Zweikampfszene zwsichen Xavi Simons (Niederlande) und Marcel Sabitzer (Österreich)

Fußball | Europameisterschaft So viel RB Leipzig steckt in der EURO 2024

Stand: 26.06.2024 13:05 Uhr

Ob für Österreich, Belgien, Ungarn oder die DFB-Elf: RB Leipzig ist bei der Europameisterschaft mit zahlreichen aktiven und ehemaligen Spielern vertreten - und könnte problemlos eine wettbewerbsfähige Mannschaft stellen.

Ralf Rangnick wird bei dieser EM zum "Heimschläfer" - zumindest kehrt der Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft für das Achtelfinale an seine alte Wirkungsstätte zurück. Nach Leipzig. Dort, wo er als Trainer und Sportdirektor maßgeblich dazu beitrug, RB Leipzig im deutschen Profifußball zu etablieren.

Österreich überrascht unter Rangnick

Der überraschende Sieg in der "Todesgruppe" D ist aber nicht nur das Verdienst von Rangnick. Marcel Sabitzer, Christoph Baumgartner, Konrad Laimer und Nicolas Seiwald gehören allesamt mindestens zum erweiterten Stammpersonal im ÖFB-Team. Und das Quartett ist auch in Leipzig kein unbeschriebenes Blatt: Baumgartner und Seiwald stehen aktuell bei RB unter Vertrag, Sabitzer und Laimer waren dort jahrelang Stammspieler.

Nicolas Seiwald und Cheftrainer Ralf Rangnick (AUT)

RB Leipzigs Nicolas Seiwald trumpft bei dieser EM unter ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick auf.

Allein am Personal der österreichischen Nationalmannschaft lässt sich ablesen, wie viel RB Leipzig in dieser Europameisterschaft steckt. Insgesamt sind nicht weniger als 22 Spieler und acht Trainer bei der EURO 2024 aktuell für RB aktiv oder waren es in der Vergangenheit.

Nagelsmann und Tedesco - große Namen auf der Trainerbank

Bundestrainer Julian Nagelsmann, der zwischen 2019 und 2021 an der Seitenlinie der Sachsen stand, ist das wohl prominenteste Beispiel. Auch die Assistenten des mit 36 Jahren jüngsten Cheftrainers der EM-Geschichte kennen Leipzig: Co-Trainer Benjamin Glück und Athletiktrainer Nicklas Dietrich arbeiteten mit Nagelsmann bereits bei RB zusammen und folgten ihm auch zur Nationalmannschaft.

Ähnlich verhält es sich bei Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco, der in seinen zehn Monaten in Leipzig mit dem DFB-Pokal den ersten Titel der Vereinsgeschichte gewann. Der 38-Jährige, der mit Belgien noch um das Achtelfinale kämpft, hat mit Andreas Hinkel und Max Urwantschky ebenfalls seine Assistenten aus vergangenen Zeiten an seiner Seite. Stürmer Lois Openda, vergangene Saison mit 24 Treffern drittbester Torschütze der Bundesliga, ist Fixpunkt im Angriffszentrum von RB.

Poulsen freut sich auf Raum und Henrichs

Dort harmonierte er in der vergangenen Saison prächtig mit Spaniens Zauberfuß Dani Olmo. Der 26-Jährige steht mit dem zweimaligen Europameister bereits im Achtelfinale und wurde nach seinem Auftritt gegen Albanien von der Presse mit Lobeshymnen überschüttet. Auch Olmos Mannschaftskollegen bei RB, Yussuf Poulsen (Dänemark) und Benjamin Sesko (Slowenien), haben die Gruppenphase mit ihren Teams überstanden.

Poulsen kann sich nun auf ein Duell mit RB Leipzigs deutschen Nationalspielern David Raum und Benjamin Henrichs freuen. Vor allem Linksverteidiger Raum konnte im letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz Werbung in eigener Sache machen, als er kurz vor Schluss mit seiner perfekt getimten Flanke den Kopf von Niclas Füllkrug fand. Auch auf der rechten Außenverteidigerposition im DFB-Team ist mit Joshua Kimmich ein weiterer Spieler mit RB-Vergangenheit (2013 bis 2015) unterwegs. Sein Backup, Benjamin Henrichs, hatte seinen Vertrag am Leipziger Cottaweg erst vor kurzem verlängert.

Simons zu Gast in seinem "Wohnzimmer"

Dass man dort auch gerne mit Xavi Simons, dem Shootingstar der vergangenen Saison, weitermachen würde, ist kein Geheimnis. Der Niederländer war während des Turniers bereits Gast in seinem "Wohnzimmer" und traf mit Teamkollege Brian Brobbey auf Frankreich. Im Kader der "Equipe Tricolore" stehen mit Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté ebenfalls zwei Akteure mit RB-Vergangenheit.

Während Frankreich bereits sicher im Achtelfinale steht, hofft Deutschlands Gruppengegner Ungarn um RB-Keeper Peter Gulacsi, Abwehrchef Willi Orban und Offensivspieler Dominik Szoboszlai (jetzt FC Liverpool) noch als einer der besten Drittplatzierten in die K.o.-Runde einzuziehen.

Gvardiol raus - Schick hofft noch

Dieser Traum ist für Josko Gvardiol dagegen geplatzt. Der Leipziger Rekordtransfer (2023 zu Manchester City) schied mit Kroatien denkbar bitter gegen Italien aus. Patrik Schick von Meister Bayer Leverkusen kann mit Tschechien das Achtelfinale dagegen noch aus eigener Kraft erreichen. Auch er stand einst bei RB unter Vertrag - wie eine Vielzahl von Spielern und Trainern, die am 14. Juli die EM-Trophäe in den Berliner Himmel strecken wollen.

Florian Back/SpiO