Fußball | Regionalliga Wollitz bleibt im Saisonfinale gesperrt – Energie Cottbus will es "als Team kompensieren"
Nach fünf quälend langen Jahren will Energie Cottbus endlich zurück in die 3. Liga. Dafür braucht es im Saisonfinale aber noch einen Punkt bei Hertha BSC. Zwei Protagonisten bleiben dabei jedoch außen vor: Routinier Timmy Thiele und Trainer Claus-Dieter Wollitz sind gelbgesperrt.
Auch das informelle Gnadengesuch von Meisteraspirant FC Energie Cottbus blieb ungehört. Wie der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) am Freitag (17. Mai) auf Nachfrage von SPORT IM OSTEN bestätigte, muss Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz zum großen Saisonshowdown am kommenden Sonntag (19. Mai, 13:00 Uhr im SpiO-Liveticker) bei Hertha BSC II im Berliner Jahnsportpark wie gut 8.000 andere Cottbuser auf der Tribüne Platz nehmen.
Claus-Dieter Wollitz kann es nicht fassen. Schiri Florian Butterich zeigt dem Energie-Trainer nach seinem Torjubel gegen Luckenwalde eine folgenschwere Gelbe Karte.
NOFV: Tatsachsenentscheidung
Wollitz war am vergangenen Wochenende beim Tor zum dramatischen 3:3-Last-Minute-Remis der Lausitzer gegen Luckenwalde jubelnd auf den Platz gestürmt und handelte sich dadurch seine vierte Gelbe Karte ein. Für den Trainer bedeutet dies eine Sperre. Aufgrund dieser Tatsachenentscheidung ließ sich der NOFV auch nicht erweichen. "Die Regularien sind klar und gelten für alle, es gibt keine Ausnahme", hieß es aus der Verbandszentrale. "Wir hatten im Sinne des Sports angefragt, aber müssen die Entscheidung akzeptieren. Der Trainer wird sich natürlich ans Regelwerk halten", betonte Energie-Sprecher Steffen Scharfenberg-Hecht im Gespräch mit SPORT IM OSTEN.
Dieses Regelwerk besagt unter anderem auch, dass Wollitz erst 30 Minuten nach Abpfiff wieder in die Kabine oder den Innenraum zur Mannschaft darf. Entsprechend will der NOFV eine mögliche Meisterehrung erst eine halbe Stunde nach Abpfiff durchführen.
Unterdessen kündigte Timmy Thiele an, das Spiel im FCE-Fanblock zu verfolgen. Der mit 17 Scorerpunkten ausgestattete Angreifer sitzt seine fünfte Gelbe ab. "Pele wird bei uns in Cottbus die Vorbesprechung halten und kann dann vor Ort nicht in der Kabine sein. Es wird natürlich so sein, dass ich dann kurz vor dem Spiel noch mal etwas sage, aber an den Abläufen ändert sich grundsätzlich nichts", erläuterte Co-Trainer Tobias Röder im Interview mit SPORT IM OSTEN.
Die Tendenz spricht für Cottbus
Nichtsdestotrotz schmerzt das Fehlen: "Es sind Riesenpersönlichkeiten für uns. Timmy auf dem Platz, der die Mannschaft vorne lenkt, der das Pressing auslöst. Pele, der den Jungs einfach aufgrund seiner Aura viel Druck wegnimmt, der wegen seiner Erfahrung immer einen guten Input während des Spiels hat", weiß Röder und unterstrich: "Wir müssen es als Team versuchen zu kompensieren." Die Voraussetzungen dafür sind auch ohne den direkten Einfluss von Wollitz und Thiele gegeben.
Cottbus geht mit drei Punkten Vorsprung und der etwas schlechteren Tordifferenz (+29 zu +32) auf Verfolger Greifswalder FC ins letzte Spiel. Gelingt also mindestens ein Remis, kehrt Energie sicher in die 3. Liga zurück. Bei einer Niederlage und einem Sieg von Greifswald würden die Ostsee-Kicker den Aufstieg klarmachen.
Die Tendenz spricht klar für den FCE, der nur eine der letzten 16 Partien verloren hat und dabei 39 Punkte sammelte. "Die Mannschaft hat sich diese gute Ausgangsposition in 33 Spielen erkämpft. Jetzt müssen wir das Ding im letzten Spiel über die Ziellinie bringen", forderte Trainer Wollitz. Das Hinspiel gegen den aktuellen Tabellen-14. Hertha BSC gewann Cottbus klar mit 3:0.
Leistet Meuselwitz Schützenhilfe für Energie?
Knapp 235 Kilometer weiter nördlich in Greifswald könnte derweil der ZFC Meuselwitz (13:30 Uhr live bei SpiO im MDR FERNSEHEN) Schützenhilfe leisten. Bereits im Hinspiel im vergangenen Dezember auf der Glaserkuppe war der Underdog aus Thüringen ganz nah dran an einer Überraschung, ehe GFC-Topangreifer Soufian Benyamina in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer für Greifswald erzielte.
mhe