buten un binnen Mainz bleibt Mainz: Werder, wie es siegt und lacht
Mainz 05 bleibt der Lieblingsauswärtsgegner der Bremer. Nirgendwo gewinnt Werder öfter. Doch dieses Mal musste man sich für den 2:1-Erfolg ordentlich strecken.
Kaum war der Abpfiff ertönt, da ging die Werder-Party auf dem Rasen der Mainzer Arena so richtig los. Und mittendrin: Marvin Ducksch und Derrick Köhn. Sie hatten sich das kleine Freudentänzchen mehr als verdient. Denn mit ihren beiden Treffern hatten sie am Sonntagabend bewiesen, dass selbst im so wankelmütigen Profifußball auf manche Dinge eben doch Verlass ist: Mainz bleibt Werders Lieblingsauswärtsgegner.
Nirgendwo gewinnen die Bremer so schön regelmäßig und so meinte Ducksch dann auch überschwänglich im Nachgang: "Mainz ist meine neue Lieblingsstadt." Kein Wunder, im dritten Saisonspiel hat Werders Stürmer nun getroffen. Und so, wie er es immer in Mainz macht: ganz früh. Sonst netzte Ducksch zwar meist schon nach zwei, drei Minuten ein, aber seinen versenkten Foulelfmeter in der achten Minuten nahm Werder sehr gerne zur 1:0-Führung mit.
Das ist eine kuriose Geschichte hier in Mainz. Umso glücklicher bin ich, dass wir wieder mit drei Punkten vom Platz gegangen sind.
(Werder-Torschütze Marvin Ducksch in der ARD)
"25 Minuten zuschauen ist der Horror"
Doch aus dem scheinbaren Selbstläufer wurde für Werder plötzlich Schwerstarbeit. Denn Torwart Michael Zetterer hatte bei einer Abwehraktion gepatzt und den 1:1-Ausgleich der Mainzer nach kaum einer halben Stunde verschuldet. Schlimmer noch, in der 60. Minute sah Kapitän Marco Friedl nach einer Notbremse die Rote Karte und musste vom Platz. "25 Minuten von außen das Spiel zu schauen ist der Horror", meinte Friedl später.
Bei seinen Teamkollegen schien dieser Schock allerdings eine Trotzreaktion auszulösen. Während die Bremer noch gegen Dortmund 20 Minuten lang in Überzahl überhaupt nichts mehr geregelt bekamen, spielten sie in Mainz nun in Unterzahl sogar besser als über weite Strecke der Partie.
Köhn: "Habe geschrien und gewunken"
Traf als Joker in seinem ersten Werder-Spiel zum 2:1-Siegtreffer ij Mainz: Derrick Köhn.
"Ich glaube, wir spielen grundsätzlich im Elf gegen Elf besser", meinte Trainer Ole Werner später mit leichtem Augenzwinkern in der ARD, "aber die Mannschaft hat einfach sehr gut auf die Unterzahl reagiert und sich nicht locken lassen, ist ruhig geblieben – und hat das 2:1 super ausgespielt."
Das 2:1, es kam ein bisschen aus dem Nichts. Und es kam mit Derrick Köhn. Werders Neuer, gerade eingewechselt, läuft den schnellen Unterzahl-Konter der Bremer mit und wittert seine Chance. "Ich wollte unbedingt das Tor machen und habe geschrien und gewunken und Romano (Schmid, Anmerkung der Redaktion) sieht mich", erzählte Köhn später in der ARD: "Ich habe getroffen, das war ein Bilderbuch-Moment. Gänsehaut, einfach Gänsehaut."
Ein bisschen Werder-Wahnsinn in Mainz
Marvin Ducksch konnte sich in Mainz über seinen ersten Saisontreffer für Werder Bremen freuen.
125 Sekunden nach seiner Einwechslung hatte Köhn in seinem ersten Werder-Spiel seinen ersten Treffer erzielt. Auf Anhieb Matchwinner, ganz Geheuer ist dem 25-Jährigen das alles noch nicht. Dafür ist der Außenverteidiger, der tatsächlich nach dem berühmten TV-Kommissar benannt ist, zu bescheiden.
Doch die kleine Rasen-Party nahm er mit seinen Teamkollegen natürlich mit. Und auch das Lob seines Kapitäns: "Ich muss der Mannschaft ein Riesenlob aussprechen. Was sie in Unterzahl geleistet hat, war der Wahnsinn." Ein bisschen Werder-Wahnsinn also bringt den Bremern nach drei Spielen und fünf Punkten den achten Tabellenplatz ein. Und die Gewissheit, dass Mainz eben Mainz bleibt. Ein guter Platz für Werder, um zu siegen und zu lachen.
Wir haben heute sehr gerne hier in Mainz gespielt und sehr gut und auch verdient drei Punkte geholt.
(Werder-Trainer Ole Werner in der ARD)
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Sportblitz, 16. September 2024, 18:06 Uhr