Viererbob mit Franceso Friedrich beim Weltcup in Innsbruck-Igls.

Zweierbob | Weltcup Nächster Igls-Krimi: Friedrich schlägt zurück - Buckwitz nicht zu bezwingen

Stand: 17.12.2023 16:11 Uhr

Im Bob-Weltcup bahnt sich immer mehr ein Duell zwischen dem Sachsen Francesco Friedrich und dem Stuttgarter Johannes Lochner an. In Innsbruck-Igls setzte sich Friedrich im Vierer durch. Bei den Frauen fuhr die Oberhoferin Lisa Buckwitz auf der möglichen Olympiabahn von Sieg zu Sieg.

Das Duell der deutschen Bob-Weltmeister hat sich auch kurz vor Weihnachten fortgesetzt und könnte in diesem Winter zum Dauerbrenner werden. Olympiasieger Francesco Friedrich (Altenberg) gewann am Sonntag den Vierer-Weltcup in Innsbruck-Igls, der gleichzeitig als EM gewertet wurde, und verwies Johannes Lochner um nur 14 Hundertstelsekunden auf den zweiten Rang - am Samstag hatte der Stuttgarter Lochner das Zweier-Rennen für sich entschieden, mit acht Hundertsteln Vorsprung auf Friedrich.

Gleicher Verlauf wie beim Weltcup in La Plagne

Das Wochenende in Innsbruck, dem möglichen Schauplatz der Olympia-Rennen von 2026, nahm damit den gleichen Verlauf wie der vorangegangene Weltcup in La Plagne. Zweier-Weltmeister Lochner siegte im kleinen Schlitten, Vierer-Champion Friedrich schlug im großen zurück, die Abstände werden immer enger. Mit Blick auf die WM im Februar und März verspricht zumindest dieses Duell viel Spannung, "das wird ein ganz, ganz enges Rennen", sagte Bundestrainer Rene Spies.

In der Vierer-Gesamtwertung liegt Lochner (870 Punkte) nur noch ganz knapp vor Friedrich (860), etwas größer ist sein Vorsprung im Zweier (660:620). Das Thüringer Top-Talent Adam Ammour, am Sonnabend im Zweier Dritter, belegte im Vierer den vierten Platz hinter dem Letten Emils Cipulis.

Lisa Buckwitz im Mono, Team und im Zweier auf Rang eins

Auch Vizeweltmeisterin Lisa Buckwitz prägte das Weltcup-Wochenende in Innsbruck. Die Oberhoferin gewann nach den beiden im Monobob-Wettbewerben auch das Zweier-Rennen. Die 29-Jährige setzte sich am Sonntag mit ihrer Anschieberin Vanessa Mark vor Weltmeisterin Kim Kalicki und Leonie Fiebig durch, es war ein ganz enges Duell: Neun Hundertstelsekunden gaben nach zwei Läufen den Ausschlag für Buckwitz auf der Bahn, die möglicherweise Schauplatz der Olympia-Rennen 2026 ist.

Lisa Buckwitz und Vanessa Mark

Lisa Buckwitz und Vanessa Mark verteidigten in Innsbruck Rang eins nch dem ersten Durchgang.

"Besser kann es nicht laufen"

"Dreimal Gold, besser kann es nicht laufen", sagte Buckwitz, "ich bin sehr stolz". Für Kalicki war es indes ein schnelles Comeback nach kurzer Auszeit: Die 26-Jährige hatte sich am Freitag leicht verletzt und pausierte am Samstag. Laura Nolte fuhr nach ihrem Sieg beim Saisonauftakt in La Plagne dieses Mal als Dritte auf das Podest. Die Olympiasiegerin hatte mit Neele Schuten im ersten Lauf große Probleme am Start, holte im zweiten aber noch deutlich auf und sorgte für ein komplett deutsches Podium.

Buckwitz Dritte im Zweierbob-Weltcup

Im Einzel hatte sie in Innsbruck die Ränge drei und acht eingefahren. In der Zweier-Gesamtwertung liegt Nolte (425 Punkte) ganz knapp vor Kalicki (420), Buckwitz (401) ist Dritte. Im Mono-Klassement ist sie Zweite (618) hinter der Amerikanerin Kaysha Love (627). Buckwitz unterstrich indes, wie gut ihr die schnelle Starterbahn in Tirol liegt: Die ersten Meter sind hier besonders wichtig, am Freitag und Samstag hatte sie im Einzelschlitten bereits die besten Startzeiten hingelegt und beide Rennen gewonnen. Auch im Zweier war sie im Anlauf gemeinsam mit Kalicki am schnellsten und brachte die Fahrten sauber herunter.

Olympia 2026 in Igls?

Besonders interessant ist das, weil Innsbruck die kommende Olympiabahn sein könnte. Da die italienischen Gastgeber der Winterspiele 2026 keine Eisrinne anbieten können, werden die Schlittenwettbewerbe wohl im Ausland stattfinden. Innsbruck gilt als aussichtsreichster Kandidat. Ein Kandidat, mit dem sich die deutschen Athleten offenbar wohlfühlen.

sid