Vier Personen stehen bzw. sitzen auf zwei Stand-Up-Paddle-Boards und versuchen, sich mithilfe einer Lanze vom Board zu stoßen

buten un binnen "Super-Gaudi" in Bremen: Fischerstechen in verrückten Kostümen

Stand: 01.07.2024 16:53 Uhr

Das Fischerstechen ist ein altertümlicher Brauch aus Ägypten. Doch auch heute noch erfreuen sich Wasserratten an dieser Art des sportlichen Wettkampfs — besonders in Bremen.

Von Julian Meiser und Olaf Rathje

Das Team "Smarte Primaten Piraten" hat am vergangenen Wochenende die Norddeutsche Meisterschaft eingefahren – und zwar im Fischerstechen. Ausgefochten wurde der sportliche Wettkampf bei Sonnenschein auf der Weser in Bremen-Hemelingen. Es war bereits die sechste Norddeutsche Meisterschaft in dieser Disziplin.

Beim Fischerstechen treten zwei Zweierteams gegeneinander an. Die Teams befinden sich auf je einem Stand-up-Paddle-Board: Ein Teammitglied sitzt und navigiert, das andere Teammitglied ist fürs Angreifen und Verteidigen zuständig.

Fischerstechen hat Ursprung in Ägypten

Ziel ist es, mithilfe einer Lanze den gegnerischen Lanzenträger ins Wasser zu schubsen. Gefährlich ist das Ganze allerdings nicht: An der Spitze der Lanze befindet sich nichts Scharfes, sondern ein Boxhandschuh. "Wer zuerst im Wasser landet, hat verloren", erklärte Organisator Immo Wischhusen, der den Sport in abgewandelter Form aus Süddeutschland in den Norden importiert hat.

Es wird sonst in Ruderbooten ausgetragen – mit einer Planke vorne dran – auf einem reißenden Gebirgsbach.
(Organisator Immo Wischhusen)

Das Fischerstechen, auch bekannt als Schiffer-, Wasser- oder Lanzenstechen, hat seinen Ursprung im alten Ägypten. Schon vor über 4.000 Jahren stießen sich die Kontrahenten wagemutig über Bord.

Sonderpunkte gibt es für Kreativität

Ganz so wild wie damals geht es in Bremen nicht zu, bei den Norddeutschen Meisterschaften steht stattdessen der Spaß im Vordergrund. Das drückt sich zum einen in den einfallsreichen Teamnamen aus, zum anderen aber auch in den Kostümen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Für besonders kreative Verkleidungen gibt es sogar Sonderpunkte.

Es klingt vielleicht etwas schlüpfrig, aber mein Mann ist ein guter Stecher und ich sitze gut im Sattel.
(Teilnehmerin Dani Schick über ihren Fischerstech-Partner und Ehemann Henning)

Die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren von der Atmosphäre rund um das das Fischerstechen jedenfalls begeistert. "Jeder, der kann und mag, muss hier mitmachen. Es ist eine Super-Gaudi!", fasste Teilnehmerin Dani Schick das Event zusammen. Auch 2025 soll es wieder Fischerstechen in Bremen geben – dann wird die mittlerweile siebte Norddeutsche Meisterschaft ausgefochten.

Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 1. Juli 2024, 18:06 Uhr