Marvin Ducksch und Derrick Köhn von Werder Bremen klatschen ab. Köhn lacht.

buten un binnen "Ich verbiete niemandem die Träume": Werder auf Europapokalkurs

Stand: 15.12.2024 13:41 Uhr

Nach dem 2:0-Sieg beim FC St. Pauli schallte es lautstark "Europapokal" aus dem Gästeblock. Die Werder-Fans wollen ihre Grün-Weißen endlich wieder auf europäischem Parkett sehen.

Von Julian Meiser

Die Hoffnung lebt. Nicht nur unter den Bremer Fans, sondern insgeheim auch unter den Spielern des Tabellensiebten. Während Werders Kapitän Marco Friedl das Thema Europa noch als "tabu" betitelte, sagte Stürmer Marvin Ducksch nach dem Erfolg im Topspiel am Millerntor: "Wenn wir da oben mitspielen, ist es klar, dass wir da oben bleiben wollen."

"Da oben" bedeutet in diesem Fall eine Teilnahme an einem der drei europäischen Wettbewerbe: Champions League, Europa League oder Conference League. "Wenn wir die Möglichkeit haben, wenn wir gut stehen und darum spielen können, dann wollen wir das natürlich tun", erklärte Ducksch.

Ole Werner möchte kein Spielverderber sein

Trainer Ole Werner, der nicht für seinen Übermut bekannt ist, möchte die aufkeimende Euphorie rund um den Verein nicht bremsen. "Ich verbiete niemandem die Träume", sagte der 36-Jährige am Samstagabend.

Ole Werner relativiert Rauch-Unterbrechung: "Kein direkter Einfluss"

Natürlich sei die Tabellenkonstellation derzeit sehr eng, "aber wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen. Es wird sehr viel an uns selbst liegen, wie weit es in diesem Jahr geht", erklärte Werner.

Bremen sehnt sich nach Europa

Werder-Stürmer Claudio Pizarro lacht.

Werders bisher letzter Torschütze in einem internationalen Wettbewerb: Claudio Pizarro.

In Bremen ist die Sehnsucht nach magischen Europapokalspielen unter Flutlicht groß. 14 Jahre ist es her, dass Werder letztmals international mitmischte. Im Dezember 2010 bezwang Werder Inter Mailand 3:0 im Weser-Stadion, schied aber dennoch als Letzter der Champions-League-Gruppe A aus.

Anschließend rutschte Werder ins Mittelmaß der Bundesliga ab und kam über viele Jahre hinweg nur noch selten in Sichtweite der europäischen Startplätze.

Was Werder in dieser Saison so stark macht

Was die Hoffnung auf eine erneute Europapokal stärkt, ist neben der aktuell brillanten Form die eigene Auswärtsstärke. In dieser Saison war der SVW in der Fremde schon öfter erfolgreich als im kompletten Vorjahr: 16 Punkte konnten nach Bremen entführt werden. Nur Tabellenführer Bayern München sammelte in der laufenden Spielzeit mehr Auswärtspunkte als Werners Team.

Bis zu einer wirklichen Qualifikation zum Europapokal ist der Weg allerdings noch weit. 20 Spiele hat Werder in dieser Bundesligaspielzeit noch vor der Brust. Träumen ist in Bremen dennoch erlaubt.

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit Sportblitz, 15. Dezember 2024, 19:30 Uhr