Werders Fußball-Kapitän Marco Friedl schaut frustriert nach der Niederlage gegen Freiburg.

buten un binnen Tiefer Werder-Frust nach "Eiertor" gegen Freiburg

Stand: 05.10.2024 20:45 Uhr

Wieder keine Tore für die Bremer im Weser-Stadion, dafür kassierten sie eins zur 0:1-Niederlage. So hatte sich das Werder nach der jüngsten Aufholjagd nicht vorgestellt.

Von Petra Philippsen

Die Werder-Fans waren am Samstag mit großen Hoffnungen ins Weser-Stadion geströmt. Nach der historisch-furiosen 4:3-Aufholjagd gegen Hoffenheim sollte der Tor-Turbo doch endlich auch hier in der eigenen Fußball-Festung angeworfen werden.

Doch auch an diesem Nachmittag blieb Werders Nebelhorn wieder stumm. Mit dem Toreschießen will es bei den Grün-Weißen im eigenen Stadion in dieser Saison einfach nicht klappen.

"Selber Schuld, dass wir mit leeren Händen dastehen"

Schlimmer noch, Gegner Freiburg gelang es. Ein Tor, drei Punkte, der SC vermieste Werder ordentlich die Laune. Der Frust saß auch bei Werders zurückgekehrtem Kapitän Marco Friedl tief.

Wir haben über 90 Minuten nicht zu unserem Spiel gefunden. Das war kein gutes Bundesligaspiel von uns. Eigentlich war es ein klassisches 0:0, aber dann kriegen wir leider so ein Eiertor. Deshalb sind wir selber Schuld, dass wir mit leeren Händen dastehen.
(Werder-Kapitän Marco Friedl in der ARD)

Trainer Ole Werner wollte es dagegen nicht als schlechtes, sondern als "taktisch geprägtes Bundesligaspiel" bezeichnen. Der Unterhaltungswert für die 42.000 Fans war jedoch bei beiden Definitionen mehr als überschaubar.

Werder-Trainer Werner: "Eine ärgerliche Niederlage"

Werder einfach zu ungenau

"Es ist eine ärgerliche Niederlage", meinte Werner, "in einem engen Spiel, das in beide Richtungen hätte kippen können." Tat es aber nicht, weil es Werder versäumte, seine Spielzüge genauer und effizienter zu Ende zu spielen.

Viele Pässe kamen nicht an, so taten sich Werders Zuständige für Torgefahr – Marvin Ducksch, Romano Schmid und Mitchell Weiser – schwer, Freiburgs Keeper Noah Atubolu auch nur annähernd in die Bredouille zu bringen. In der turbulenten Schlussphase hatte Atubolu dann alle Hände voll zu tun, doch da hatte Trainer Werner längst durchgewechselt.

Selbstkritischer Agu

Doch die Schuld an der mangelnden Torgefahr gaben sich nach dem Spiel dann die Passverteiler wie Felix Agu. Er selbst war mit einem mutig-wuchtigen Schuss in der 17. Minute als einziger Bremer Spieler nahe an einem Treffer dran gewesen. Danach war Flaute.

"Weil ich meine Chance nicht gemacht habe", meinte Agu, habe bei Werder die Null gestanden: "Wir haben nicht sauber genug gespielt. Wir waren langsam im Spielaufbau und kamen dadurch nicht in die Räume. Freiburg war effektiver." Selbstkritische Worte, doch an diesem Nachmittag waren alle Werder-Spieler blass geblieben.

Werder dümpelt im Tabellenmittelfeld

Null Heimtore, null Heimsiege. Für Werner hatte das jedoch nichts mit dem Weser-Stadion an sich zu tun, sondern "mit den schweren Gegnern". Dortmund, Bayern, nun Freiburg, das Auftaktprogramm sei eben hart gewesen. Trotzdem hatte es eine Serie von null Toren bei den ersten drei Saisonheimspielen in der Bundesliga-Geschichte noch nie für Werder gegeben.

Zufrieden konnte der Coach mit acht Punkten nach sechs Spielen nicht in die nächste Länderspielpause gehen. Werder dümpelt als Elfter im Tabellenmittelfeld herum. Und das Nebelhorn im Weser-Stadion setzt weiterhin Spinnenweben an.

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 5. Oktober 2024, 18 Uhr