
NDR-Sport Schnecken im Keller: Überholt Holstein Kiel noch Bochum und Heidenheim?
Durch das überraschende 1:1 in Leipzig ist Holstein Kiel der Spieltagsgewinner im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Der Wettstreit mit dem 1. FC Heidenheim und dem VfL Bochum ist ein richtiges Schneckenrennen. Das Schlusslicht glaubt weiter an seine Chance.
Die drei Kandidaten rangeln um den Abstiegs-Relegationsrang und mögen alles in ihrer Macht stehende tun, um den Abstieg in die Zweite Liga zu verhindern. Und doch haben die Schnecken im Tabellenkeller gerade einmal zwei Punkte an den vergangenen drei Spieltagen geholt - und zwar alle zusammen! Für wen es am Ende reichen könnte, ist daran schwerlich abzulesen.
In aller Regel müssen sich auch die Teams knapp über dem Strich im Saisonendspurt warm anziehen - und zumindest St. Paulis Trainer Alexander Blessin betont bei jeder Gelegenheit, dass die Kiezkicker bei acht Zählern Vorsprung auf Platz 16 noch nicht durch seien. Aber die drei Clubs tief im Keller haben aktuell (noch) keine große Aufholjagd gestartet.
Holstein-Coach Rapp: "Abgerechnet wird zum Schluss"
Um sich auf den Relegationsrang zu retten und so in zwei Entscheidungsspielen gegen den Zweitliga-Dritten den drohenden Abstieg noch abzuwenden, will Kiel aber die beiden anderen Schnecken unbedingt noch hinter sich lassen. KSV-Trainer Marcel Rapp schickte nach dem Punktgewinn in Leipzig schon einmal eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Abgerechnet wird zum Schluss. Es sind noch genug Spiele zu spielen. Wenn wir mit der Leistung weiter marschieren, werden wir genug Punkte holen."
Kampfansagen oder Durchhalteparolen?
Für Kiel spricht, dass es bei der Konkurrenz tatsächlich schlecht läuft. "Wichtig ist, dass uns das nicht runterzieht", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt nach dem jüngsten 0:4 gegen Rekordmeister Bayern München. "Die Mannschaft muss dran glauben und schnell wieder versuchen, dass wir uns anders präsentieren."
"Jetzt kommen die Spiele, in denen es um alles geht."
— Heidenheims Trainer Frank Schmidt
Dass das mehr als Durchhalteparolen sind, gilt es erst noch zu beweisen - in Heidenheim, Kiel und auch in Bochum, wo der erfahrene Trainer Dieter Hecking am Sonnabend nach dem bitteren 0:1 in Bremen richtig konstatierte: "Ein Erfolgserlebnis würde sicher mal helfen. Wir werden weiterhin hart arbeiten."
Kiel hat auf dem Papier das schwierigste Restprogramm
Die Sehnsucht nach einem Sieg im Abstiegskampf ist allenthalben groß: auf der Ostalb, im Ruhrpott und an der Förde. Am größten sind die Chancen, dass eines der drei Teams mal wieder dreifach punktet, am 2. Mai. An dem Freitagabend (20.30 Uhr) empfängt der Tabellen-16. Heidenheim den Vorletzten Bochum zum direkten Duell.
Die Kieler Kicker könnten dann der lachende Dritte sein, sollten aber selbst dringend Zähler sammeln. Gelingt vielleicht schon am Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen Borussia Mönchengladbach der fünfte Saisonsieg und gar der Sprung auf den Relegationsrang?
Denn auch wenn Rapp den Trend auf seiner Seite sieht - die "Störche" haben im Vergleich das wohl schwierigste Restprogramm: Nach Gladbach gastiert nur noch Freiburg im hohen Norden. Der Aufsteiger muss seinerseits noch nach Augsburg und zum Saisonfinale nach Dortmund. Alle Gegner hoffen noch auf die Europapokal-Qualifikation. Ob es Holstein da hilft, dass es auch im Kampf um die Plätze drei bis sechs nicht besonders rasant zugeht?
Dieses Thema im Programm:
Die NDR 2 Bundesligashow | 19.04.2025 | 15:30 Uhr