NDR-Sport Podcast "Feel Hamburg" mit Almuth Schult - Welttorhüterin
Almuth Schult, die 2014 zur Welttorhüterin gekürt wurde, hat eine beeindruckende Karriere im Frauenfußball hinter sich. Doch ihre Erfolge beschränken sich nicht nur auf das Spielfeld. Im Podcast "Feel Hamburg" von NDR 90,3 hat sie über einige der emotionalsten Momente ihrer Karriere gesprochen und einen Einblick in ihre Arbeit als ARD-Expertin gegeben.
"Es gibt wirklich viele Sachen, an die ich mich gern zurückerinnere", sagt Schult über die bewegendsten Augenblicke ihrer Karriere. Ein Moment sticht dabei besonders hervor: "Natürlich der Olympiasieg, weil das im Leben eines jeden Sportlers etwas Besonderes ist." Der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro war ein Höhepunkt, der die Torhüterin nachhaltig geprägt hat.
Doch nicht nur ihre sportlichen Erfolge haben sie bewegt. Ein weiterer emotionaler Höhepunkt war ihr Comeback in der Nationalmannschaft nach der Geburt ihrer Zwillinge. "Also von den Bildern her wird man vermutlich denken, dass mein Comeback in der Nationalmannschaft der emotionalste Moment war, nach der Geburt der Zwillinge." Inzwischen ist Schult erneut Mutter geworden und zurzeit die einzige Dreifach-Mama in Deutschland, die professionell Fußball spielt.
Expertin nicht nur für Frauen-Fußball
Neben ihrer aktiven Karriere hat Schult auch eine erfolgreiche Laufbahn als ARD-Expertin eingeschlagen. "Ich glaube, es war mal wieder ein Zufall, so wie es sehr, sehr oft im Leben ist", erinnert sie sich an ihren Einstieg in die Fernsehbranche. "Ich wurde 2018 gefragt, als ich verletzt war, ob ich nicht Lust hätte, an der Seite von Bernd Schmelzer ein Nationalmannschaftsspiel für ein paar Minuten zu begleiten - also ein paar Minuten Co-Kommentatorin zu sein." Dieses spontane Engagement führte dazu, dass sie direkt während der Sendung gefragt wurde, ob sie nicht auch die zweite Halbzeit bleiben wolle. Sie blieb und es folgten weitere Einsätze, unter anderem bei der WM 2019. "Kurze Zeit später habe ich dann einen Anruf bekommen, von den ARD-Verantwortlichen, ob ich mir vorstellen könnte, auch als Expertin zu arbeiten. Und ja, irgendwie haben wir das dann zusammen gemacht - und es ist ganz gut gelaufen." Schult genießt ihre Arbeit als Expertin sehr und freut sich auf ihren Einsatz bei der EURO 24 in Deutschland.
Weiter Weg zur Gleichberechtigung im Fußball
Ein weiteres Thema, das ihr am Herzen liegt, ist die Gleichberechtigung im Fußball. Sie erinnert sich an die Zeiten, als Fußballerinnen nur Amateurstatus hatten und monetäre Belohnungen in Form von Sachgeschenken erhielten: "Damals (Gewinn der EM 1989), als es dieses Kaffeeservice gab, waren die Frauen alle Amateure und der DFB durfte ihnen gar keine monetäre Leistung zukommen lassen. Und deswegen haben die sich tatsächlich über dieses Kaffeegeschirr gefreut." Heute ist die Situation anders, aber es gibt für Schult immer noch Verbesserungsbedarf. "Jetzt darf man auch Prämien bezahlen, auch an die Frauen. Man dürfte theoretisch auch gleiche Prämien bezahlen, aber da sind wir noch nicht." Schult hofft auf eine Zukunft, in der der Frauen-Fußball auch finanziell mit dem der Männer gleichgestellt ist. "Es ist noch Luft nach oben. Es geht auch nicht nur um die Prämien, sondern es geht auch um die Gehälter, also wie in der 2. Bundesliga beim HSV. Wir haben noch lange nicht die Gehälter wie die Männer in der 2. Liga. Und auch da müssen wir noch daran arbeiten."
Bei "Feel Hamburg" sprechen Host Ilka Steinhausen und Almuth Schult auch über die Schwierigkeiten, Familie und Fußball unter einen Hut zu bekommen, über die Trainingsbedingungen beim HSV und die Torhüterin verrät, wofür sie ihre Siegprämie bei Olympia eingesetzt hat.
Den kostenfreien Podcast "Feel Hamburg" finden Sie hier, in der NDR Hamburg App, in der ARD Audiothek und bei anderen Podcast-Anbietern.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | "Feel Hamburg" | 12.06.2024 | 20:00 Uhr