Werder-Stürmer Marvin Ducksch lässt sich von seinen Mitspielern für seinen Treffer gegen Leverkusen feiern.

buten un binnen 7 Mal ist Bremer Recht: Ducksch erlöst Werder im Weser-Stadion

Stand: 26.10.2024 22:29 Uhr

74 Minuten und sieben Versuche brauchte Marvin Ducksch, um Werders Torflaute endlich zu beenden. Doch das 2:2 gegen Meister Leverkusen fühlte sich wie ein Sieg an.

Von Petra Philippsen

Der Bremer Freimarkt steigt momentan zwar ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt vom Weser-Stadion, doch das wilde, bunte Treiben samt rasanter Achterbahnfahrt fand am Samstagabend auch auf dem Fußballplatz statt. Und am Ende tönte es dann wahrscheinlich noch hörbar auf dem Freimarkt, das berühmte Nebelhorn, mit dem Werder seine Heimtore feiert. Und das so lange stumm geblieben war.

Doch es dauerte lange, sehr lange, bis Werder und seine Fans endlich erlöst waren. Stürmer Marvin Ducksch schien sich vom Anpfiff an vorgenommen zu haben, den Heimfluch endlich zu beenden und dieses vermaledeite Tor irgendwie zu schießen. Und Ducksch hatte Chance über Chance: In der 1., 14., 19., 56., 67. und 69. Minute – es wollte partout nicht klappen.

"Ein richtig geiles Spiel von uns"

Werders Torschütze Marvin Ducksch wird an der Eckfahne von seinen Mitspielern geherzt, Senne Lynen reckt jubelnd seine Faust.

Erlösung pur bei Werder Bremen: Durch das Tor von Marvin Ducksch (2. von lnks) war die Torflaute im Weser-Stadion beendet.

Dafür hatte Bayer Leverkusen durch Victor Boniface zwischenzeitlich aus dem Nichts getroffen. Leichter wurde es nicht für Werder, doch die 40.000 Bremer Fans peitschten ihre Mannschaft unermüdlich nach vorne.

Und in der 74. Minute zeigte Ducksch dann, dass an diesem Abend sieben Mal Bremer Recht ist – und köpfte den 1:1-Ausgleich.

Der Jubel im Weser-Stadion toste so laut, dass man das Nebelhorn fast überhören konnte. Für die Bremer war das Musik in ihren Ohren.

Ein richtig geiles Spiel von uns. Wir haben gegen eine Topmannschaft über 90 Minuten einen richtigen Kampf abgeliefert und die klareren Torchancen gehabt. Am Ende nehmen wir den Punkt gerne mit – wir sind alle sehr froh.
(Werder-Torschütze Marvin Ducksch)

Werder-Trainer Werner nach Remis: "Das ist kein geklauter Punkt"

Bayer hadert mit gefühlter Niederlage

Leverkusens Trainer Xabi Alonso gestikuliert und schreit an der Seitenlinie im Weser-Stadion.

Frust bei Trainer Xabi Alonso: Bayer Leverkusen hat nach acht Spieltagen nun bereits 15 Gegentore kassiert.

Froh und erleichtert über einen Punkt, der sich für Werder wie ein Sieg anfühlte. Bei Meister Leverkusen war die Gefühlslage nach dem Remis dagegen genau umgekehrt. "Das fühlt sich scheiße an", schimpfte Innenverteidiger Jonathan Tah im Sky-Interview, "es fühlt sich wie eine Niederlage an."

Zwei Mal geführt, von Werders Eigentor durch Felix Agu noch profitiert und doch nicht gewonnen, für Bayer war der Abend ein echter Rückschlag. Werder gab er dagegen weiter Auftrieb. Die Bremer sammeln weiter kräftig Punkte, stehen mit insgesamt zwölf nach acht Spieltagen auf Rang neun sehr ordentlich da. Und liegen nur drei Punkte hinter Leverkusen als Tabellendrittem.

Eine super Leistung, die die Mannschaft gezeigt hat. Es ist ein hochverdienter Punkt, nichts mit Glück oder Geklautes. Wenn man sich anschaut, wie die Chancen verteilt sind und wie die Spielanteile waren, haben wir uns den Punkt mindestens verdient. Vielleicht wäre sogar ein wenig mehr dringewesen.
(Werder-Trainer Ole Werner)

Werder-Torschütze Schmid: "Das Tor war für meinen Sohn"

"Überragend, was die Fans hier abreißen"

Ducksch hatte an diesem Abend mit seinem Tor den Befreiungsschlag für Werder geschafft, doch das Nebelhorn sollte noch einmal ertönten. Nicht für das unglückliche Agu-Eigentor, aber für den wichtigen Ausgleich, der Romano Schmid in der 90. Minute noch gelungen war. Und der den Schlusspunkt von Werders Fahrt mit der Wilden Maus setzte.

Während die Fans im Stadion der Partystimmung im Bayernzelt locker Konkurrenz machten, drehten die glücklichen Spieler eine Ehrenrunde. Das Auswärtsgesicht hatte sich endlich auch wieder Zuhause gezeigt. Das Pokalspiel am Mittwochabend gegen Paderborn kann kommen.

Jedes Heimspiel ist es überragend, was die Fans hier abreißen. Auf diesem Spiel können wir aufbauen, im Pokal da weitermachen und uns mit dieser englischen Woche in eine sehr gute Ausgangslage bringen.
(Werder-Torschütze Marvin Ducksch)

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Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit Sportblitz, 27. Oktober 2024, 19:30 Uhr