DEL-Finale gegen Berlin So werden die Fischtown Pinguins noch Eishockey-Meister
Die Bremerhavener liegen in der Finalserie zwar mit 1:2 zurück, doch noch ist nichts verloren. Ab 19:30 Uhr können sie ausgleichen. Hier ist der Überblick.
1. Die Ausgangslage
Mit der bitteren 1:2-Niederlage in der Verlängerung haben die Fischtown Pinguins am Sonntag das 3. Finalspiel gegen die Eisbären Berlin knapp verloren und liegen nun in der Serie mit 1:2 hinten. Gespielt wird im sogenannten Best-of-seven-Modus, das heißt, wer zuerst vier Spiele gewonnen hat, ist neuer Deutscher Meister.
Ab 19:30 Uhr startet in Berlin das 4. Finalspiel – hier könnte es eine Vorentscheidung geben, sollten die Eisbären erneut gewinnen. Dann läge der Vorteil klar beim neunmaligen Champion und die Berliner hätten für die Partie am kommenden Freitag einen Matchpuck. Sie könnten also mit dem vierten und entscheidenden Sieg, den Titel in der Bremerhavener Eisarena klarmachen.
2. Die Chancen
Ein 1:2-Rückstand in einer Best-of-seven-Serie heißt noch gar nichts. Und es ist auch in Finalrunden der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gar nicht ungewöhnlich, dass eine Mannschaft einen Rückstand noch dreht. In der vergangenen Saison gelang es beispielsweise dem EHC München – trotz des 1:2-Nachteils wurde man noch Meister. "Es steht nur 1:2. Alles ist noch offen", betont deshalb auch Pinguins-Kapitän Jan Urbas.
Sollten die Pinguins am Dienstagabend das 4. Finalspiel gewinnen, hätten sie mit 2:2 in der Serie ausgeglichen und würden selbstbewusst in das nächste Heimspiel am Freitagabend gehen. Der erste Titel der Vereinsgeschichte ist für die Bremerhavener also immer noch möglich und würde spätestens am 30. April in der eigenen Eisarena feststehen.
Spiele | Datum | Uhrzeit | Heim | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
Spiel 1 | 17. April | 19:30 Uhr | Bremerhaven | 4:2 |
Spiel 2 | 19. April | 19:30 Uhr | Berlin | 5:3 |
Spiel 3 | 21. April | 15:30 Uhr | Bremerhaven | 1:2 (nach Verlängerung) |
Spiel 4 | 23. April | 19:30 Uhr | Berlin | 4:1 |
Spiel 5 | 26. April | 19:30 Uhr | Bremerhaven | |
Spiel 6 | 28. April | 14 Uhr | Berlin | |
Spiel 7 | 30. April | 19:30 Uhr | Bremerhaven |
3. Die Mentalität
Die Fischtown Pinguins sind eine Mannschaft, die niemals aufgibt, "und das werden wir jetzt auch nicht tun", betonte der langjährige Manager Alfred Prey. Das Bremerhavener Team ist ein eingeschworener Haufen, "die halten zusammen wie Pech und Schwefel", so Prey. Und das ist als Debütant in so einer Finalserie entscheidend. Keine gegenseitigen Vorwürfe nach Fehlern, nach Niederlagen, kein Gezicke. Alle wollen dasselbe: den Titel.
Und die Pinguins sind Kämpfer, in den bisherigen drei Finalspielen lagen sie jedes Mal zurück, in zwei Partien sogar mit zwei Toren, und dennoch schafften sie immer den zwischenzeitlichen Ausgleich. Dass sie im 3. Spiel schlicht zu viele Torchancen zuließen, wird ihnen sicherlich nicht noch einmal passieren. Das Lehrgeld zahlen sie vermutlich nur einmal.
4. Der Vorteil
Heimspiele sind vermeintlich ein Vorteil. Mit den eigenen Fans im Rücken, in vertrauter Halle und ohne Anreisestress. Doch dass die Bremerhavener diesen Heimvorteil nun mit der Niederlage im 3. Spiel eingebüßt haben, muss noch nichts heißen. "Jetzt müssen wir auch mal in Berlin gewinnen", forderte Trainer Thomas Popiesch: "Ich sehe da aber kein Problem. Das haben wir in der regulären Saison zweimal geschafft."
Und diese Gewissheit kann den Pinguins-Profis jenes Quäntchen Selbstvertrauen mehr geben, das den Unterschied für einen Auswärtssieg ausmacht. Die Spieler wissen eben, dass keine unmögliche Aufgabe vor ihnen steht. Nichts, das ihnen noch nie gelungen wäre. Und auch die Eisbären haben nicht vergessen, dass sie ausgerechnet im Duell um den Hauptrundensieg eine Niederlage gegen Bremerhaven kassiert hatten. Im Sport werden viele Spiele im Kopf gewonnen. Eishockey ist da keine Ausnahme. Und die Fischtown Pinguins haben in dieser furiosen Saison ein ums andere Mal bewiesen, dass sie sich alles zutrauen.
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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 24. April 2024, 18:06 Uhr