
Volleyball-Finalserie Leana Grozer und die Meisterträume des SSC Schwerin
Nur noch ein Sieg trennt die Volleyballerinnen des SSC Schwerin vom Gewinn des ersten Meistertitels seit 2010. Am Sonnabend gegen Dresden kann es soweit sein. Erfolgsgarantin ist dabei eine 18 Jahre alte Außenangreiferin mit großem Namen.
Als das zweite Spiel der Finalserie ("Best of Five") am Mittwochabend in Dresden beendet war, strahlte eine der Schweriner Spielerinnen ganz besonders: Leana Grozer krönte ihren 18. Geburtstag nicht nur mit dem Sieg und einem weiteren Schritt Richtung Meisterschaft - sie bekam wie auch schon im ersten Finalspiel die goldene MVP-Medaille als beste Akteurin des Abends umgehängt.
14 Punkte, vier Asse und zwei Blocks hatte die Außenangreiferin zum klaren 3:0 (25:21, 25:20, 25:15)-Erfolg des SSC beigesteuert - der Meistertitel ist zum Greifen nah. "Wir sind so gehypt und werden alles geben, um diesen Sieg zu Hause zu feiern", blickte die 18-Jährige bereits voller Vorfreude auf das kommende dritte Spiel gegen den Dresdner SC am Sonnabend (17.15 Uhr) in Schwerin.
Nach den zwei klaren Siegen geht der SSC mit viel Rückenwind in die dritte Begegnung. Kapitänin Anne Hölzig versucht dennoch, ein wenig die Euphorie zu bremsen: "Klar, wir haben ein Heimspiel und unsere Fans im Rücken, aber es ist alles offen - wie in jedem anderen Spiel auch."
Grozer: Schlüsselspielerin auf dem Weg zum Titel
Klar ist aber auch: Zeigt Grozer, die im Sommer 2023 vom Bundesstützpunkt in Stuttgart zum SSC gewechselt war und dort ihren ersten Profivertrag unterzeichnete, eine ähnliche Leistung wie in den ersten beiden Finalduellen, dürfte dem ersehnten 13. Schweriner Meistertitel kaum mehr etwas im Weg stehen.
Der Youngster hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer Schlüsselspielerin im Team von Trainer Felix Koslowski entwickelt und dürfte einen erfolgreichen Weg gehen. Vorerst in Schwerin: In der vergangenen Woche verlängerte sie ihren Vertrag bei den Mecklenburgerinnen.
Papa Georg zieht schon den Hut
Die Leidenschaft für Volleyball wurde Leana Grozer in die Wiege gelegt. Papa Georg ist der Starspieler der deutschen Nationalmannschaft. Auch Opa Georg Grozer senior schmetterte bereits im ungarischen und deutschen Nationalteam.
"Wenn man schaut, wie sie spielt, mit wie viel Emotionen und Herz, da kann man die Gene sehen", sagte Georg junior, der vergangene Woche beim ersten Spiel in Schwerin im gelben SSC-Trikot auf der Tribüne saß, nicht ohne Stolz. Zugleich zeigte er sich beeindruckt von der Leistung seiner Tochter: In diesem Alter "in einem Finale so zu spielen - Hut ab", so der 40-Jährige, der selbst in seiner langen Karriere zahlreiche Titelgewinne feierte und im Dezember vergangenen Jahres zum siebten Mal als Volleyballer des Jahres ausgezeichnet wurde.
Tochter Leana kann nun mit ihrem ersten Titelgewinn die erfolgreiche Familientradition fortsetzen. Und die 18-Jährige hätte Vater und Großvater dann schon etwas voraus: Die waren bei ihren ersten Titelgewinnen schon weit über 20 Jahre alt ...
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Sport kompakt | 24.04.2025 | 06:50 Uhr