
Bis zum Saisonende Zsolt Löw wird Nachfolger von Marco Rose bei RB Leipzig
RB Leipzig hat auf die sportliche Talfahrt reagiert und Trainer Marco Rose entlassen. Zsolt Löw übernimmt bis Saisonende.
Zsolt Löw wird neuer Trainer von RB Leipzig und die Mannschaft bereits im Halbfinale des DFB-Pokals betreuen. Das teilte der Bundesligist am Sonntag (30. März) mit. Kurz zuvor hatten sich die Sachsen von Trainer Marco Rose und dessen Assistenten getrennt. Der 45-Jährige Löw - aktuell im Team des globalen Fußballchefs Jürgen Klopp - übernimmt den Job bis zum Saisonende, dann soll ein neuer Cheftrainer folgen.
"Unser ganzer Fokus gilt den maximal neun verbleibenden Spielen in dieser Saison. Wir haben noch in zwei Wettbewerben die Möglichkeit, unsere Ziele zu erreichen. Wir werden alles daran setzen, das Pokalfinale in Berlin zu erreichen und das Maximale aus der restlichen Bundesligasaison herauszuholen", sagte Löw.
Rose-Aus nach über 900 Tagen
Zuvor war Rose nach über 900 Tagen am Sonntagmorgen freigestellt worden. Durch das 0:1 bei Borussia Mönchengladbach sah die sportliche Leitung die Saisonziele in akuter Gefahr und trennte sich von dem gebürtigen Leipziger. Zuvor hatte man dem 48-Jährigen wochenlang den Rücken gegen alle Kritik gestärkt.
Marcel Schäfer, Geschäftsführer Sport, erklärte: "Wir haben sehr lange an die Konstellation mit Marco und seinem Team geglaubt und bis zuletzt alles versucht, gemeinsam die Trendwende zu schaffen. Angesichts der Entwicklung und der ausbleibenden Ergebnisse sind wir allerdings fest davon überzeugt, dass wir für die verbleibenden Spiele einen neuen Impuls benötigen, um unsere Saisonziele zu erreichen."
Rose führte RB zum DFB-Pokalsieg
Rose hatte RB Anfang September 2022 als Nachfolger von Domenico Tedesco in einer schwierigen Situation übernommen und zurück in die Erfolgsspur geführt. Unter seiner Führung qualifizierte sich das Team zweimal für die Königsklasse und gewann 2023 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal sowie erstmalig den Supercup.
In dieser Saison drohen die Leipziger allerdings das Minimalziel Champions League zu verpassen. Nach der Niederlage in Gladbach liegt RB in der Bundesliga nur noch auf Rang sechs.

RB Leipzig droht in dieser Saison die Champions League zu verpassen.
Klares Aus in der Königsklasse
Auch im Europapokal enttäuschten Rose und sein Team, kamen im neuen Champions-League-Format nicht über Gruppenplatz 32 hinaus. Im DFB-Pokal spielt RB noch um den Titel und trifft dort am Mittwoch im Halbfinale auf den VfB Stuttgart. Noch am Samstag hatte Sportchef Schäfer Rose den Rücken gestärkt. "Wir reden immer von wir. Und wir haben am Mittwoch ein großes Spiel mit einem großen Ziel vor der Brust, dem Einzug ins Pokalfinale", sagte der 40-Jährige.
Gleichzeitig hatte Schäfer klare Worte für die Leistung in Mönchengladbach gewählt: "Wir sind enttäuscht, weil wir nicht die Punkte holen. Wir sind schlampig mit unseren Möglichkeiten umgegangen. Das ist deutlich zu wenig." Rose selbst wollte nicht alles schlechtreden, sprach aber von einer "unnötigen Niederlage."
Nur Nagelsmann und Rangnick besser
Mit einem DFB-Pokalsieg und einem Schnitt von 1,86 Punkten in 125 Spielen war Rose einer der erfolgreichsten Leipziger Trainer. Eine bessere Punktebilanz in der Bundesliga-Zeit des Clubs hatten nur Tedesco, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick vorzuweisen. Rose besaß bei RB noch einen Vertrag bis Sommer 2026.
Bereits Ende des vergangenen Jahres, als man im November kein einziges Spiel gewann und 1:5 gegen den VfL Wolfsburg verlor, stand Rose vor dem Aus. Damals setzte sich dem Vernehmen nach der neue globale Fußballchef Jürgen Klopp für seinen früheren Spieler ein. Zuletzt hatte auch Schäfer betont, an Rose festhalten zu wollen. Dies änderte der Auftritt in Gladbach nun.
SpiO/dpa