Fußball | DFB-Pokal Stolz statt Trauer: Dynamo Dresden scheidet erhobenen Hauptes aus
Die Pokal-Niederlage gegen Darmstadt ist für Dynamo Dresden bitter. Für die Liga holt sich das Team von Thomas Stamm dennoch Selbstvertrauen.
Die Trauer hielt sich bei Dynamo Dresden in Grenzen. Weder Trainer noch Spieler, gleich gar nicht die große Mehrzahl der 30.070 Fans, haderten nach dem 2:3 nach Verlängerung (0:0, 2:2) in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Darmstadt 98 mit dem Ausscheiden. Zu gut war der Auftritt des Drittligisten gegen den Bundesliga-Absteiger.
"Eigentlich war es ein perfekter Abend", sagte Dynamos Abwehrspieler Claudio Kammerknecht. Aber eben nur eigentlich. "Es war ein tolles Spiel mit dem 2:2 in der letzten Minute der Nachspielzeit. Und dann bekommen wir den beschissenen Konter", sagte Kammerknecht. Das 2:3 durch Isac Lidberg (98.) war der Nackenschlag.
Dynamo-Trainer Stamm: "Das Positive muss überwiegen"
"Spätestens Übermorgen muss das Positive überwiegen", befand SGD-Coach Thomas Stamm anschließend. Sein Team habe ein Spiel über 120 Minuten in "vielen Phasen" mitgestaltet. Und dies gegen eine Mannschaft, welche in der 2. Bundesliga am Ende "eher im vorderen Drittel sein wird". Enttäuschung sei nun erst einmal völlig normal, aber die gezeigte Leistung müsse Energie geben für die kommenden Aufgaben.
Und da wartet auf Dynamo am Samstag bereits die nächste harte Prüfung in Ingolstadt. "Wir werden jetzt regenerieren und dann wieder gut auftreten. Wir sind körperlich topfit und haben einen großen Kader. Die Jungs werden in Ingolstadt schon etwas reißen", sagte der dann nach der fünften Gelben Karte gesperrte Kapitän Niklas Hauptmann.
Lemmer Spieler des Spiels
Seinen Stempel hat auch Jakob Lemmer dem Spiel aufgedrückt. "Ich bin schon stolz", sagte der zweifache Dynamo-Torschütze, der nach seiner Einwechslung viel Druck machte und zum Spieler des Spiels erkoren wurde. "Es war schon toll, erst den Ausgleich zum 1:1 zu machen und dann noch mal zu treffen. Der Gewaltschuss war aus dem Bauch raus, nachdem ich zuvor mit einem Schlenzer gescheitert war", schilderte Lemmer.
Jakob Lemmer (li., Nr. 10) hat abgezogen und der Ball schlägt zum 2:2 ins Netz ein.
Ob die gefühlte Leistungssteigerung bei Dynamo auch auf die taktische Umstellung hin zur Viererkette zurückzuführen ist, wollte Trainer Stamm noch nicht abschließend beantworten: "Wir haben jetzt erst zum zweiten Mal so gespielt. Da kann man in vier, fünf Wochen drüber sprechen."
Beim entscheidenden Gegentreffer habe man die fehlende Abstimmung zwischen dem defensiven Mittelfeld und der Abwehrreihe noch gemerkt. "Das muss sich einspielen, dann fällt das Tor nicht und wir haben hinten raus ein Elfmeterschießen", so Stamm. Dennoch habe sich die Neuausrichtung in den letzten beiden Spielen "ganz ordentlich angefühlt". Gegen Ingolstadt gibt es also keinen Grund daran etwas zu ändern.
dpa/SpiO