DFB-Frauen fahren nach Paris Sportschau-Expertin Schult - Olympia-Teilnahme hat enorme Bedeutung
Aufatmen beim DFB: Die deutschen Fußballerinnen haben die Qualifikation für die Olympischen Spiele geschafft. Die Teilnahme sei von großer Bedeutung, sagt ARD-Expertin Almuth Schult. Es warte aber auch viel Arbeit auf Interimscoach Horst Hrubesch und das Team.
"Das war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel in Frankreich", analysierte Schult nach dem 2:0-Sieg über die Niederlande. "Das Team war von Anfang an im Spiel und deutlich bissiger in den Zweikämpfen, stand defensiv kompakter und legte offensiv mehr Tempo auf den Rasen."
DFB-Frauen hielten dem großen Druck stand
Dabei war der Druck auf die Mannschaft am Mittwoch riesig - nach dem frühen Aus bei der WM im vergangenen Jahr, nach den atmosphärischen Störungen rund um das Aus von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg, nach der glücklich überstandenen Gruppenphase in der Nations League und erst recht nach der Halbfinal-Niederlage am vergangenen Freitag gegen Frankreich.
Doch die deutschen Fußballerinnen hielten dem Druck stand: Mit dem Sieg über die Nachbarinnen steht die Teilnahme an den Olympischen Spielen fest. Für ARD-Expertin Schult ist die Qualifikation für Paris ein wichtiges Zeichen für den deutschen Fußball, aber auch an die internationale Konkurrenz.
Wechselhafte Leistungen auch unter Hrubesch
Die ehemalige Wolfsburgerin blickt bei aller Freude über die geglückte Qualifikation aber auch zurück auf wechselhafte Leistungen in den Begegnungen der Nations League seit September: "Die Spielerinnen zeigen immer wieder, zu was sie im Stande sind. Natürlich ist es das Ziel, diese Leistungen konstant zu zeigen und in jedem Spiel abzurufen. Wenn das gelingt, wird das Team auch wieder zur Weltklasse gehören."
Unter der Regie von HSV-Idol Hrubesch gab es starke Partien wie den verdienten Sieg in den Niederlanden und auch eine überzeugende Vorstellung gegen Dänemark im Dezember, ein paar Tage später warf ein torloses Unentschieden gegen Wales aber Fragen auf.
Schult: "Sehr wichtig, dass das Team dabei ist"
Auch gegen Frankreich im Halbfinale konnte die Mannschaft die geplante Spielwiese nicht umsetzen. "Bis zu den Olympischen Spielen müssen die Leistungen konstanter werden, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff muss das Team stabiler werden", sagt Schult.
Mit der Qualifikation feiern die Fußballerinnen dennoch ein wichtiges Erfolgserlebnis, nachdem bei Weltmeisterschaften zuletzt die DFB-Teams der Frauen und Männer bereits in der Vorrunde gescheitert waren. Schult: "Nach den Rückschlägen im deutschen Fußball ist es sehr wichtig, dass das Team bei Olympia dabei ist. Die Spiele haben im Frauenfußball eine enorme Bedeutung, die mit der einer Weltmeisterschaft verglichen werden kann. Das olympische Fußballturnier wird viel Aufmerksamkeit bekommen, das kann dem Frauenfußball weiteren Schwung geben und ihn pushen."
Olympia-Turnier als Entwicklungschance
Almuth Schult stand 2016 bei den Spielen von Rio im deutschen Tor und holte mit dem Team damals Gold: "Olympia ist eine riesengroße Bühne und die Teilnahme an den Spielen ist auch eine wichtige Erfahrung für die Spielerinnen, um sich weiterzuentwickeln."
Am Turnier, das in sieben Stadien in Frankreich ausgetragen wird, nehmen zwölf Nationen teil. Nach den Gastgeberinnen und den Weltmeisterinnen aus Spanien ist Deutschland als drittes europäisches Team qualifiziert. "In Europa zur Top 3 zu zählen, ist ein wichtiges Zeichen im internationalen Wettbewerb", so Schult. Hrubesch hat unterdessen sein Ziel für Paris schon formuliert: "Jetzt musst du sehen, dass du ins Endspiel kommst."
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Sport aktuell | 29.02.2024 | 10:17 Uhr