ATP-Turnier in Hamburg Zverev hofft auf Start am Rothenbaum - aber Teilnahme wackelt
Die Teilnahme von Alexander Zverev am ATP-Turnier in Hamburg wackelt. Er sei "hoffnungsvoll, dass ich in meiner Heimat spielen kann. Aber ich muss schauen, wie mein Körper reagiert", sagte der Tennis-Olympiasieger am Freitagabend in der NDR Talk Show.
Der 27-Jährige soll am Dienstag gegen den Qualifikanten Jesper de Jong aus den Niederlanden ins Geschehen am Rothenbaum eingreifen. Das Traditionsturnier in der Hansestadt hatte am Wochenende mit der Qualifikation begonnen. Die Spiele des Hauptfeldes starten heute.
Immerhin: "Ich habe heute zwei Stunden lang ohne Schmerzmittel trainiert", sagte der Titelverteidiger am Sonnabend bei einer Pressekonferenz. Der Tennisprofi will alles dafür tun, beim ATP-500-Turnier in seiner Heimatstadt aufzuschlagen.
"Wenn es sich weiterhin so entwickeln wird, dann hoffe ich, dass ich Dienstag erfolgreich auf dem Platz stehen werde. Es ist schon besonders für mich, in Hamburg zu spielen", so Zverev, der sich in Wimbledon am linken Knie ein Knochenödem und eine Zerrung in der Kapsel zugezogen hatte. "Wäre es jedes andere Turnier, würde ich es nicht versuchen. Hier ist meine Heimat, hier war der Anfang meiner Karriere."
Während der Tage am Rothenbaum wohnt die Familie Zverev gemeinsam im Hamburger Elternhaus. "Das ist eine Super-Atmosphäre", betonte er. Sollte der Lokalmatador doch noch absagen müssen, wären der Däne Holger Rune und der Argentinier Sebastian Baez die einzigen Spieler aus den Top-20 der Weltrangliste, die in der Hansestadt am Start sind.
In London jede Menge "Schmerzmittel reingeballert"
Am Freitag hatte Zverev im NDR geschildert: "Ich kann ganz normal laufen, ich kann alles machen, aber Tennisspielen kann ich noch nicht so gut. Ich kann noch nicht die Leistung bringen, die ich normal bringe, aber es wird schon." In London habe er sich "Schmerzmittel reingeballert, dass es das Limit war".
"Ich bin einmal im Jahr hier. Ich freue mich, Zuhause zu sein."
— Alexander Zverev
Die bittere Verletzung, die Zverev in Wimbledon bei seinem Drittrunden-Sieg gegen den Briten Cameron Norrie erlitten hatte und in deren Konsequenz er im Achtelfinale gegen Taylor Fritz (USA) stark gehandicapt verlor, hat der zweimalige ATP-Weltmeister mental verwunden.
Zverev: "Vielleicht das beste Tennis meines Lebens"
"So ist der Sport. Aber das war kein schöner Moment in Wimbledon - nochmal bei einem Grand Slam zu verlieren, weil man verletzt ist. Wenn auch nicht so schlimm wie 2022 bei den French Open", erzählte der Weltranglisten-Vierte im NDR. Er habe diesmal "das erste Mal wirklich das Gefühl" gehabt, Wimbledon gewinnen zu können. "Ich habe das beste Rasentennis meiner Karriere gespielt und ich finde generell, dass ich momentan eine sehr gute Saison und vielleicht sogar das beste Tennis meines Lebens spiele", so Zverev.
Zwei Titel zu verteidigen
Eine Verschlimmerung der Verletzung und eine Gefährdung des Starts bei den Olympischen Spielen befürchtet der Goldmedaillengewinner von Tokio nicht: "Das würde nur passieren, wenn ich die Bewegung noch einmal machen würde. Und dann wäre ich doof."
Spätestens in Paris will der 27-Jährige wieder bei 100 Prozent sein - und seinen Titel erfolgreich verteidigen. Wie auch in Hamburg, wo er sich nach der kurzen Rasensaison in der Vorbereitung auf Paris auch wieder auf Sandplatz-Tennis einstimmen möchte - wenn es seine Verletzung zulässt. "Bis jetzt geht es mir gut", sagte er. "Ich hoffe, dass es so bleibt und man mich auf dem Platz sehen wird."
Dieses Thema im Programm:
NDR Talk Show | 13.07.2024 | 22:00 Uhr