Fußball | 3. Liga Nach emotionalem Sachsenderby – Aue und Dynamo gegen engagierte Aufsteiger gefordert
Als Tabellenführer gastiert Aue am Samstagnachmittag nach Aachen und will ein weiteres Erfolgserlebnis einfahren. Bei Dynamo Dresden ist die Derbyniederlage gegen die Erzgebirgler samt Nebengeräuschen abgehakt. Gleichzeitig mit dem Spiel des FCE im Rheinland soll für die SGD gegen die Bubis des VfB Stuttgart der zweite Heimsieg her.
Nach dem perfekten Start in die Drittligasaison geht es für den FC Erzgebirge Aue in den weiten Westen. Die Veilchen müssen am Sonnabend (31. August 2024, 14:00 Uhr live im Audiostream und Ticker) in Aachen gegen die Alemannia antreten. Für die SG Dynamo Dresden steht zur gleichen Zeit ein Heimspiel gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgarts an.
Früher Tabellenführer Aue gegen schwungvollen Aufsteiger Alemannia
Der letzte Sieg der Auer in Aachen ist schon über 13 Jahre her. Damals kämpfte der Aufsteiger aus dem Erzgebirge in der 2. Bundesliga um den Durchmarsch ins Oberhaus, fegte die Alemannia mit 5:1 vom Platz. Lange ist es her und während Aue noch einige Zeit im Unterhaus verbrachte, stürzten die Kaiserstädter in die Regionalliga, aus der es jahrelang nicht herausging. Erst in diesem Sommer führte Trainer Heiner Backhaus die Rheinländer zurück in den Profifußball, wo es in der 3. Liga letzte Woche gegen Energie Cottbus die erste Saisonniederlage setzte. Aue dagegen hat sich bisher schadlos gehalten und nach dem Sieg im Sachsenderby gegen die SG Dynamo Dresden die Tabellenführung übernommen.
Aues große Ziele
Aues Trainer Pavel Dotchev hatte sich vor dem Derby gegen die SGD aus dem Fenster gelehnt und den Aufstieg als Ziel ausgerufen. Sehr zur Überraschung vieler, doch seine Mannschaft habe das kaum beeinflusst. "Um ehrlich zu sein, die Stimmung ist genauso wie vorher. Ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass es jetzt irgendwie so anders ist bei uns in der Kabine", so Dotchev. "Fakt ist ja, die Mannschaft ist willig, die Mannschaft ist motiviert, die Stimmung ist grundsätzlich sehr, sehr gut." Das unterstrich auch sein Kapitän Martin Männel: "Natürlich gehen wir jedes Wochenende auf den Platz um Spiele zu gewinnen mit dem großen Ziel, am Ende der Saison vielleicht den ganz großen Wurf zu schaffen."
Schwarz-Gelb ist nicht Schwarz-Gelb: Keinen Hochmut nach Derbysieg
Dennoch wollen die Veilchen nicht überpacen, den Aufsteiger ernst nehmen. In der letzten Saison habe sich seine Mannschaft gegen die Neuen schwer getan, erklärte Dotchev. Tatsächlich gab es aus den acht Spielen gegen Ulm, Münster und Co nur neun Punkte. Für das frisch ausgerufene Ziel 2. Bundesliga keine gute Quote. "Und deswegen sehe ich jetzt nicht die Rollenverteilung so, dass wir jetzt die Favoriten sind, weil wir jetzt drei Spiele gewonnen haben und die Aachener vier Punkte haben", sagte der 58-Jährige.
Erfolgserlebnis vor der Länderspielpause
"Vom Papier her sind wir Favorit, aber auf dem Platz bin ich mir sicher, dass wir es mit sehr hartnäckigen Gegnern zu tun haben werden", so Dotchev. Zwischenziel für den FCE sei es, vor der Länderspielpause noch ein gutes Ergebnis einzufahren. "Das ist schon wichtig, dass wir mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gehen würden und dann den nächsten Schritt machen könnten." Den wollen die Veilchen nach der Länderspielpause dann gegen den aktuellen Tabellenzweiten Arminia Bielefeld gehen.
Dynamo Dresden will ohne Kutschke zurück auf die Überholspur
Die Derby-Niederlage mit all ihren Nebengeräuschen ist aus den Köpfen, am kommenden Samstag (31. August 2024) will die SG Dynamo Dresden wieder zurück auf die Überholspur der 3. Liga. "Im Derby waren wir nicht da, wo wir hinwollten. Wir haben ein paar Sachen besprochen. Bei Stefan Kutschke gibt es nichts aufzuarbeiten, die Sachlage ist ganz klar. Die zweite Gelbe muss er aber nicht holen", erklärte Cheftrainer Thomas Stamm.
SGD-Coach Stamm: "Werden Stuttgart auf keinen Fall unterschätzen"
Erwähnter Stefan Kutschke wird nach seiner Ampelkarte beim Sachsenderby in Aue gegen den VfB Stuttgart II. Die Schwaben sind mit fünf Punkten außerordentlich gut aus den Startlöchern gekommen. Man werde den Aufsteiger nicht unterschätzen, so Stamm. "Dafür waren sie bisher einfach zu gut. Wir müssen gieriger und galliger sein. Und wir wollen den Fans etwas zurückgeben."
Neuzugang Sterner freut sich auf "krasse Fans"
Mit Jonas Sterner hat der Dynamo-Trainer eine weitere Option für das Mittelfeld. Der 22-Jährige war diese Woche von Holstein Kiel ausgeliehen worden. "Er hat Qualität, bringt Tempo mit. Ich habe das Gefühl, der passt gut zur Truppe." Sterner selbst will mit Dynamo schnell wieder oben angreifen. Ein Blick auf das Trainingsgelände und das Stadion hätten genügt, um ihn zu überzeugen. "Ich habe diese Kulisse bisher nur als Gegner erlebt. Dynamo steht für krasse Fans und eine Familie." Und diese große Familie lechzt nach der Niederlage von Aue am Samstag nach einem Sieg.
SpiO