Olympische Spiele in Paris | Schwimmen Schwimm-Olympiasieger Märtens Fünfter über 200 Meter Freistil
Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens hat zwei Tage nach seinem Triumph über 400 Meter Freistil das nächste Podium verpasst. Über 200 Meter Freistil lag er lange auf Goldkurs, konnte den Vorsprung aber nicht halten. Und haderte danach mit seiner Taktik.
Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens hat bei seinem zweiten Auftritt in Paris eine Medaille verpasst. Über 200 Meter Freistil wurde der Magdeburger am Montag Fünfter.
150 Meter lang lag Märtens auf Gold-Kurs
Wie schon bei seinem Gold-Rennen am Sonnabend über 400 Meter Freistil führte Märtens von Beginn an. Zur Halbzeit lag er mit genau einer halben Sekunde vorne und war auf Goldkurs. Bis zur 150-Meter-Marke büßte er nur wenig ein. Doch in den letzten 50 Metern hatte er nicht mehr genug Körner.
So ging Gold nach einem Herzschlagfinale an den Rumänen David Popovici mit 1:44,72 Minuten. Silber holte der Brite Matthew Richards (1:44,74 min) und Bronze der US-Amerikaner Luke Hobson (1:44,79 min). Lukas Märtens kam mit 0,74 Sekunden Rückstand ins Ziel. Er sagte in der ARD: "Es war ein beherztes Rennen von mir. Das kann manchmal gut gehen. Am Ende kamen dann aber alle angeflogen. Von der Taktik muss man vielleicht etwas cooler sein. Da brauche ich vielleicht gar nicht so anzublasen."
Der 22-Jährige war von Familie und Freunden unterstützt worden, die sich hinter einer Fahne von Fußball-Zweitligist 1. FC Magdeburg versammelt hatten: "Es ist schön, ein Teil der Familie und der Heimat hier zu haben. Das gibt mir für die nächsten Rennen Kraft."
Das Rennen war für Lukas Märtens quasi eine Bahn zu lang.
Kaum Schlaf nach dem Olympiasieg über 400 Meter Freistil
Märtens war mit Platz vier im Halbfinale am Montagabend weitergekommen, obwohl er nach seinem historischen Sieg über die doppelte Distanz am Samstagabend kaum Schlaf und erst recht keine Zeit zum Genießen gefunden hatte. "Zwei bis drei Stunden sind dabei rumgekommen, ein kleiner Mittagsschlaf", erzählte der erste deutsche Schwimm-Olympiasieger im Becken seit 1988 lachend, nachdem er nur 14 Stunden später schon wieder an den Start gegangen war. Erst nach Mitternacht war der 22-Jährige im Olympischen Dorf eingetroffen, Massage und mentale Entspannung waren danach wichtiger als Feiern. Angestoßen wurde auf den historischen Triumph über 400 m Freistil "leider gar nicht", berichtete Märtens, "es war wirklich schon ewig spät, und ich musste schauen, dass ich irgendwie ins Bett komme." Um sieben klingelte der Wecker, um kurz nach elf sprang der Magdeburger schon wieder für den Vorlauf in den Pool. Immerhin konnte er heute bis 16:00 Uhr schlafen. Märtens plant in Paris weitere Starts über 200 Meter Rücken und in der Freistil-Staffel über 4x200-Meter.
sid/cke