buten un binnen Ärger adé: Werder-Coach Werner geht gelassen in das Mainz-Spiel
Nach dem 0:0 gegen Dortmund war es zuletzt trubelig in Bremen. Coach Ole Werner machte nach der Kritik einiger Spieler aber einen entspannten Eindruck am Freitag.
Zur Einstimmung auf das nächste Bundesliga-Spiel beim FSV Mainz 05 veranstaltete Ole Werner ein kleines Quiz. "Die letzte Mannschaft, die in Mainz gewonnen hat, heißt?", fragte Werders Trainer auf der Pressekonferenz am Freitagmittag und konnte es kaum erwarten, die Antwort auf diese Frage gleich mitzuliefern. "SV Werder Bremen!", löste Werner schon fast ein wenig stolz selbst auf.
Am 3. Februar dieses Jahres war das. Zehn Tage später engagierten die Mainzer ihren dänischen Trainer Bo Henriksen und starteten eine kaum noch für möglich gehaltene Aufholjagd zum Klassenerhalt. Diese kleine Episode zeigt, wie gut gelaunt und gelöst Werner zwei Tage vor dem Mainz-Spiel am Sonntag wirkte.
Ducksch und Friedl haben ihrem Ärger Luft gemacht
Auszugehen war davon nicht unbedingt, denn die zweiwöchige Länderspiel-Pause verlief in Bremen ungewohnt unruhig und gereizt. Zur Erinnerung: Werder hatte beim 0:0 gegen Borussia Dortmund gerade eine überzeugende Leistung gezeigt, als sich Torjäger Marvin Ducksch und Kapitän Marco Friedl öffentlich kritisch äußerten. Es ging um ausgebliebene Transfers, Duckschs Auswechslung und das Coaching des Trainers.
Und statt das Ganze als Kontroverse zu behandeln, die ganz in Werners Sinne auch Energie und Leistung freisetzen kann, hielten die Bremer selbst das Thema noch ein paar Tage in der Öffentlichkeit. Erst bat Sportchef Clemens Fritz die beiden Spieler zum Rapport und machte auch diesen Schritt bewusst öffentlich. Dann schien diese Disziplinierungsmaßnahme auch noch keinen großen Erfolg zu haben. Nur wenige Tage später sagte Niklas Stark: "Ich bin froh, in einer Mannschaft zu sein, wo Leute auch eine Meinung haben."
Mainz ist unter Henriksen eine andere Mannschaft geworden
Das alles scheint nun nach mehreren Tagen endlich ausgestanden und ausdiskutiert zu sein. Werner betonte vor dem Mainz-Spiel geradezu demonstrativ: "Es gibt genug Dinge, die positiv sind. Wir haben keinen schlechten Saisonstart hingelegt. Gegen Borussia Dortmund waren wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Alle anderen Dinge sind besprochen und aufgearbeitet. Deshalb geht es jetzt um die nächste Aufgabe – und das ist Mainz 05."
Ganz so einfach wie noch im Februar ist diese Aufgabe nicht mehr. Unter dem extrovertierten Henriksen, den selbst sein ehemaliger Sportdirektor Martin Schmidt ein "Rumpelstilzchen in der Kabine" nennt, haben sich die Mainzer zu einem der laufstärksten und unangenehmsten Gegner der Liga entwickelt. "Das, was Trainertypen verkörpern, ist häufig auch in einer Mannschaft zu sehen", sagte Werner über Henriksen. "Deshalb passt er wahrscheinlich auch zu einem Spiel, das gerne ein bisschen wilder ist. Wir haben es gerne ein bisschen strukturierter, ein bisschen präziser und genauer. Deshalb wird das ein interessantes Aufeinandertreffen."
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Sportblitz, 13. September 2024, 18:06 Uhr