Rodeln und Skeleton | Weltcup Weltmeister Eggert feiert Comeback mit neuem Partner - Optimismus im Skeleton
Das Comeback von Toni Eggert sorgt für Schlagzeilen im Rodeln: Kann der elffache Weltmeister bei den Doppelsitzern auch mit neuem Partner für Furore sorgen? Im Skeleton ist Bundestrainer Baude optimistisch.
Der Rekord-Weltmeister im Doppelsitzer kehrt in die Eisrinne zurück: Toni Eggert (36) beendet seinen Rodel-Ruhestand nach nur einem Winter und geht in der anstehenden Saison wieder im Weltcup an den Start. "Ich wollte immer rodeln das war nie vorbei", sagte Eggert am Mittwoch im Rahmen der Saisoneröffnung des deutschen Schlittenverbandes BSD in Winterberg: "Auch als Trainer dachte ich immer, dass ich lieber auf der anderen Seite stehen will."
Neuer Partner für Routinier Eggert
So sei der Entschluss gereift, auch mit Blick auf die nächsten Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo - Eggert wird die Herausforderung allerdings mit einem neuen Partner angehen: Florian Müller (23) sitzt künftig mit Eggert auf dem Schlitten, er ersetzt damit dessen langjährigen Partner Sascha Benecken. Ex-Junioren-Weltmeister Müller bringt keine Erfahrung im Doppelsitzer mit. "Wenn du so eine Anfrage von einem Athleten aus der Weltspitze bekommst, ist das krass", sagte er: "Es ist ein großer Schritt vom Einzel ins Doppel, aber ich freue mich sehr."
Probleme mit dem Lenken
Zunächst mussten beide mit dem neuen Schlitten allerdings Probleme lösen. "Die große Schwierigkeit, die ich nicht habe kommen sehen: Wir konnten anfangs gar nicht gemeinsam lenken", sagte Eggert: "Das ging die ersten zweieinhalb Wochen so. Mittlerweile haben wir die nötigen Anpassungen am Schlitten vorgenommen und können uns aufs Rodeln konzentrieren."
Toni Eggert und Florian Müller mussten zunächst einige Lenk-Probleme lösen.
Olympia-Gold fehlt noch in Eggerts Erfolgsbilanz
Niemand solle nun "davon ausgehen, dass es gleich so weitergeht, wie es mit dem Sascha aufgehört hat. Aber ich freue mich drauf." 2023 hatten Eggert und Benecken ihre gemeinsame Laufbahn beendet. Insgesamt elf Weltmeistertitel und sechs Europameistertitel fuhr das Erfolgsduo ein, dazu kamen sechs Triumphe im Gesamtweltcup. Olympiasieger wurden die beiden Suhler hingegen nie, 2022 in Peking gewannen sie hinter Tobias Wendl/Tobias Arlt Silber, in Pyeonchang 2018 gab es Bronze. Nach dem Ende der aktiven Karriere arbeitete Eggert als Trainer für den Rodelverband der USA.
Nun wird er wieder selbst auf dem Schlitten sitzen. Zunächst muss sich das Duo allerdings einen Startplatz im Weltcup erarbeiten. Dort sind die dreifachen Olympiasieger Wendl/Arlt gesetzt. Dahinter haben sich die Thüringer Hannes Orlamünder und Paul Gubitz etabliert.
Taubitz leicht angeschlagen - Loch hilft Langenhan
Bereits etabliert ist Julia Taubitz (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal). Die vierfache Gesamt-Weltcupsiegerin gilt wieder als eine der Favoritinnen, auch wenn sie derzeit noch etwas angeschlagen ist. Ihre einstige Konkurrentin Dajana Eitberger (RC Ilmenau) hat bei den Doppelsitzerinnen mit Magdalena Matschina eine neue Partnerin. Bei den Männern arbeitet Shooting-Star und Weltmeister Max Langenhan (BRC 05 Friedrichroda) nun mit Altmeister Felix Loch zusammen: "Ich kann ganz viel von Felix lernen. Für uns jüngere Sportler ist Felix schon eine Riesenhilfe, egal auf welchen Bahnen das ist."
Rodel-Weltcup-Kalender: Drei Termine in Mitteldeutschland
- Station 3 Oberhof: 14.12. - 15.12.2024
- Station 5 Altenberg: 11.01. - 12.01.2025
- Station 7 Oberhof: 25.01. - 26.01.2025
Vor dem zweiten Auftritt in Oberhof findet in Winterberg die Europameisterschaft statt. Danach steigt im kanadischen Whistler die Weltmeisterschaft.
Mitteldeutsches Quartett im Skeleton gefragt
Im Skeleton, wo die Saison am Wochenende in Pyeongchang (Südkorea) startet, gehören zu den acht deutschen Weltcup-Athletinnen und -Athleten Susanne Kreher (BSC Sachsen Oberbärenburg), die Thüringerin Corinna Leipold, Ex-Weltmeister Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Olympiasieger Christopher Grotheer (BSR Rennsteig Oberhof). Die siebenfache Weltmeisterin Tina Hermann beendete ihre Karriere. Bundestrainer Christian Baude sagt: "Ich denke, dass wir mit Susi Kreher, Hannah Neise und Jacqueline Pfeifer drei sehr erfahrene und ebenfalls sehr erfolgreiche Sportlerinnen haben, die auf jeden Fall auch die Möglichkeiten besitzen, bei jedem Weltcup-Rennen aufs Podest zu fahren.
Bei den Männern schaut Baude schon in die Zukunft und denkt an das Karriere-Ende von Hermann: "Es ist uns allen klar, dass die Sportler irgendwann mal aufhören. Das wird uns auch beim Herrenbereich mit Christopher und mit Axel irgendwann treffen, dass die sagen, sie machen jetzt Schluss. Und deswegen müssen wir auf jeden Fall unbedingt im Nachwuchsbereich nachlegen."
Jungk hofft auf bessere Saison als 23/24
Axel Jungk (33) möchte das vergangene Jahr vergessen machen: "Ich will einfach wieder näher an die Weltspitze rankommen. Letztes Jahr war schon eine sehr schwere Saison für mich mit vielen Plätzen außerhalb der Top 10. Das ist nicht mein Anspruch." Zum Auftakt in Pyeongchang (Südkorea) und auf seiner Spaßbahn in Peking soll das Selbstvertrauen für die zweite Saisonhälfte in Europa getankt werden. Grotheer setzt seine Karriere trotz zwischenzeitlicher Rücktrittsgedanken bis Olympia 2026 fort. Der 32-Jährige trainiert jetzt "altersgerecht".
Olympiasieger Christopher Grotheer
Skeleton-Weltcup-Kalender: Ein Auftritt in Mitteldeutschland
- Station 3 Altenberg: 06.12.2024
cke/sid/dpa