buten un binnen Schaafs Erinnerungen an den 8. Mai 2004: "Ein wunderschöner Tag"
Als Trainer machte Thomas Schaaf mit Werder vor 20 Jahren den Meistertitel ausgerechnet in München klar. In Erinnerung geblieben ist ihm besonders der Autokorso.
Der 8. Mai 2004 versetzte ganz Bremen in Ekstase. Durch den 3:1-Sieg beim FC Bayern gewann Werder in einer sensationellen Saison den Meistertitel in der Bundesliga. Einer der Väter des Erfolgs war damals Coach Thomas Schaaf, der in den Jahren zuvor mit Manager Klaus Allofs die Double-Mannschaft zusammengestellt hat.
Exakt 20 Jahre danach denken alle Werder-Fans gerne an einen der größten Tage der Vereinsgeschichte zurück. Da geht es auch Schaaf nicht anders. "Die Gänsehaut ist wieder da. Ich glaube, das wird immer so sein," erzählt er, als er sich während des Besuchs bei den Hörfunkwellen von Radio Bremen am Mittwochnachmittag noch einmal die Radio-Livereportage von damals anhört. "Es läuft so ein ganzer Spielfilm sofort ab. Die Tore. Der Jubel. All das, was man in diesem Moment so ein bisschen gefühlt hat."
Der 8. Mai 2004 ist bei den Werder-Fans unvergessen
Allofs' und seine Idee, so Schaaf, sei es damals gewesen, die Menschen zu begeistern. Exakt drei Wochen später holten sie mit dem DFB-Pokal auch noch den zweiten Titel der Saison an die Weser. Ausgerechnet auswärts in München, beim großen Rivalen, die Meisterschaft zu gewinnen, war für die Menschen in Bremen jedoch sehr besonders und ein Tag, den die Werder-Fans niemals vergessen. Bei der Frage, ob der 8. Mai 2004 vielleicht sogar der schönste Tag seines Lebens gewesen sei, wiegelt Schaaf jedoch ab.
So weit würde ich jetzt nicht gehen. Aber es war ein wunderschöner Tag.
(Thomas Schaaf bei den Hörfunkwellen von Radio Bremen)
Die Saison ging katastrophal los
Was Schaaf damals besonders glücklich gemacht hat: Für wieviel Freude Werder bei den Menschen in Bremen gesorgt hat. Dabei ging die Saison eigentlich "grausam" los. Damit meint Schaaf das peinliche Ausscheiden aus dem Intertoto-Cup nach dem 0:4 im Hinspiel beim FC Pasching aus Österreich.
Es war eine Niederlage, für die Werder in Deutschland Hohn und Spott erntete. All das war jedoch vergessen, als es im Autokorso durch Bremen ging, um gemeinsam mit den Fans zu feiern.
Das ist für mich eigentlich das Schönste gewesen. Als wir diesen Erfolg gehabt haben, sind wir durch die Stadt gefahren zum Rathaus. Diese Gesichter, diese Glückseligkeit, diese einfache Freude, die man in den Gesichtern aller Menschen, die uns begleitet haben – egal, ob mit Schnuller oder bisschen älterer Jahrgang – gesehen hat. Es war einfach traumhaft.
(Thomas Schaaf)
Holt Werder bald wieder einen Titel? Schaaf ist skeptisch
Momente wie damals möchten die Bremer natürlich gerne nochmal erleben. Eine kleine Party gab es zuletzt 2022, als Werder den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft hat. Von Titelgewinnen ist der Klub aktuell weit entfernt. Im DFB-Pokal schied er in dieser Saison sogar, mal wieder, bereits in der ersten Runde aus.
"Natürlich wünscht man das dem Verein. Aber das eine sind die Träume, die man hat", erläutert er. "Auf der anderen Seite muss man auch ein bisschen nüchtern betrachten, welche Möglichkeiten man hat und welche Voraussetzungen geschaffen sein müssen." Und da, so schätzt er ein, sei Werder momentan "ein bisschen weit weg" entfernt von der realistischen Chance auf einen neuen Titel. Den letzten, den die Bremer holen konnten, ist bis dato der DFB-Pokal 2009. Trainer damals: natürlich Thomas Schaaf.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Der Nachmittag, 8. Mai 2024, 17:40 Uhr