
NDR-Sport Hansa Rostock klagt gegen Neuansetzung des Spiels in Unterhaching
Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock will die Punkte aus der ausgefallenen Partie bei der SpVgg Unterhaching weiter am Grünen Tisch gewinnen. Die Mecklenburger kündigten am Montagabend an, gegen die Neuansetzung der Begegnung vorzugehen.
Der Club habe sich dazu entschieden, gegen die Entscheidung des DFB-Bundesgerichts vom vergangenen Donnerstag weitere zur Verfügung stehende Rechtsmittel in Anspruch zu nehmen und deshalb in die nächsthöhere Instanz zu gehen, heißt es. Damit zieht Hansa nun vor das Ständige Schiedsgericht, nachdem das DFB-Bundesgericht die Verwaltungsbeschwerde gegen die Absetzung des Spiel in Unterhaching abgewiesen hatte.
"Wir glauben, dass Spielausschuss und Bundesgericht des DFB ein falsches Urteil getroffen haben."
— Hansa-Vorstandschef Jürgen Wehlend
"Aus unserer Sicht wurden in der Urteilsbegründung des DFB-Bundesgerichtes die zentralen Argumente des FC Hansa nicht ausreichend berücksichtigt. Das Bundesgericht begründet seine Entscheidung unter anderem mit dem Verbandsinteresse, dass alle Spiele sportlich auszutragen sind. Diese Argumentation verkennt jedoch das klare Verschulden der SpVgg Unterhaching am Spielausfall, das sich insbesondere im Fehlen eines genehmigten Sicherheitskonzepts sowie der wiederholten Nichteinhaltung behördlicher Fristen dokumentiert", schrieben die Rostocker.
"Aus diesem Grund ist der FC Hansa der Überzeugung, dass das schuldhafte Verhalten der SpVgg Unterhaching wie ein Nichtantritt zu bewerten ist und das Spiel dementsprechend 0:2 gegen Unterhaching zu werten ist", heißt es weiter.
Wegen Sicherheitskonzept: Gemeinde sperrte Stadion
Die Begegnung des 26. Spieltags war wenige Tage vor dem angesetzten Austragungstermin (2. März) von der DFB-Spielleitung abgesetzt worden, weil die Gemeinde Unterhaching das Stadion des Drittligisten als Spielstätte kurzfristig gesperrt hatte.
Die SpVgg, die eine Frist zur Überarbeitung des eingereichten Sicherheitskonzeptes verpasst hatte, übernahm dafür die volle Verantwortung. Der FC Hansa hatte daher eine Verwaltungsbeschwerde gegen Absetzung des Duells eingelegt, die aber vom DFB-Sportgericht abgewiesen wurde.
Rostock müsste dreimal in fünf Tagen spielen
Der DFB setzte die Begegnung daraufhin für Dienstag, den 29. April (19 Uhr) an, was für die Mecklenburger zu einer "sportlich höchst belastenden und damit inakzeptablen Situation" führen würde, wie Hansa in seiner Mitteilung schrieb. Tatsächlich müssen die Rostocker - Stand jetzt - damit in fünf Tagen drei Partien bestreiten.
Denn nur zwei Tage nach der Begegnung in Unterhaching steht das Semifinale im Landespokal beim Verbandsligisten FC Schönberg 95 auf dem Programm. Wieder 48 Stunden später geht es für die Mannschaft von Coach Daniel Brinkmann dann beim SV Sandhausen wieder um wichtige Punkte im Drittliga-Aufstiegskampf.
"Dies stellt aus unserer Sicht einen nicht hinnehmbaren Wettbewerbsnachteil dar, steht in völligem Widerspruch zum "Fair-Play"-Gedanken und gefährdet darüber hinaus maßgeblich die Integrität beider Wettbewerbe (Landespokal und Ligaspielbetrieb), schrieb Hansa.
Hansa sucht mit DFB, Landesverband und Schönberg nach Lösungen
Das letzte Wort in Sachen Spiele-Marathon zwischen dem 29. April und 3. Mai ist aber wohl noch nicht gefallen. Man befinde sich im Austausch mit dem DFB, dem Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern sowie dem FC Schönberg, um "schnellstmöglich gemeinsam eine tragfähige und vor allem faire Lösung zu finden, die die Integrität der Wettbewerbe wiederherstellt", hieß es.
"Drei Pflichtspiele in fünf Tagen waren selbst während der Corona-Pandemie ein absolutes No-Go. Das ist weder für die Sportler noch die Vereine zumutbar. So gerne wir den Kampf um Punkte auf dem Rasen und nicht am grünen Tisch führen würden", wird Vorstandschef Jürgen Wehlend zitiert.
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Nordmagazin | 14.04.2025 | 19:30 Uhr