Segeln bei der Vendée Globe Herrmann - "Wichtig, sich nicht runterziehen zu lassen"
Die Vendée Globe läuft bislang nicht nach Wunsch für den Hamburger Weltumsegler Boris Herrmann. Ein wenig hadert der Malizia-Skipper mit der Situation. Unterkriegen lassen will er sich aber nicht.
Boris Herrmann kämpft bei der Vendée Globe - mit den schwierigen Windverhältnissen und einer gewissen Enttäuschung über den bisherigen Rennverlauf. Am Dienstag (15 Uhr) lag der Hamburger, der als Mitfavorit gestartet war, auf Platz 20 und hatte gut 235 Seemeilen Rückstand auf den führenden Sam Goodchild an Bord der Vulnerable.
"Ich bin ein wenig traurig, dass ich so viele Meilen verloren habe und es auch nicht so aussieht, als würde ich das so schnell wieder aufholen. Der Start in diese Vendée Globe ist mental nicht so einfach", sagte der Malizia-Skipper am Dienstag: "Ich segle, so gut ich kann. Aber ich habe ein bisschen Pech gehabt."
"Es ist Teil des Spiels, sich nicht verrückt zu machen."
— Malizia-Skipper Boris Herrmann
Am vergangenen Wochenende wählte Herrmann nicht die optimale Route und verlor ein wenig den Anschluss. "Ich hatte ein wenig Speedprobleme in dem leichten Wind", erklärte der gebürtige Oldenburger, der auch "in der einen oder anderen Wolke hängenblieb".
"Habe Fortschritte gemacht im Mindset"
Doch bei einer langen Regatta gehörten Enttäuschungen dazu, betonte der 43-Jährige und unterstrich: "Es ist wichtig, sich nicht runterziehen zu lassen."
Gleichzeitig gab er aber zu, dass die vergangenen Tage nicht einfach waren. "Ich habe aber Fortschritte gemacht im Mindset und bin mit dem Boot im Einklang", sagte Herrmann: "Es gibt noch 10 bis 20 Prozent Traurigkeit aufgrund der sportlichen Situation. Aber 80 Prozent sind gut."
Boote auf strammem Südkurs
Im Laufe des Dienstags legte Herrmann an Tempo zu - die Spitze allerdings erst recht. Die Boote sind derzeit auf strammem Südkurs. Es dürfte schwer werden für Herrmann, den Rückstand zu verringern.
Die Regatta über 45.000 Kilometer allein um den Globus ist allerdings noch sehr lang. Und die Malizia - Seaexplorer hat ihre Stärken in den rauen Bedingungen des Südpolarmeeres. Darauf setzt der fünfmalige Weltumsegler und erinnerte an seine Vendée-Premiere vor vier Jahren, als er bis kurz vor dem Ziel sogar Siegchancen hatte. "Damals war ich zur gleichen Zeit sogar 280 Seemeilen zurück."
Und trotz der Rückschläge und Zweifel hat er seinen Kampfgeist nicht verloren: "Ich habe kein Problem mit der Motivation. Es gibt nur einen Weg - nach vorne."
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Sportclub | 24.11.2024 | 22:50 Uhr