Barcelonas Alexia Putellas (l.) tröstet Wolfsburgs Alexandra Popp.

Champions League der Frauen Wolfsburg vor "Mammutaufgabe" FC Barcelona

Stand: 18.03.2025 13:27 Uhr

Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League empfangen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg am Mittwoch den FC Barcelona. Die Aufgabe gegen den Titelverteidiger ist denkbar schwer - und wohl die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison für die Niedersächsinnen.

Im DFB-Pokal im Viertelfinale ausgeschieden und in der Bundesliga nach der jüngsten Pleite im Topspiel beim Spitzenreiter FC Bayern München sechs Punkte zurück: Den so erfolgshungrigen "Wölfinnen" droht die erste titellose Saison seit 2012, zumal die Champions-League-Viertelfinalhürde nicht höher sein könnte.

VfL-Trainer Tommy Stroot sprach vor dem ersten Duell am Mittwoch (18.45 Uhr, im NDR Livecenter) zu Hause gegen den Titelverteidiger FC Barcelona von einer "Mammutaufgabe". Abwehrspielerin Janina Minge pflichtete ihm bei: "Das ist eine überragende Mannschaft, wenn nicht sogar aktuell die beste Mannschaft im Frauenfußball."

Ex-VfL-Stürmerin Pajor auch bei Barca enorm treffsicher

Unter anderem habe Barca in Ewa Pajor "ja leider auch eine wirkliche Top-Stürmerin" vom VfL bekommen, merkte Wolfsburgs Kapitänin Alexandra Popp an. Die polnische Nationalspielerin hatte sich im vergangenen Sommer nach neun Jahren bei den "Wölfinnen" Richtung Barcelona verabschiedet und trifft dort wie eh und je. Doch Pajor sei bei Weitem "nicht die einzige Spielerin mit großem Tempo im Kader" von Barca, so Popp. Das Duell mit den Katalaninnen hält auch ein Wiedersehen mit drei weiteren Ex-Wolfsburgerinnen bereit - mit Fridolina Rolfö, Caroline Hansen und Ingrid Engen.

2013 und 2014 gewann der VfL die Champions League, erreichte danach noch vier Mal das Finale (2016, 2018, 2020 und 2023), verlor aber drei Mal in Folge gegen Olympique Lyon und vor knapp zwei Jahren gegen Barcelona.

Popp und die "Wundertüte" Wolfsburg

Im Finale in Eindhoven lief es äußerst bitter für die Niedersächsinnen. Mit 2:0 führten sie schon, am Ende hieß es 3:2 für das Topteam aus Spanien. "Wir haben noch eine Rechnung offen", betonte Ralf Kellermann, VfL-Direktor Frauenfußball. Popp, die ihr Team wegen fehlender Konstanz gerade als "Wundertüte" wahrnimmt, verspricht wieder einen heißen Tanz: "Wir werden alles reinhauen. Uns ist bewusst, dass wir es auch müssen, dass es nicht einfach wird."

Sie ließ aber auch keinen Zweifel an ihrem Team aufkommen. "Ich sehe die Qualität dieser Mannschaft", betonte die Kapitänin: "Ich weiß, was diese Truppe drauf hat, und ich weiß, was jede einzelne Spielerin drauf hat."

Die Wolfsburgerinnen glauben auch gegen Barcelona an ihre Chance. Popp: "Irgendwie ist alles möglich." Auch Minge ist sich sicher: "Es ist alles drin - wenn wir einen guten Tag und ein bisschen Glück auf unserer Seite haben, dann können wir auch Barcelona schlagen."

Rückspiel in Barcelona am 27. März

Das Rückspiel bestreiten die "Wölfinnen" dann am 27. März (18.45 Uhr) in Barcelona. Ein deutsches Duell mit Bayern München, das in der Runde der letzten Acht auf Rekordsieger Lyon trifft, wäre frühestens im Endspiel in Lissabon möglich. Im Halbfinale würde Wolfsburg gegen Manchester City oder Chelsea spielen.

Popp erwartet "einfach richtige Top-Spiele. Champions League ist natürlich irgendwie noch mal ein anderes Feeling, ein anderes Ding", sagte die erfahrene Stürmerin vor den Traum-Duellen, die der Bundesliga als Standortbestimmung im internationalen Vergleich dienen.

Bundestrainer Wück schaut genau hin

Auch Bundestrainer Christian Wück wird genau hinschauen, bastelt er doch noch an seinem Kader für die EM im Sommer in der Schweiz (2. bis 27. Juli). "Wir müssen schauen, dass die deutschen Spitzenclubs so lange wie möglich international vertreten sind", forderte Wück. "Das tut uns allen gut, das tut den Spielerinnen gut, das tut dem Verein gut."

Als bislang letzter deutscher Club holte 2015 der damalige 1. FFC Frankfurt den Titel, seither triumphierten ausschließlich Lyon (6 Mal) und Barcelona (3).

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Sport aktuell | 19.03.2025 | 21:17 Uhr