Finale der Klub-WM SC Magdeburg verpasst vierten WM-Titel nach Verlängerung
Handball-Meister SC Magdeburg hat den historischen vierten Gewinn der Klub-Weltmeisterschaft verpasst. In Ägypten unterlag der SCM dem ungarischen Spitzenklub Veszprem nach Verlängerung.
Das Team von Bennet Wiegert musste sich am Donnerstagabend knapp 33:34 nach Verlängerung geschlagen geben. Nach 60 Minuten zwischen dem SCM und Veszprem HC hatte es 28:28 gestanden, nach 30 Minuten führte der SCM noch knapp 14:13. Mit dem verlorenen Finale in Ägyptens neu erbauter Metropole New Capital rund 50 Kilometer östlich von Kairo verpassten die Magdeburger eine historische Marke: Nach 2021, 2022 und 2023 hätten die Elbestädter als erste Mannschaft vier Mal in Serie Klub-Weltmeister werden können. Während sich Veszprem zusätzlich über 350.000 US-Dollar Prämie freuen durfte, strichen die Sachsen-Anhalter immerhin auch noch ein sechsstelliger Betrag ein.
1. Halbzeit: Enges Duell auf Augenhöhe
Wie beim mühsamen Halbfinal-Sieg gegen Ägyptens Klub Al Ahly verschlief Magdeburg auch im Finale den Beginn. Schnell lagen die Sachsen-Anhalter 0:3 hinten (4.). Doch diesmal dauerten war die Magdeburger Anlaufschwierigkeiten nicht so lange. Durch Tore von Manuel Zehnder, Omar Magnusson und Isak Persson konnten die Magdeburger schnell ausgleichen (3:3/6.). Nun boten sich beide Team vor nur wenigen hundert Fans ein packendes und ausgeglichenes Spiel. Immer wieder konnten sich die beiden Torhüter Sergey Hernandez (beim SCM) und Rodrigo Corrales Rodal (bei Veszprem) auszeichnen. Bei 26:23 Torwürfen stand es zur Pause knapp 14:13 für Magdeburg.
2. Halbzeit: Veszprem schon vier Tore weg
Nach dem Wechsel hatte zunächst der deutsche Meister und Champions-League-Sieger aus Magdeburg den besseren Start (16:14/33.). Doch tat sich der SCM zunehmend schwerer gegen das vom spanischen Trainer Xavier Pascual Fuertes trainierte Veszprem. Die SCM-Offensive scheiterte immer wieder, leistete sich einfache Ballverluste. Hernandez hatte nicht mehr die Präsenz der ersten Halbzeit - so zog Veszprem bis auf vier Tore davon (24:20/46.). Für den nun glücklosen Hernandez brachte SCM-Coach Wiegert Schlussmann Nikola Portner, der gleich drei Bälle entschärfte.
Gisli Kristjansson (am Ball) vom SC Magdeburg in Aktion.
Verlängerung: Letzter Angriff nicht genutzt
So kämpfte sich der SCM Tor um Tor heran. Der SCM ließ nicht nach und rettete sich in letzter Minute in die Verlängerung. Auch hier lag der SCM schon zwei Tore hinten (32:34/68.), kämpfte sich aber auch dank der Portner-Paraden wieder ran. Bei eigenem Ballbesitz und 30 Sekunden Rest-Zeit hatte der SCM den erneuten Ausgleich zum 34:34 in der Hand. Doch erst Gisli Kristjansson und dann mit einem Freiwurf Zehnder scheiterten. So durfte Veszprem über den erstmaligen Gewinn der Klub-WM jubeln.
Bester Werfer bei den Magdeburgern war Omar Ingi Magnusson mit sieben Toren. Bester Schütze der Partie war Veszprems Ludovic Fabregas mit neun Toren.
Al Ahly wird Dritter
Neben Magdeburg ist es einzig dem FC Barcelona bisher gelungen, die Klub-WM dreimal nacheinander zu gewinnen (2017 bis 2019). Die Katalanen waren im Halbfinale an Veszprem gescheitert (34:39). Barcelona verlor am Donnerstag auch das Spiel um Platz drei - gegen Al Ahly musste sich Barcelona 29:32 geschlagen geben.
Montag wartet Göppingen
Viel Zeit über die Finalniederlage zu trauern hat der SCM nicht. Am kommenden Montag (7.10.2024 / 19 Uhr)ist Magdeburg in der Bundesliga gegen Frisch Auf Göppingen gefordert. Drei Tage später empfängt der SCM den polnischen Spitzenklub Kielce in der Champions League.
Dirk Hofmeister
