Kiels Marvin Schulz (l.) und Gladbachs Robin Hack kämpfen um den Ball

NDR-Sport Holstein Kiel gegen Borussia Mönchengladbach zum Siegen verdammt

Stand: 24.04.2025 13:40 Uhr

Fußball-Bundesligist Holstein Kiel greift am Sonnabend gegen Borussia Mönchengladbach nach dem letzten Strohhalm. Die "Störche" müssen endlich ihre Sieglos-Serie beenden, um noch Chancen auf den Klassenerhalt zu haben.

"Wir haben drei Punkte Rückstand auf den Regelationsplatz", sagte Trainer Marcel Rapp vor der Partie gegen die Gladbacher (15.30 Uhr, im NDR Livecenter). "Hätten wir vor der Saison gesagt, dass Holstein Kiel vier Spieltage vor Schluss realistische Chancen hat, die Klasse zu halten, hätten wir es alle unterschrieben."

Kiel will "Fuß in die Tür kriegen"

Mit einem Sieg hätte die Mannschaft "nochmal richtig den Fuß in der Tür", die Chance auf den Relegationsplatz sei dann immer noch gegeben: "Zum Schluss zählt es und nicht mittendrin, wie beim Pokern", so Rapp. Am Sonnabend gelte es nun, "die gute Leistung aufs Feld zu bringen" und allen zu zeigen, "dass wir die Punkte vielleicht noch ein bisschen mehr brauchen als Gladbach".

Aus 30 Partien hat die KSV allerdings lediglich 19 Zähler geholt und ist zudem seit sieben Spielen in Folge ohne Sieg. Darunter waren zwar achtbare Remis gegen Stuttgart, in Mainz und jüngst in Leipzig, das Tabellenschlusslicht steht gegen den VfL dennoch gehörig unter Druck. Rapp hofft daher auch auf die Unterstützung von außen: "Mit den Zuschauern zusammen können wir etwas Großes schaffen, damit wir drei Punkte holen", betonte der 46-Jährige.

Rapp lobt Gladbachs Offensive

Der Gegner beeindruckt Kiels Trainer vor allem durch seinen Angriff. "Sie haben sehr gute Einzelspieler und eine sehr gute Offensivabteilung", sagte Rapp und hob dabei Tim Kleindienst hervor. Die Schleswig-Holsteiner werden ihre Spielweise entsprechend anpassen - ob sie gegen die gefährlichen "Fohlen" mit einer Dreier- oder einer Viererkette spielen, wollte der KSV-Coach noch nicht verraten: "Wir haben mehrere Ideen."

Das Hinspiel beim VfL war aus Kieler Sicht eine ebenso chancenlose wie klare Angelegenheit: Die Gäste verloren mit 1:4. Dennoch haben die Zuschauer im ausverkauften Holstein-Stadion Gründe, optimistisch zu sein. "Die Mannschaft entwickelt sich", sagte Rapp über sein Team.

Überraschend kann er gegen den Europapokal-Kandidaten möglicherweise auf David Zec zurückgreifen. Der Winter-Zugang aus Slowenien hatte sich bei einem Zusammenprall mit Leipzigs Torwart Peter Gulasci beim 1:1 am vergangenen Sonntag eine Gehirnerschütterung zugezogen und war ausgewechselt worden. 

Eine Untersuchung des Verteidigers bei einer Neurologin sei positiv verlaufen, so Rapp. "Wenn er jetzt normal läuft, dann könnte er spielen." Wenn er in dieser Woche nur einmal trainieren würde, "dann ist es für mich schon so, dass ich in Abstimmung mit der Medizinabteilung denken würde, dass es okay ist, dass er spielen kann".

Rapp, Rebbe und "ein bisschen Zeitdruck"

Mit dem neuen Sportchef Olaf Rebbe sei er im Austausch, berichtete der Trainer. "Wir haben uns ausgetauscht. Olaf hat sich der Mannschaft vorgestellt, wir haben schon ein paar Gespräche geführt." Es gehe jetzt darum, die Situation zu analysieren, die Zukunft zu planen - mit Blick auf die sportliche Lage notgedrungen zweigleisig.

"Da ist schon ein bisschen Zeitdruck da, aber trotzdem haben wir noch genug Zeit", meinte Rapp. "Man redet viel miteinander, und dann bin ich positiv gestimmt, dass wir da auch nächste Saison etwas Gutes gebacken kriegen."

Mögliche Aufstellungen:

Kiel: Dähne - Becker, Johansson, Ivezic - Rosenboom, Gigovic, Remberg, Tolkin - Skrzybski - Bernhardsson, Machino
Gladbach: Omlin - Scally, Itakura, Elvedi, Ullrich - Reitz, Weigl - Honorat, Plea, Hack - Kleindienst

Dieses Thema im Programm:
Schleswig-Holstein Magazin | 24.04.2025 | 19:30 Uhr