Julia Taubitz (GER)

Rodeln | Weltcup Taubitz und Co. brennen auf Wiedergutmachung in Altenberg

Stand: 09.01.2025 15:26 Uhr

Die erfolgsverwöhnten deutschen Rennrodler haben das Siegen verlernt. Beim Heim-Weltcup in Altenberg wollen Julia Taubitz, Max Langenhan und Co. nun zurück aufs Podest. Der Heim-Weltcup verpflichte besonders, so der Bundestrainer.

Wenn Julia Taubitz an die Vorwoche und an Sigulda zurückdenkt, wird ihr immer noch ganz heiß und kalt. Die erfolgsverwöhnte Rennrodlerin verfuhr sich in der Eisrinne in der lettischen Rodel-Hochburg und kam nach einem groben Fahrfehler nur als Neunte und damit so schlecht wie lange nicht ins Ziel. Dort entwich ihr ein lautes "Schei...e". Und auch fünf Tage später ist ihr ganz unwohl: "Das Feuer ist stark", sagt Taubitz am Donnerstag (9. Januar 2025).

Rodlerin Taubitz als Jägerin in Altenberg

Taubitz: "Missgeschick aus dem Kopf streichen"

Taubitz verpasste durch das Missgeschick nicht nur zum ersten Mal in dieser Saison das Siegerpodest, sie verlor auch noch die Gesamtführung. Für die vierfache Gesamt-Weltcupsiegerin ein ungewohntes Gefühl. "Ich möchte das Missgeschick aus der Vorwoche aus dem Kopf streichen", sagte sie bei SPORT IM OSTEN. Die Chance dafür bietet sich der 28-Jährigen nun auf ihrer Heimbahn. Im sächsischen Altenberg soll am Wochenende die Wiedergutmachung gelingen.

Julia Taubitz (GER)

Julia Taubitz will in Altenberg zurück in die Spur finden.

"Ich weiß noch, wie ich mit sieben Jahren zum ersten Mal die Bahn runtergerutscht bin, in einem Regenbogenanzug", blickt die Sächsin schmunzelnd zurück. Und geht dann in den Angriffsmodus: "Es ist ärgerlich, dass ich zuhause nicht im gelben Leibchen an den Start gehen kann. Um so schöner ist es, dass ich auf meiner Heimbahn die Führung zurückholen kann."

Bundestrainer Leitner: "Das hat in der Seele gebrannt"

Aus dem deutschen Team hat nicht nur Taubitz in diesen Tagen mit Rückschlägen zu kämpfen. Aktuell hat kein deutscher Schlitten die Weltcupführung inne. Besonders bitter empfindet Bundestrainer Patric Leitner, dass beim letzten Heim-Weltcup kurz vor Weihnachten kein deutscher Sieg gelang. "Das hat sehr weh getan und in der Seele gebrannt", so der 47-jährige Bayer. Das soll am Wochenende in Altenberg nicht wieder passieren. Deshalb habe sein Team auf der anspruchsvollen sächsischen Bahn Extra-Schichten eingelegt. "Wir haben hier viel probiert. Was genau, verrate ich aber nicht."

Langenhan: "Hoffe auf den Flow"

Auf einen besonderen Push auf der Heimbahn hofft nicht nur Doppelsitzerin Dajana Eitberger, die in Altenberg im Herbst noch inoffiziellen Bahnrekord gefahren ist, mit ihrer neuen Partnerin Magdalena Matschina aber zuletzt immer wieder stürzte. Auf einen besonderen Heimeffekt hofft auch Eitbergers Thüringer Trainingskollege Max Langenhahn.

Rodeln: Langenhan vor Altenberg - "Weiß, wo ich langfahren muss"

Nach einem Sieg im ersten Saisonrennen fuhr er in den letzten Rennen hinterher: "Ich hoffe, dass ich in Altenberg wieder in den Flow finde. Ich bin letztes Jahr hier Weltmeister geworden und weiß, wo ich langfahren muss, um richtig gute Rennen zu fahren."

Leitner: "Wahrer Charakter zeigt sich nicht im Erfolg"

Am Samstag (11. Januar) und Sonntag (12. Januar) stehen für die Rennrodel-Weltelite insgesamt fünf Rennen an. "Ich wünsche mir, dass wir den Österreichern noch mehr Paroli bieten können. Verstecken müssen wir uns nicht", so die Kampfansage von Leitner in Richtung der aktuell dominanten Konkurrenz aus dem Alpenland. Leitner hat außerdem noch eine spezielle Motivation für sein Team parat: "Der wahre Charakter eines Teams zeigt sich nicht in der Stunde des Erfolges, sondern, wenn es mal schwierig ist."

Dirk Hofmeister