Fußball | Champions League RB Leipzig mit Minichance gegen "Haaland City"
Auswärtssieg? Unwahrscheinlich. Für viele ist vor der Partie ManCity gegen RB lediglich offen, wie deutlich die Leipziger untergehen. Daran ändert auch Manchesters Ergebnis-Delle nichts.
Mit allenfalls Außenseiterchancen geht RB Leipzig am Dienstagabend (Live-Ticker und Audio-Reportage ab 20:45 Uhr) in das Champions-League-Rückspiel bei Manchester City. Englands Meister leidet nach zwei Remis in der Premier League zwar gerade unter einer kleinen Ergebniskrise, aber das war auch schon vor dem 3:1-Sieg im Hinspiel so. Und im eigenen Stadion ist ManCity noch eine Nummer dominanter unterwegs. Zwei Mal konnte bzw. musste das RB schon am eigenen Leib erfahren, kam 2021 mit 3:6 und im März dieses Jahres gar mit 0:7 unter die englischen Räder.
Abhaken und besser machen
Bei RB ist die 0:7-Klatsche allerdings kein Thema mehr. "Es hilft Xavi, Castello oder Baumi nichts, wenn ich ihnen sage, dass wir hier letztes Jahr 7:0 auf den Deckel gekriegt haben", erklärte Trainer Marco Rose am Montag. Bei ihm selbst habe sich vielmehr die Niederlage vom vergangenen Wochenende in Wolfsburg eingegraben. "Das war irgendwie ein härteres Brett für mich."
Hart wird es nichtsdestotrotz auch am Dienstagabend. Viel Ballbesitz wird ManCity den Leipzigern nicht zugestehen. Nach Ansicht von Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner ist das aber gar nicht so schlimm. "Entscheidend ist, was wir machen, wenn wir den Ball erobern, wie das dann ausnutzen, wie gut und mutig wir die Situationen, die wir auch im Hinspiel hatten, dann zu Ende spielen." Um gegen Manchester zu bestehen, brauche es einen perfekten Tag: "Aber wenn wir den erwischen, ist auch hier etwas möglich."
Keine Tabellenrechnerei für RB Leipzig
Der auf Leipzig lastende Druck ist nach der bereits perfekten Qualifikation für das Achtelfinale immerhin überschaubar. Größtes Ziel dürfte also sein, sich mit einer guten Leistung neues Selbstvertrauen für die Aufgaben in der Bundesliga zu holen, wo es zuletzt nicht so gut lief. Die Chancen auf einen Gruppensieg in der Königsklasse jedenfalls sind eher theoretischer Natur, denn realistisch betrachtet müsste dafür ein Sieg mit drei Toren Abstand her. Was einer Sensation gleichkäme. Dementsprechend geht es Marco Rose darum, "ein gutes Spiel zu machen, um uns zu zeigen, zu beweisen, Dinge auf den Platz zu bringen, die uns wichtig sind."
Gvardiol gegen und mit Haaland
Noch mal zurück zur Leipziger 0:7-Pleite vor reichlich acht Monaten. Außerhalb der RB-Kabine ist das Debakel noch vielen im Gedächtnis verankert – egal, ob sie RB nun verachten oder die Daumen drücken. Auch Innenverteidiger Josko Gvardiol erinnert sich noch gut an den desaströsen Abend, an dem Erling Haaland gleich fünf Tore erzielt hatte. "Als er ausgewechselt wurde, dachte ich mir: Endlich", blickte Gvardiol am Montag auf die Zeit zurück, als er noch für RB spielte.
Inzwischen ist der Kroate ja für Manchester City unterwegs, gemeinsam mit Haaland. "Ich bin glücklich, sein Teamkollege zu sein", bekannte Gvardiol und beschrieb Haalands Stärken so: "Zu Beginn des Spiels ist er nirgends zu sehen, dann ist er plötzlich da und macht einen Hattrick." Das ist allerdings einen klitzekleinen Tick übertrieben. Denn wenn dem immer so wäre, hätte ManCity zuletzt nicht zwei Mal nur unentschieden gespielt. Haalands bescheidene Ausbeute in den beiden Partien: zwei Tore gegen Chelsea und eins gegen Liverpool.