Verteidiger Boris Tomiak im Trikot des 1. FC Kaiserslautern

NDR-Sport Breitenreiter-Comeback für 96 in Regensburg - Tomiak kommt vom FCK

Stand: 16.01.2025 13:34 Uhr

André Breitenreiter feiert am Freitagabend in der Auswärtspartie beim SSV Jahn Regensburg knapp sechs Jahre nach einer Entlassung bei Hannover 96 sein Comeback als Trainer der "Roten". Der 51-Jährige soll die Niedersachsen zum Bundesliga-Aufstieg führen und hat dafür in Verteidiger Boris Tomiak noch einen der besten Verteidiger der Zweiten Liga bekommen.

Wie 96 am Donnerstag mitteilte, wechselt der 26-Jährige mit sofortiger Wirkung vom Ligarivalen 1. FC Kaiserslautern an den Maschsee. Der gebürtige Essener erhält einen Dreieinhalbjahres-Vertrag bis 2028 und war laut Hannovers Sportdirektor Marcus Mann, der am Sonntagabend (22.50 Uhr) zu Gast im Sportclub des NDR Fernsehens ist, schon länger auf dem Radar der Norddeutschen.

"Boris ist einer, der mit seiner Persönlichkeit und seiner Art zu spielen vorneweg geht. Er kann, wenn es darauf ankommt, auf dem Platz auch mal unangenehm werden. Von seiner Körpergröße und Kopfballpräsenz werden wir bei Standards sowohl offensiv als auch defensiv profitieren. Gleichzeitig zeichnet ihn sicherlich seine Spielintelligenz aus", sagte Mann über Tomiak, dessen Kontrakt bei den "Roten Teufeln" am Saisonende ausgelaufen wäre.

"Boris Tomiak ist einer, der mit seiner Persönlichkeit und seiner Art zu spielen vorneweg geht."
— Hannovers Sportdirektor Marcus Mann

Über einen Wechsel im Sommer zu 96 hätte ohnehin bereits Einigung bestanden, verriet Mann: "Jetzt hat sich in den Gesprächen mit dem FCK eine gute Lösung ergeben, so dass wir ihn nun schon holen und in unseren Kader integrieren können." Tomiak, der seit 2021 für die Pfälzer aufgelaufen war, könnte bereits am Freitag (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) in Regensburg sein Debüt für Hannover feiern.

Breitenreiter kehrt nach sechs Jahren auf 96-Bank zurück

Beim Tabellenschlusslicht wird Breitenreiter erstmals seit knapp sechs Jahren wieder auf der 96-Bank sitzen. Der gebürtige Hannoveraner und frühere Angreifer der "Roten" war am 26. Januar 2019 nach einer 1:5-Pleite bei Borussia Dortmund von seinen Aufgaben entbunden worden. Er hatte in 66 Pflichtspielen für die Niedersachsen verantwortlich gezeichnet, mit ihnen den Bundesliga-Aufstieg und anschließend den Klassenerhalt geschafft.

In der zweiten Erstliga-Serie unter seiner Regie gelangen Hannover bis zum 19. Spieltag lediglich zwei Erfolge. Damit war das Aus von Breitenreiter besiegelt. Allerdings tat seine Entlassung seinem guten Ruf am Maschsee keinen Abbruch. Er blieb im 96-Umfeld ein hochgeschätzter Coach, sodass seine Rückholaktion nach der Entlassung von Stefan Leitl für Vereinsinsider keine große Überraschung war.

Viele Außenstehende reagierten derweil durchaus verwundert, waren die vorigen beiden Stationen des Fußballlehrers bei der TSG 1899 Hoffenheim und dem englischen Zweitligisten Huddersfield Town doch nicht von langer Dauer und auch nicht erfolgreich.

Breitenreiter weiß um die Zweifler. Er weiß aber eben auch um die Chance, in der ausgeglichenen Zweiten Liga Hannover zum zweiten Mal in seiner Trainerkarriere zum Aufstieg zu führen. Dafür sei neben harter Arbeit insbesondere psoitives Denken nötig. "Wenn wir alle an große Erfinder zurückdenken, die von Menschenflug, von Handys, von Computern gesprochen haben: Die galten auch als verrückt und größenwahnsinnig. Und am Ende haben sie ihre eigene Realität und Wirklichkeit geschaffen, in dem sie daran geglaubt und alles dafür getan haben", sagte der 51-Jährige.

Breitenreiter: "Ich möchte positiv vorangehen"

Es wäre zwar "vermessen und zu einfach, zu sagen: Jetzt ist der Aufstiegstrainer von 2017 zurück, und jetzt ist es ein Selbstläufer. Sondern wir brauchen hier alle", betonte Breitenreiter. Aber: "Die Saison hat bisher gezeigt, dass dort kein Team auch mit besseren Möglichkeiten ist, das sich absetzt. Auf diese Chance muss man lauern. Daran muss man glauben. Wenn man diese Überzeugung nicht hat, dann gelingt es auch nicht", sagte der Coach. "Ich möchte positiv vorangehen. Weil das die beste Grundeinstellung ist, um erfolgreich zu sein."

Mögliche Aufstellungen:

SSV Jahn Regensburg: Gebhardt - Ziegele, Bulic, L. Breunig - Viet, Hein - Geipl, Suhonen, Kühlwetter -Hottmann, Adamyan
Hannover 96: Zieler - Muroya, Neumann, Halstenberg, Wdowik -Christiansen, Leopold, Lee, Rochelt - Tresoldi, Ngankam

Dieses Thema im Programm:
Der NDR 2 Abend | 17.01.2025 | 18:00 Uhr