
Handball-Bundesliga Torflut in der Hölle Nord - Aber nur Remis für Flensburg-Handewitt
Die SG Flensburg-Handewitt hat nach der jüngsten Niederlage beim TBV Lemgo Lippe die nächste Enttäuschung hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Ales Pajovic musste sich am Sonntag mit einem 39:39 (21:18)-Remis gegen den ThSV Eisenach begnügen. Simon Pytlick verlängerte seinen Vertrag.
Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte hatten die Flensburger nach dem Seitenwechsel schon wie der Sieger ausgesehen. Doch Eisenach, das zuletzt dreimal in Folge verloren hatte, zeigte eine spielerisch wie kämpferisch starke Leistung und belohnte sich am Ende für seinen Einsatz.
Die Zuschauer in der Hölle Nord sahen eine unterhaltsame, temporeiche Partie und erlebten eine wahre Torflut. Die SG erwischte einen holprigen Start und lag nach vier Minuten mit 0:3 zurück. Der überzeugende Mads Mensah markierte nach dreieinhalb Minuten schließlich den ersten Treffer für die Gastgeber, die nun erstarkten. Mit einem Doppelschlag glich DHB-Kapitän Johannes Golla erst zum 9:9 (12.) aus und sorgte kurz darauf beim 10:9 für die erste Flensburger Führung - Spiel gedreht.
SG Flensburg-Handewitt - ThSV Eisenach 39:39 (21:18)
Tore Flensburg: L. K. Möller (9/1), Larsen (7), Golla (5), J. Hansen (5), Jörgensen (4), Kirkelökke (4), Pedersen (4), Horgen (1)
Tore Eisenach: Grgic (12/5), S. Mengon (5), Vistorop (5), Donker (4), Snajder (4), Ende (3), Hangstein (2/1), Meyer (2), Walz (2)
Zuschauer: 6.300
Strafminuten: 4 / 12
SG muss weniger Aufwand für Tore betreiben
Zumindest vorübergehend, denn es blieb eng. Angeführt von HBL-Top-Torjäger Marko Grgic zeigte Eisenach tolle Spielzüge, aber auch entscheidende Schwächen im Rückzug. Während Flensburg bei den Gegenstößen glänzte und zu einfachen Toren kam, mussten die Gäste deutlich mehr Aufwand dafür betreiben. Dennoch: Mal hatten die Thüringer mit einem Tor die Nase vorn, mal lief es umgekehrt - so ging es eine ganze Weile. Erst kurz vor der Pause zogen die Schleswig-Holsteiner schließlich davon und bauten ihre Führung beim 21:18 auf drei Tore aus.
Talent Haidu feiert Bundesliga-Debüt
Nach dem Seitenwechsel rollte der SG-Express zunächst. Eisenach blieb auf einem guten Niveau, bekam seine Probleme hinten aber weiterhin nicht in den Griff. Beim Stand von 29:24 (38.) feierte das 17 Jahre alte SG-Torwarttalent Catalin Haidu sein Bundesliga-Debüt. Stammkeeper Kevin Möller parierte in der 51. Minute gegen Grgic und hielt damit eine Drei-Tore-Führung (35:32) fest - doch das sollte nicht reichen.
Die Gäste kämpften unermüdlich - und machten es mit ihrem überragenden Finish noch einmal spannend. Zweieinhalb Minuten vor Schluss war der SG-Vorsprung beim 38:37 schließlich wieder auf nur noch einen Treffer geschrumpft. 40 Sekunden vor dem Ende hatten Eisenach Ballbesitz - und in der Schlusssekunde brachte Peter Walz mit der letzten Aktion des Spiels einen Abpraller noch im Tor unter. Enttäuschung bei Flensburg - Riesenjubel bei den Gästen.
Simon Pytlick bleibt bis 2030 in Flensburg
Jubel hatte es vor dem Spiel gegeben. Auf den Bildschirmen in der Arena hatte die SG die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Simon Pytlick verkündet. Der dänische Weltmeister unterschrieb bis zum Ende der Saison 2029/30.
"Ich glaube an das Projekt hier in Flensburg", sagte der 24-Jährige, der aktuell wegen eines Armbruchs pausieren muss: "Wir haben eine gute Mannschaft, und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, mit der SG in den kommenden Jahren erfolgreich zu sein." Pajovic freute sich: "Ich bin natürlich sehr froh über diese Entscheidung. Simon ist für uns als Mannschaft, aber auch für die gesamte SG Flensburg-Handewitt enorm wichtig. Er ist ein kompletter Spieler auf einem Top-Niveau."
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Sportclub | 06.04.2025 | 22:50 Uhr