Letzte Chance auf Olympia DFB-Frauen spielen gegen Dänemark um Alles oder Nichts
Für die deutschen Fußballerinnen steht heute Abend um 20.30 Uhr in Rostock ein enorm wichtiges Spiel an. Nur ein Sieg im Nations-League-Spiel gegen Dänemark (Heute ab 20.30 Uhr in der Radio-Reportage und im Live-Ticker bei der Sportschau) erhält die Chance auf die Olympia-Teilnahme.
Minus vier Grad zeigt das Thermometer, als Horst Hrubesch im Rostocker Ostseestadion seine DFB-Frauen zum Abschlusstraining bittet. Es ist kalt, bitter kalt. Gefühlt noch frostiger als es das Thermometer anzeigt. Ein Vorgeschmack auf das, was das Team am Freitagabend erwartet. Eiskalte Rahmenbedingungen für einen womöglich heißen Tanz.
DFB-Frauen unter Erfolgsdruck
Vielleicht startet die Mannschaft die obligatorische Warmmachphase deshalb intensiver als sonst. Vielleicht liegt es aber auch an der Bedeutung des Spiels. Die DFB-Frauen sind zum Siegen verdammt. Mehr noch: Ein Erfolg mit mindestens zwei Toren Differenz muss her, um den direkten Vergleich (Hinspiel 0:2) mit den Skandinavierinnen für sich zu entscheiden. Deutschland hat drei Zähler Rückstand auf Dänemark.
Sollte nur ein Sieg mit einem Treffer Abstand gelingen, wäre auch noch nicht alles dahin. Dann bräuchte das DFB-Team am letzten Spieltag am Dienstag allerdings die Schützenhilfe der Isländerinnen, die dann im dänischen Viborg gastieren. Deutschland spielt parallel in Wales.
Nur die Gruppenersten qualifizieren sich in der Nations League für das Halbfinale und nur die Finalisten dürfen zu den Olympischen Spielen nach Paris. Sollte Frankreich dabei sein, das als Gastgeber automatisch qualifiziert ist, würde auch Platz drei reichen.
Hrubesch mit Hansa-Vergangenheit
"Wir haben die Qualität und die Überzeugung, dass wir das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden werden", zeigte sich Hrubesch auf der Abschluss-Pressekonferenz optimistisch. "Wir wollen von Anfang an das Spiel klar bestimmen", so der Interims-Bundestrainer, der eine Rostocker Vergangenheit hat. Vor 30 Jahren war er mal Coach bei Hansa.
"Der Kontakt ist nie abgebrochen", ließ die HSV-Legende wissen. "Manchmal war ich auch zum Fischen hier", ergänzte er schmunzelnd, um sich dann wieder auf das Sportliche zu konzentrieren.
Im Tor wieder mit Wolfsburgerin Frohms?
Die Münchnerin Linda Dallmann und auch Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea hätten Chancen auf einen Startelf-Platz. Die wiedergenesene Keeperin Merle Frohms könnte in den Kasten zurückkehren. Die vergangenen beiden Nations-League-Spiele gegen Wales (5:1) und Island (2:0) hatte die Wolfsburgerin wegen einer Gehirnerschütterung verpasst.
Das verletztungsbedingte Fehlen von wichtigen Spielerinnen wie Felicitas Rauch und Lena Oberdorf (beide VfL Wolfsburg) sowie oder Lea Schüller (München) wollte Hrubesch nicht weiter kommentieren.
Gelingt die Olympia-Mission, bleibt Hrubesch
Genauso wenig wie die Stärken Dänemarks. "Mir ist es egal, ob wir gegen Dänemark, Holland oder Frankreich spielen, wir konzentrieren uns auf uns selbst", sagte der Interims-Bundestrainer.
Wann seine Zeit beim DFB endet, bleibt weiter unklar. Sollte die Mission Olympia nach den beiden Partien der Nations League (gegen Dänemark und Wales) noch möglich sein, wird er an Bord bleiben, alles andere mache keinen Sinn. Beim abschließenden Gruppenspiel in Wales kommenden Dienstag (Sportschau.de) wird er auf alle Fälle noch auf der Bank sitzen.
DFB-Frauen werden vor dem Spiel ein Zeichen setzen
Kathrin Hendrich würde ein längeres Engagement des Interims-Bundestrainers freuen. Die Spielerin vom VfL Wolfsburg kennt Hrubesch noch aus seiner ersten, kurzen Amtszeit bei den DFB-Frauen. Von dessen positiver Art zeigt sie sich, wie viele ihrer Kolleginnen, weiterhin begeistert. Sie und ihre Teamkolleginnen werden morgen beim Aufwärmen ein spezielles, orangeefarbenes Shirt tragen: "STOPP GEWALT GEGEN FRAUEN" wird darauf zu lesen sein. Ein Thema, das den DFB-Spielerinnen am Herzen liegt.
Ansonsten aber gilt der Fokus dem Spiel. Gegen Dänemark wollen die DFB-Frauen auf dem Platz ein "Feuerwerk" (Klara Bühl) abbrennen, um die knapp 19.000 Fans zu erwärmen. Und natürlich auch, um den Traum am Leben zu erhalten. Den Traum von Olympia in Paris.
Dieses Thema im Programm:
Sportschau | 01.12.2023 | 22:45 Uhr