
Fußball | Regionalliga Wurr rettet ZFC Meuselwitz in Überzahl einen Punkt bei Viktoria Berlin
Meuselwitz dominiert Viktoria Berlin zunächst klar, spielt ab der 31. Minute sogar in Überzahl, aber verliert dann mehr und mehr den Faden. Verteidiger Wurr rettet dem ZFC in der Schlussphase immerhin einen Punkt.
Der ZFC Meuselwitz hat den möglichen Sprung auf Rang zehn der Regionalliga Nordost verpasst. Das Team von Trainer Georg-Martin Leopold musste sich trotz mehr als einer Stunde in Überzahl bei der noch um den Klassenerhalt kämpfenden Viktoria aus Berlin mit einem 1:1-Remis zufrieden geben.

Meuselwitz hatte vor allem in den ersten 30 Minuten nicht nur hier in Person von Tim Kießling die Hoheit über die Partie bei Viktoria Berlin.
Meuselwitz zunächst voller Tatendrang
Dabei waren die Gäste vor 465 Zuschauern im Stadion Lichterfelde druckvoll in die Partie gekommen. Vor allem die Startelfneulinge David Pfeil und Thomas Rotfuß sorgten zunächst für gehörig Betrieb auf der linken Seite. Auch Hendrik Wurr war in die erste Elf zurückgekehrt und bereitete umgehend Nils Schätzles Chance zur Führung vor – der leicht abgefälschte Schuss des ZFC-Kapitäns ging jedoch knapp drüber (4.).
Fünf Minuten später lag der Ball im Viktoria-Kasten. Florian Hansch hatte Daniel Haubners Ecke von rechts mustergültig eingeköpft – allerdings blieb den Thüringern der Treffer verwehrt, weil Rotfuß aus Sicht des Linienrichters den Berliner Schlussmann Dmytro Karika aktiv im Abseits irritierte (9.). Nahezu identisch – also per Ecke von rechts – fand dann Haubner wiederum Hansch, dem das Kopfballtor dann wegen Karikas Glanzparade nicht gegönnt war (19.). Zudem scheiterte auch Rotfuß aus spitzem Winkel an Meisour Mohameds Rettungsgrätsche, während Pfeils Versuch im letzten Moment von Marvin Pohl geblockt wurde (25./26.).

Viktoria-Kapitän Enes Küc verlädt Meuselwitz-Keeper Lukas Sedlak und trifft vom Elfmeterpunkt zum 1:0.
Viktoria-Kapitän Küc schockt ZFC vom Punkt
Viktoria-Verteidiger Ivan Yermachkov lieferte dem ZFC nach seinem zweiten plumpen Foul und der folgerichtigen frühen Gelb-Roten-Karte sogar die Einladung für noch mehr Überlegenheit (31.), doch urplötzlich wussten die Meuselwitzer damit überhaupt nichts mehr anzufangen. Im Gegenteil: Die himmelblauen Gastgeber hatten aus dem Nichts die Chance zum 1:0, aber Lukas Sedlak war gegen Oleg Skakun auf dem Posten (41.). Zudem flogen Enes Küc' Volley und Skakuns Kopfball jeweils nur knapp drüber (43./45.+2).
Mit Wiederanpfiff gingen Meuselwitz die Ideen dann komplett aus. Berlin verteidigte engmaschig und clever. Haubners Schuss rechts vorbei sollte lange Zeit die einzige ZFC-Annäherung bleiben (67.). Es kündigte sich sogar noch größeres Unheil an. Nach Sedlaks Parade von Noah Jones' Flachschuss fiel Sydney Sylla im Kampf um den Ball gegen ZFC-Verteidiger Jan Halasz. Kapitän Küc verwandelte den durchaus diskussionswürdigen Elfer souverän (71.).

Meuselwitz-Kapitän Nils Schätzle, der in der Schlussphase den Ausgleich vorbereiten sollte, im Zweikampf mit Viktoria-Angreifer Oleg Skakun.
Karika verhindert Wurr-Doppelpack
Immerhin besannen sich die sichtbar geschockten Gäste noch auf ihre Qualitäten bei Standardsituationen. Schätzles Ecke landete auf dem Kopf des kurz eingelaufenen Wurr und von dort zum erlösenden Ausgleich ins Netz (82.). Zwei Minuten später wäre Wurr sogar beinah noch der Siegtreffer gelungen – diesmal aber vereitelte der gut aufgelegte Karika Wurrs Kopfball nach Schätzles Freistoßeingabe (84.). Angesichts der vor allem nach der Pause überschaubaren Leistung des ZFC wäre das des Guten wohl aber auch zuviel gewesen.
mhe