sein.

Von Karsten Lübben

Nachdem Werder im Januar erstmals seit dem September 2008 wieder gegen den FC Bayern gewonnen hat, hatten die Werder-Fans im Vorfeld der Partie die Hoffnung, dass den Bremern dies nun erstmals seit dem Oktober 2006 auch im Weser-Stadion wieder gelingen könnte. Die Münchner erstickten diese Hoffnung allerdings rasch im Keim.

Zu dominant traten sie in Bremen auf. Zu wenig konnte Werder zwischenzeitlich für Entlastung sorgen. Nicht einmal schossen die Bremer in den 90 Minuten auf das Tor. Das 0:5 war am Ende auch in der Höhe verdient.

Für Werder ist dies nach dem gelungenen Saisonstart mit fünf Punkten aus drei Spielen ein Rückschlag. "Das war eine Nummer zu groß für uns", räumte Mitchell Weiser im Anschluss ein. Vor allem die Effizienz der Bayern ließ ihn staunen. "Brutale Tore" attestierte Weiser dem Rekordmeister. "Jeder Schuss genau ins Eck oder in den Knick. Dann ist es schwer."

Beeindruckt war auch Niklas Stark. "Sie haben schon eine brutale Qualität unter Beweis gestellt", sagte der Innenverteidiger über den Auftritt der Bayern. Peter Niemeyer, Werders Sportlicher Leiter, bezeichnete die Leistung der Münchner als "bockstark" und gar als "Spitze des Eisbergs".

Oktoberfest? Stark: "Das wäre das beste"

Ole Werner hatte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel immerhin eine gute Nachricht zu verkünden. "Bayern hat uns in diesen vielen Eins-gegen-eins-Situationen komplett dominiert", analysierte er zunächst offen und ehrlich. Aber: "Wir spielen nicht alle Tage gegen Bayern." Soll heißen: Bald geht es wieder gegen Gegner, die der Bremer Kragenweite entsprechen. Am kommenden Wochenende sind die Bremer sonntags um 17:30 Uhr bei der TSG Hoffenheim gefordert.

Michael Zetterer und Senne Lynen sitzen frustriert auf der Ersatzbank.

Michael Zetterer und Senne Lynen saßen nach dem Abpfiff frustriert auf der Ersatzbank.

Spannend bleibt die Frage, wie Werder bis dahin die Klatsche gegen die Bayern verarbeiten wird. Können die Spieler diese einfach abhaken, weil der Gegner schlichtweg überragend war? Oder nagt die Deutlichkeit der Niederlage ein wenig am Selbstvertrauen?

Die Münchner werden am Sonntag traditionsgemäß das Oktoberfest besuchen. Stark hätte nichts dagegen, wenn sein Team sich einfach anschließen und dort nach ein bisschen Ablenkung suchen würde. "Das wäre das beste", scherzte der 29-Jährige.

Stark: "Wird uns nicht von unserem Weg abbringen"

Für Werner soll das Bayern-Spiel schnell kein Thema mehr sein. Natürlich, so der Coach, werde dieses analysiert. Aber es gehe auch darum, "die Dinge richtig einzuordnen". Schließlich wüssten alle, "gegen welche Qualität wir gespielt haben". Geht es nach Weiser, wird das 0:5 rasch verarbeitet. "Man darf nie etwas zu hoch hängen oder zu tief an sich lassen. Das war ein Spiel gegen Bayern, es ist eine Niederlage, das ist ärgerlich."

Auch Stark setzt darauf, dass es nun keinen Knacks geben wird. "Das wird uns nicht von unserem Weg abbringen", ist er sich sicher. "Wir werden das analysieren und schnell abhaken. Das war ein Ausrutscher. Nächste Woche werden wir wieder voll angreifen."

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, 21. September 2024, 20 Uhr