Zu sehen ist von außen die Sporthalle an der Ronzelenstraße.

buten un binnen In dieser neuen Sporthalle sollen Bremens Toptalente gefördert werden

Stand: 06.09.2024 18:19 Uhr

In Bremen wurde am Freitag die modernste Sporthalle Norddeutschlands eröffnet. An der Oberschule Ronzelenstraße sollen talentierte Sportlerinnen und Sportler beste Bedingungen vorfinden.

Von Karsten Lübben und Dino Bernabeo

Es ist ein besonderes Geschenk, das die Oberschule Ronzelenstraße zu ihrem 50. Geburtstag erhalten hat. Ein knappes Jahr nach dem Baubeginn wurde am Freitag in der Vahr das neue Sportzentrum eröffnet. Bei dieser Sporthalle handelt es sich genau genommen um zwei, die direkt übereinander liegen. Jede von ihnen verfügt über drei Spielfelder.

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Das Geschehen in der ersten Sporthalle kann von der Tribüne aus verfolgt werden. im zweiten Stock befindet sich eine weitere Sporthalle.

Die erste Halle befindet sich im Erdgeschoss des Sportzentrums. Das Geschehen auf dem Spielfeld kann hierbei in der ersten Etage von einer Tribüne, die 300 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz bietet, beobachtet werden. Hier sind auch feste Kameras installiert, die im Anschluss für die Videoanalyse genutzt werden können. In der zweiten Etage betreten die Sportlerinnen und Sportler wiederum die zweite Halle. Dort besteht auch die Möglichkeit, in einem modern ausgerüsteten Kraftraum zu trainieren.

Knapp 25 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Für Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) ist die Investition "ein klares Bekenntnis für den Leistungssport in Bremen". Die Oberschule Ronzelenstraße trägt den Beinamen "Die sportbetonte Schule". Schulleiterin Hermi Auner wurde mit dem Sportzentrum nun eine große Freude gemacht.

Wenn ich reingehe, schlägt mein Herz viel schneller.
(Hermi Auner, Schulleiterin der Oberschule Ronzelenstraße)

Auner weist allerdings zugleich daraufhin, dass die Kapazität trotz der neuen Möglichkeiten noch nicht reicht. Schließlich müssten an der Oberschule Ronzelenschule pro Woche mehr als 200 Sportstunden abgedeckt werden. Deshalb sei man auch weiterhin auf andere Sportstätten angewiesen.

Kommen nun mehr Toptalente nach Bremen?

Die Hallenzeiten an der Ronzelenstraße sind bereits heiß begehrt. Wie Harald Wolf, Sportkoordinator an der Oberschule, im Gespräch mit buten un binnen erzählt, werden in dieser Saison die A-Jugend und die B-Jugend des HC Bremen ihre Spiele in der Handball-Bundesliga in der neuen Halle austragen. Dies gilt auch für die Regionalliga-Volleyballerinnen von Eiche Horn. In der kommenden Woche steht zudem ein Gespräch mit Florian Keller, Sportlicher Leiter des Bremer HC, an. Auch mit dem Grün-Gold-Club, dessen Trainingsbedingungen in den vergangenen Jahren immer wieder ein Thema waren, gab es bereits einen ersten Austausch.

Zu sehen ist der Krafftraum im Sportzentrum an der Ronzelenstraße.

Der Kraftraum für die Athletinnen und Athleten befindet sich im zweiten Obergeschoss.

Das Sportzentrum soll nun auch dafür sorgen, dass Toptalente nicht nur in Bremen bleiben, sondern auch weitere aus anderen Bundesländern an die Weser ziehen, um mithilfe der guten Bedingungen die nächsten Schritte zu machen. "Für den Leistungssport in Bremen ist es wichtig, dass es auch hier Angebote gibt, wo sich junge Talente entwickeln, um uns eventuell einmal im Fernsehen auch bei Olympischen Spielen zu begegnen", sagt Fecker. Auch Eva Quante-Brandt, Präsidentin des Bremer Landessportbundes, setzt auf positive Effekte. Nicht nur für die angehenden Profis, sondern auch für die Amateure.

So eine großartige Sechs-Feld-Sporthalle zeigt, dass wir jetzt auch Leistungssport betreiben können und auch für den Breitensport sechs zusätzliche Hallenflächen haben. Das ist es, was Bremen braucht, um im Sport voranzukommen
(Eva Quante-Brandt, Präsident des Bremer Landessportbundes)

Das Sportzentrum, so hofft Quante-Brandt, soll dabei wie ein Magnet auf die jungen Talente wirken. Ebenso soll es dazu führen, dass die Oberschule Ronzelenstraße sich bald "Eliteschule des Sports" nennen darf. 43 Schulen in Deutschland tragen diesen Titel aktuell. Aus Bremen ist bisher keine dabei. Auner glaubt, dass dies "nochmal eine Sogwirkung für die Topathleten in Deutschland" hätte.

Damit die Voraussetzungen erfüllt werden, wurde vor einem Jahr bereits das eigene Internat für talentierte Sportler eröffnet. Nun soll das Sportzentrum das letzte Puzzlestück sein und die Bewerbung rasch rausgehen. "Alle Voraussetzungen sind dafür geschaffen", ist sich Sportsenator Ulrich Mäurer (SPD) sicher. "Das muss jetzt klappen."

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 6. September 18:06 Uhr