Volleyball | Bundesliga Vor dem Liga-Auftakt: Dresden, Suhl und Erfurt unter der Lupe
Am Samstag (28. September 2024) ist es nach langem Warten soweit, die Volleyball-Bundesliga geht in die neue Saison 2024/25. Wie ist die Lage beim Dresdner SC, beim VfB Suhl und bei Schwarz-Weiß Erfurt? SPORT IM OSTEN gibt den Überblick.
Viel Veränderung wird es geben, wenn die Volleyball-Bundesliga der Frauen am Wochenende wieder beginnt. Sowohl der VC Neuwied als auch die Roten Raben Vilsbiburg werden nicht mehr mit von der Partie sein, letztere erstmals nach 23 Jahren in Folge und insgesamt 33 Jahren in der höchsten Spielklasse. Aufgestiegen ist aber lediglich Schwarz-Weiß Erfurt, statt zehn sind 2024/25 also nur neun Teams Teil der Liga. Zusätzlich zur Hauptrunde und den Playoffs wird es außerdem noch eine dritte Runde geben.
"Provinzklub" VfB Suhl: "Wir wollen die Großen ärgern"
Die Vorsaison auf dem 5. Tabellenplatz abgeschlossen, erwartete die Suhlerinnen ein enormer Umbruch: Vom bisherigen Kader ist nur eine Spielerin geblieben, die nun neue Kapitänin Roosa Laakkonen, hinzu kommt auch ein neuer Co-Trainer. Der neue Kader musste mit deutlich weniger finanziellen Mitteln geplant werden und so spielen in der nächsten Saison hauptsächlich junge und europäische Spielerinnen in Suhl.
Der VfB setzt auf das Potential der Jüngeren. So ist sich Präsident Alexander Mantlik sicher: "Wir werden wieder Talente für die deutsche Bundesliga ausbilden und werden auch wieder Stars entwickeln, die am Ende wieder im oberen Tabellenbereich unterkommen. Die meisten Spielerinnen gehen nicht zu Vereinen, um zu bleiben." Zielsetzung für die Saison ist vorerst mindestens den achten Platz zu erreichen und damit in die Playoffs einziehen zu können. Um sich möglichst schnell nichts mit dem letzten Platz zu tun zu haben, hat Mantlik direkt eine Kampfansage an die Spitzenteams aus Schwerin, Stuttgart und Dresden: "Wir wollen die großen Branchenführer ärgern!"
Suhl-Coach Laszlo Hollosy trainiert in der neuen Saison eine nahezu komplett neue Mannschaft.
Nach der Verkleinerung der Liga von zehn auf neun Mannschaften ist der VfB Suhl nun der "letzte Provinzclub" in der Bundesliga. Nach dem Punktabzug und einer Geldstrafe wegen Lizenzverstößen aus der vergangenen Saison hat man die Spielberechtigung für die aktuelle Saison mit Stolz entgegengenommen. "Das war nicht leicht dieses Jahr", ordnet Alexander Mantlik die aktuelle Situation seines Vereins ein.
Für die Suhlerinnen startet die neue Saison am Samstag (28. September) mit einem Heimspiel gegen den USC Münster. Im Achtelfinale des DVV-Pokals bekommt man es am zweiten November-Wochenende direkt mit dem amtierenden Vizemeister aus Schwerin zu tun.
Schwarz-Weiß Erfurt: die Aufsteigerinnen
Zurück auf der Bundesliga-Bühne ist Schwarz-Weiß Erfurt. Mit 20 Siegen aus 20 Spielen wurden die Erfurterinnen im letzten Jahr zwar dominant Zweitliga-Meister, Trainer Mateusz Zarczynski sieht dennoch einen "großen Schritt“ zur Bundesliga und damit auch eine schwere Aufgabe auf sein Team zukommen.
Trotz der neuen Herausforderung bleibt der große Kaderumbruch aus. "Für uns war es wichtig, dass die Mädels aus Erfurt (Anm.d.Red.: Antonia Greskamp, Mia Stauß, Mia Kettner und Alina Zellin) bleiben und mit uns in die höchste Liga gehen“, so Zarczynski. Auch Kapitänin Lara Darowski ist an Bord geblieben. Erfurt kann damit auf das erfolgreiche und eingespielte Grundgerüst aus dem letzten Jahr bauen. Gezielte Verstärkungen, vor allem internationaler Natur, gab es trotzdem. Ein Kommunikationsproblem innerhalb der Mannschaft sieht der Trainer deswegen aber nicht: "Alles passt, die Mädels haben eine gute Kommunikation und viel Spaß im Training und auch danach“.
Finanziell muss die Mannschaft aus der thüringischen Landeshauptstadt mit dem kleinsten Etat der Liga auskommen. Dem Optimismus tut diese Tatsache aber keinen Abriss. Was den Erfurterinnen an Finanzierung fehlt, will man einfach mit einem großen Herz für Volleyball und viel Kampfgeist wettmachen. Sportlich soll dabei dann mindestens der achte Platz und die damit einhergehende Teilnahme an den Playoffs herausspringen. Zum Start wartet gleich ein Kracher: Am Samstag geht es zum amtierenden Meister Allianz MTV Stuttgart. "Hier müssen wir jede Chance nutzen, die Stuttgart uns bietet, um bestehen zu können" blickt Zarczynski auf den anstehenden Liga- Auftakt voraus.
Dresdner SC: Nach dem Umbruch ist vor dem Saisonstart
Als Mitfavorit geht traditionell auch der Dresdner SC in die Saison. Vor dieser Saison stehen allerdings einige Fragezeichen. Der sechsmalige Deutsche Meister hat einen großen Umbruch hinter sich. Nach zehn Abgängen im April, darunter Kapitänin Jennifer Janiska, und neun Neuzugängen hat sich das Gesicht der Mannschaft drastisch verändert.
Aufgrund der vielen Wechsel und der kurzen Vorbereitung, die wegen diverser Nationalmannschaftstermine nur drei Wochen dauert, rechnet der Trainer Alexander Waibl mit einigen Anlaufschwierigkeiten für sein junges Team, blickt aber optimistisch auf die gesamte Saison. "Ich glaube, dass wir eine Saison zu erwarten haben, wo wir am Anfang ein bisschen brauchen werden, um unsere Qualität zu entwickeln und dann auch wirklich aufs Feld zu kriegen. Aber am Ende haben wir eine gute Mannschaft und werden eine ganz gute Rolle spielen können." Los geht's am Samstag gegen Aachen.
SpiO