Olympia-Ticket gelöst Deutschlands Fußballerinnen fahren nach Paris
Die deutsche Frauen Nationalmannschaft hat das "Endspiel" um die Olympia-Teilnahme in den Niederlanden für sich entschieden und fährt nach Paris. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewann am Mittwochabend (28.02.2024) in Heerenveen mit 2:0 gegen die Niederlande.
DFB-Team sichert sich die Olympia-Teilnahme
Das Spiel um Platz drei der Nations League wurde zum Endspiel um die Olympia-Teilnahme, weil Frankreich im Endspiel gegen Spanien (0:2) stand, als Gastgeber-Team bereits für die Spiele in Paris qualifiziert war. Dadurch wurde ein weiteres Olympia-Ticket für ein europäisches Team frei, das sich nun das DFB-Team sicherte.
Deutschland hatte sich letztmals 2016 für die Sommerspiele qualifiziert. In Rio de Janeiro gelang damals der erste Olympiasieg. Insgesamt ist es die sechste Teilnahme des Frauen-Nationalteams an Olympischen Spielen.
Bundestrainer Hrubesch: "Absolut verdient"
Auf den 72-Jährigen Horst Hrubesch, der 2016 als Trainer mit der Männer-Auswahl in Rio das Finale verlor, wartet nun ein weiteres Olympia-Turnier: "Es geht nicht um mich. Das Wichtige war, dass sich die Mädels ihren Traum erfüllen", sagte Hrubesch am Sportschau-Mikrofon. Die vielen vergebenen Chancen im Halbfinale gegen Frankreich hätten ihn sehr geärgert, sagte Hrubesch: "Aber wir haben den zweiten Matchball genutzt, es ist absolut verdient."
Hrubesch sprach von einem wichtigen Signal nach dem WM-Aus und dem frühen Ausscheiden der deutschen Klubs in der Champions League. "Das Potenzial ist da. Die Vereine haben viel geleistet für die Entwicklung der Spielerinnen. Wir müssen als DFB, mit den Vereinen, jetzt schauen, dass wir aus diesem Potenzial noch mehr herauskriegen. Ich mache mir keine Sorgen."
DFB-Frauen dominieren Spiel in den Niederlanden
Das deutsche Team übernahm vom Anpfiff weg die Initiative und setzte die Niederländerinnen unter Druck. Bis zur ersten echten Chance dauerte es aber bis zur 25. Minute, Sjoeke Nüsken traf mit ihrem Schuss von der Strafraumgrenze aber nur den Pfosten.
Doch es blieb ein Nervenspiel, weil die deutsche Hintermannschaft bei den Vorstößen der Niederlande anfällig wirkte. Vorne fehlte weiter die Präzision: Alexandra Popp hatte nach einer Maßflanke von Giulia Gwinn die gute Chance per Kopf, zielte aber genau auf den Körper von Keeperin Daphne van Domselaar.
Bühl-Tor beruhigt die Nerven
Direkt nach Wiederanpfiff jubelte die zur Pause eingewechselte Schüller schon über den vermeintlichen Führungstreffer, das Tor wurde wegen einer knappen Abseitsposition einkassiert. Eine weitere Großchance der Münchnerin machte van Domselaar mit einer Glanztat zunichte. Ihre Teamkollegin Bühl machte es 60 Sekunden besser, setzte den Ball nach starker Vorarbeit von Lena Oberdorf aus kurzer Distanz überlegt ins Netz.
Das deutsche Team nun wie befreit: Schüller scheiterte mit der nächsten Großchance an van Domselaar, überwand die starke Keeperin aber keine 120 Sekunden später per Kopf zum vorentscheidenden zweiten Treffer.
Kapitänin Popp: "Unglaublich stolz auf die Mannschaft"
"Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, dass wir es in so einem Entscheidungsspiel geschafft haben", sagte Anführerin Popp. "Es war brutal schwer, mit dem Druck umzugehen. Es freut mich, dass wir es geschafft haben, das Spiel mit dem nötigen Willen, der nötigen Aggressivität zu entscheiden. Wir haben es alle verdient, zu Olympia zu fahren."