NDR-Sport HSV gegen Osnabrück: "Permanenter Stress" - Koschinats Baumgart-Analyse
Der Hamburger SV will oben dranbleiben, der VfL Osnabrück unten raus: Im Nordduell der 2. Liga heute stehen beide Teams unter Druck. VfL-Trainer Uwe Koschinat hat den Stil seines Kollegen Steffen Baumgart genau analysiert.
Im Volkspark ist der Rummel um Steffen Baumgart derzeit groß und die Fragen vielfältig. Ob die kultige Schiebermütze, das viele Pfeifen am Spielfeldrand oder auch die Frauen-Nationalmannschaft: Baumgarts Meinung ist gefragt und die Antworten des 52-Jährige sind glücklicherweise alles andere als einfältig.
"Die Fallhöhe ist hoch. Am Ende musst du Ergebnisse bringen, dann bleibt es positiv."
— HSV-Coach Baumgart über den Hype um ihn
"Glückwunsch an Horst Hrubesch und seine Mädels zur Qualifikation für Olympia", sagte er vor dem Duell heute (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen den VfL Osnabrück und legte für HSV-Ikone Hrubesch noch ein Sonderlob drauf: "Mit 72 Jahren als Trainer noch so erfolgreich zu sein, verdient großen Respekt. Mehr geht nicht. Dann wisst ihr, wo ich hin will."
Den jetzt schon recht großen Hype um seine Person sieht er allerdings zwiespältig. "Die Fallhöhe ist hoch. Am Ende musst du Ergebnisse bringen, dann bleibt es positiv", sagte der Coach des Tabellendritten: "Die Erwartungshaltung ist bei allen hoch, bei mir auch."
"Sicher hinten rausspielen kein Hexenwerk"
Nach dem gelungenen Debüt gegen Elversberg gilt es, nachzulegen und den Spielern weiter seine Art von Fußball zu vermitteln. Vorne sieht das für Baumgart schon gut aus: "Auf jeden gespielten Ball des Gegners wollen wir volle Attacke machen." Hinten stelle er sich das manchmal noch etwas anders vor. "Klar und sicher von hinten rausspielen, ist ja kein Hexenwerk."
Koschinat: "Schon ein ganz klares Baumgart-Anlaufen"
Osnabrücks Coach Uwe Koschinat hat sich die Elversberg-Partie ebenfalls angeschaut. "Das ist schon ein ganz klares Baumgart-Anlaufen. Steffen lässt immer mir zwei Anläufern spielen und möchte maximal hohe Sprintintensität auf den Platz bekommen", so der VfL-Trainer.
Er hat den Stil seines Kollegen genau analysiert. "Steffen geht auf der letzten Verteidigungslinie ein bewusst hohes Risiko ein, dort wird eher der direkte Zweikampf gesucht, als sich gegenseitig abzusichern. Das bedeutet, dass du im eigenen Ballbesitz permanent Stress hast." Koschinats Mittel dagegen? "Wir müssen mutig, aber auch vorsichtig sein, um nicht permanent in Umschaltsituationen zu rennen."
Legt der Tabellenletzte in Hamburg nicht nach, ist das Ausrufe- und Lebenszeichen gegen Hannover 96 nicht viel wert gewesen. "Wir wissen schon, dass wir noch einiges aufzuholen haben", so Koschinat. Genauer gesagt neun Punkte auf Platz 15.
Für den HSV sind es nur zwei auf den Zweiten aus Kiel, der am Freitag 2:2 bei Hertha BSC spielte. Aber sieben auf Spitzenreiter St. Pauli. Doch durch die Niederlage des Lokalrival auf Schalke könnte der HSV Boden gutmachen.
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Sportclub | 03.03.2024 | 22:50 Uhr