NDR-Sport 2. Liga: VfL Osnabrück will beim Karlsruher SC Aufholjagd starten
Tabellenschlusslicht VfL Osnabrück geht mit der Hypothek von acht Zählern Rückstand auf Relegationsplatz 16 in die Rückrunde der 2. Liga. Der Klassenerhalt käme für die Niedersachsen einem Fußball-Wunder gleich, zumal sie erst einen Sieg gefeiert haben.
Dennoch herrscht vor dem Re-Start heute Abend (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) beim Karlsruher SC Zuversicht an der Bremer Brücke. Coach Uwe Koschinat setzt bei der "Mission Aufholjagd" auf den Geist von Oliva Nova. Im einwöchigen Trainingslager in Spanien arbeitete sein Team hart an seinen im bisherigen Saisonverlauf gezeigten Defiziten - und ging dabei laut dem 52-Jährigen oft über die Schmerzgrene hinaus.
"Es ist eine sehr willige und positive Mannschaft, die auf alles, was wir ihr an die Hand geben, positiv reagiert und einen großen Willen hat, die Dinge umzusetzen", schwärmte Koschinat im Interview mit "VfL-TV".
Achtungserfolge in den beiden Testspielen gegen den Bundesliga-Anwärter FC St. Pauli (3:1) sowie den niederländischen Spitzenclub Twente Enschede (2:2) nährten bei den Osnabrückern zusätzlich die Hoffnung, in den verbleibenden 17 Partien das schier Unmögliche noch möglich machen zu können: den Ligaverbleib.
Koschinat: "Müssen sehr schnell Schwung aufnehmen"
"Ich spüre in der Mannschaft diesen Hunger, endlich wieder loszulegen und ein Stück weit an die Leistung der letzten beiden Spiele anzuknüpfen", sagte Koschinat. Vor der Winterpause hatten die Niedersachsen dem FC St. Pauli (1:1) und Hertha BSC (0:0) Unentschieden abgetrotzt. Das war nach all den vorigen Rückschlägen zwar gut für die VfL-Seele, brachte den Aufsteiger tabellarisch jedoch nicht weiter.
Koschinat und seinen Akteuren ist bewusst, dass ab sofort nur noch Siege im Abstiegskampf helfen. "Wir müssen sehr, sehr schnell Schwung aufnehmen", fordert der Coach. Die kommenden Wochen dürften für die "Lila-Weißen" tatsächlich bereits richtungsweisend sein, wenn es nach Karlsruhe gegen den SC Paderborn, 1. FC Nürnberg, Hansa Rostock und SV Elversberg geht. Alles Gegner, die zumindest von der Papierform her nicht in die Rubrik "unschlagbar" fallen.
Lobinger soll Sturmflaute beenden
Für die Aufhlojagd aber müssen Tore her. Treffer, mit denen der VfL in der Hinrunde so sehr geizte. Nur 15 Mal brachten die Niedersachsen den Ball in den ersten 17 Partien im gegnerischen Gehäuse unter - Liga-Minuswert. Abhilfe schaffen soll nun der vom 1. FC Kaiserslautern ausgeliehene Lex-Tyger Lobinger. "Er besticht durch seine Körperlichkeit und damit, dass er in vorderster Linie sehr unerschrocken agiert", sagte Koschinat über den 1,92 Meter großen Mittelstürmer: "Ich bin mir sehr sicher, dass er uns vieles geben wird, das wir so in der Kombination eines Spielers in dieser kompletten Art noch nicht hatten."
Ein weiterer Hoffnungsträger ist Athanasios Androutsos. Der Champions-League-erfahrene Abwehrspieler wurde von Olympiakos Piräus ausgeliehen und dürfte gegen den KSC den Gelb-gesperrten Bashkim Ajdini ersetzen.
Kapitän Beermann arbeitet an Comeback
Und dann ist da in Timo Beermann ja noch ein "gefühlter Neuzugang". Der Innenverteidiger, der aufgrund einer Sprunggelenkverletzung und eines Muskelfaserrisses in dieser Serie bis dato nur vier Spiele bestritt, ist wieder im Mannschaftstraining und brennt auf sein Comeback. Er wolle vorangehen und der Mannschaft "auf dem Rasen helfen", sagte der 33-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dass Beermann bereits für die KSC-Partie eine Option für die Startelf ist, erscheint in Anbetracht seiner langen Verletzungspause jedoch unwahrscheinlich.
"Das war jetzt gerade mal meine siebte Trainingswoche in den letzten sechs Monaten. Da kann man gar nicht topfit sein", erklärte der Innenverteidiger. Wohlwissend, dass jeder VfL-Profi in den verbleibenden 17 Spielen eben topfit sein muss, um das "Wunder Klassenerhalt" zu schaffen...
Dieses Thema im Programm:
Der NDR 2 Abend | 19.01.2024 | 19:00 Uhr